Georg Mayer (Rektor)

Georg Mayer (Rektor)
Georg Mayer während der Festveranstaltung zur Umbenennung der Universität Leipzig in Karl-Marx-Universität Leipzig (1953)

Georg Mayer (* 26. Dezember 1892 in Horb am Neckar; † 21. Juni 1973 in Leipzig) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Mayer studierte von 1911 bis 1921 (unterbrochen durch den Militärdienst von 1914 bis 1918) an den Universitäten Tübingen, Halle, Würzburg und Gießen Neuphilologie, Wirtschafts-, Staats- und Rechtswissenschaften. Bis 1933 wirkte er an der Universität Gießen, wo er im Jahr 1921 zum Dr. rer. pol. promoviert wurde, sich 1928 mit der Arbeit Die Freihandelslehre in Deutschland habilitierte und dann als Privatdozent arbeitete. 1933 wurde Mayer aus politischen Gründen entlassen. Danach arbeitete er in verschiedenen Stellen in München und Berlin. Seit 1941 war er Wehrmachtsbeamter. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete er als wissenschaftlicher Berater der Landesregierung Hessen.

Zum 1. Oktober 1947 wurde Mayer als Professor mit Lehrstuhl für Weltwirtschaftslehre an die Universität Leipzig berufen. Hier wurde er 1948 Mitglied der SED. 1948 wurde er Direktor des Weltwirtschaftsinstituts an der Universität Leipzig und Prorektor der Universität, im Jahr 1950 wurde er Rektor. Dieses Amt führte er bis zu seiner Emeritierung am 1. September 1964.

Von 1950 bis 1967 war Mayer Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Außerdem war er von 1956 bis 1963 Vorsitzender der Rektorenkonferenz der DDR und 1962 bis 1964 Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft der DDR.

Georg Mayer ist auf dem Ehrenhain des Leipziger Südfriedhofes beigesetzt.

Ehrungen

Trivia

Georg Mayer wurde 1971 von dem Leipziger Maler Heinz Wagner porträtiert. Wagner fertigte das Bild zunächst „auf eigene Rechnung“ an und initiierte damit eine Reihe von Rektoren-Porträts, die heute zu den Kunstschätzen der Universität Leipzig gehören.[1] Wagner selbst porträtierte noch die Rektoren Julius Lips, Lothar Rathmann, Hans-Georg Gadamer und Cornelius Weiss.

Georg Mayer ist auch auf dem Bild Arbeiterklasse und Intelligenz von Werner Tübke zu sehen.[2]

Georg Mayer wurde von seinen Kollegen meist „Schorsch“ genannt. In geselligen Runden, wie sie zum Beispiel regelmäßig im zur Universität gehörenden Haus der Wissenschaftler und beim Stammtisch im Leipziger Kaffeebaum stattfanden, hatte er auch nichts dagegen, wenn ihn Studenten respektvoll so anredeten.

Literatur

  • Georg Mayer, Wolfgang Heinke: Der Weg zur sozialistischen Universität. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1958. (Leipziger Universitätsreden, N. F., H. 1).
  • Walter Ulbricht, Georg Mayer: Entstehung und Perspektiven der sozialistischen Universität. Reden auf dem Festakt des Akademischen Senats zur 550-Jahr-Feier der Karl-Marx-Universität am 12.10.1959. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1959. (Leipziger Universitätsreden, N. F., H. 11).
  • Elmar Faber, Rudolf Gehrke, Heinz Thiemig (Hrsg.): Wissenschaft aus nationaler Verantwortung. Beiträge zum nationalen Kulturvorbild der Deutschen Demokratischen Republik auf dem Gebiet der Wissenschaft. Dem Rektor der Karl-Marx-Universität Leipzig, Georg Mayer, zum 70. Geburtstag herzlichst dediziert. Karl-Marx-Universität, Leipzig 1963.
  • In memoriam Georg Mayer. Karl-Marx-Universität, Leipzig 1974. (Leipziger Universitätsreden, N. F., H. 35). Enthält: Hans-Joachim Böhme: Gedenkrede in der Hauptkapelle des Leipziger Südfriedhofes. und Gerhard Winkler: Gedenkrede auf dem Trauerakt der Karl-Marx-Universität im Leipziger Schauspielhaus.
  • Erinnerungen an Georg Mayer. Erinnerungen von Zeitgenossen und Anekdoten über Georg Mayer. Offizin Andersen Nexö Leipzig, 1984. (Miniaturbuch) Mit Beiträgen u.a. von Walter Markov, Kurt Schwabe, Manfred von Ardenne, Anton Arland, Max Burghardt, Horst Kunze, Dietmar Keller.
  • Jan Wielgohs: Mayer, Georg. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
  • Universitätsarchiv Leipzig, Personalakte PA 3649 (194 Blatt)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemeldung der Universität Leipzig vom 1. Oktober 1999
  2. Friedrich Dieckmann: Wohin mit dem Monstrum?, Berliner Zeitung, 19. Mai 2007

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