- Gepa
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GEPA (Kurzform) Unternehmensform GmbH Gründung 14. Mai 1975 Unternehmenssitz Wuppertal, Deutschland Unternehmensleitung - Thomas Speck (Geschäftsführer)
- Robin Roth (Geschäftsführer)
- Wolfgang Kring (Geschäftsführer)
Mitarbeiter 170 (31. März 2007) Umsatz 52,00 Mio. EUR (2007/2008) Branche Groß- und Einzelhandel,
FairtradeWebsite GEPA – The Fair Trade Company (bis Februar 2007 noch gepa Fair Handelshaus) ist der größte europäische Importeur fair gehandelter Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt. Der beim Handelsregister eingetragene Firmenname lautet Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH.
Inhaltsverzeichnis
Produktpalette
Lebensmittel
Das Unternehmen bietet folgende Lebensmittel im Weltladen und in vielen Supermärkten und Bioläden an:
- Kaffee (Länder-, Misch-, Schonkaffee, Espresso, Instant, Kaffee-Pads)
- Tee (Ceylon, Darjeeling, Assam, Grüner und Rooibos, Gewürztee)
- Honig (cremig, flüssig, Mischungen)
- Brotaufstriche (Fruchtaufstriche, Konfitüren, Marmeladen, Nuss-Nougat-, Erdnusscreme)
- Kakao (Instant, Trinkschokolade)
- Süßes/Snacks (Schokoladenprodukte (Tafeln, Riegel, Dragees), Gebäck, Bonbons, Gummibären mit Bio-Gelatine, Herzhaftes (z. B. Reiswaffeln), Nüsse (z. B. Cashews mit Salz oder Chili), Trockenfrüchte (z. B. getrocknete, gesüßte Mangos))
- Zucker (Rohrzucker, Zuckersticks)
- Körner/Teigwaren (Quinua, Reis (z. B. Lila Reis), Nudeln)
- Chutneys/Soßen (Chutneys = Würzige Beilagensoßen z. B. zum Marinieren von Fleisch, Soßen)
- Getränke (Rot-, Rosé-, Weißweine, Fruchtsäfte (Orangensaft, Fruchtmixgetränk), alkoholische Getränke (Likör, Honigwein (Met)), Guarana-Getränke, Instant-Teemischungen)
Handwerksprodukte
Die Produkte aus dem Non-Food-Bereich werden fast ausschließlich in den Weltläden angeboten:
- Kokoblöcke (Blumenerde aus Kokosfasern)
- Bälle (Handgeknüpfte Fußbälle und Bälle für Volleyball)
- Das Fair-Trade-Kochbuch (Rezepte mit Zutaten aus Fairem Handel)
- Haushaltswaren (Kochgeschirr, Essgeschirr, Essbesteck)
- Textilien, Geflochtenes (Heimtextilien, Körbe und Taschen)
- CDs (Musik und Geschichten von z. B. afrikanischen Völkern)
- Schmuck (Modeschmuck (z. B. Ketten, Ohrringe))
- Waschnüsse (Alternative zu Waschpulver)
- Musikinstrumente (z. B. Panflöten, Fellklinger, Klanghölzer, Rasseln)
- Lampen (kleine Stehleuchten)
Alle Produkte werden zu 100 % unter fairen Bedingungen in der Dritten Welt hergestellt, 70–80 % der Lebensmittelware wird biologisch angebaut, Tendenz steigend.
Ziel
Das Unternehmen will mit dem Fairen Handel die Lebensbedingungen der Menschen verbessern, die aufgrund regionaler und nationaler Wirtschafts- und Sozialstrukturen ihres Landes sowie der Weltwirtschaft benachteiligt sind.
Mit Unterstützung der GEPA und anderer Organisationen sind unter anderem folgende Ziele erreicht worden:
- Verbesserte Strom- und Wasserversorgung
- Gesundheitliche Versorgung
- Erfolge der Frauenförderung
- Verminderung der Kinderarbeit
- Errichtung von Schulen und Bildungseinrichtungen
- Verbesserung der Produktqualität (Biologischer Anbau)
- Mitspracherecht der Produzenten
- Geregelte Arbeitszeiten, mit Pausen
Geschichte
Die Anfänge (1959 bis 1980)
Der Faire Handel beginnt im Jahr 1959 in den Niederlanden: Die Stiftung „Steun voor Onderontwikkelde Streken“ (S.O.S.) wird gegründet. 1967 startet S.O.S. mit dem Handel von Produkten aus der so genannten Dritten Welt. Im April 1969 eröffnet im niederländischen Ort Breukelen der erste Weltladen. Anfang der 1970er Jahre werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz Tochterunternehmen von S.O.S. gegründet. 1973 wird in den Niederlanden der weltweit erste fair gehandelte Kaffee verkauft. Immer mehr Dritte-Welt-Gruppen bieten Produkte aus Fairem Handel an; die ersten Dritte-Welt-Läden entstehen auch in Deutschland. 1973 wird als deutsche Tochterfirma der Stiftung S.O.S. der Verein „Gesellschaft für Handel mit der Dritten Welt“ gegründet, der Vorläufer der gepa. 1975 wird in Frankfurt/Main die Arbeitsgemeinschaft der 3. Welt Läden (AG3WL) ins Leben gerufen: Es gibt 10 Weltläden in der Bundesrepublik Deutschland. 1978 findet in Hamburg die Eröffnungsveranstaltung zur Aktion „Jute statt Plastik“ statt. Die Zahl der Weltläden ist auf 100 gestiegen. Ende der 1970er Jahre werden die Tochterorganisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz selbständig. 1980 wird die Fairhandelsorganisation in den Niederlanden in S.O.S. Wereldhandel umbenannt.
1980er Jahre: Wachsender Rückhalt
1983 sind es rund 2.500 Aktionsgruppen, 1986 bereits 4.000 Aktionsgruppen; 400 Weltläden verkaufen bundesweit fair gehandelte Produkte. 1988 wird in den Niederlanden das Max-Havelaar-Gütesiegel für Fairen Handel eingeführt. Um neue Käuferschichten anzusprechen und vor allem den Handelspartnern mehr Absatzmöglichkeiten für ihre Produkte zu bieten, geht die gepa ab 1989 neue Wege im Vertrieb. Neben den „klassischen“ Vertriebsbereichen der Weltläden und Aktionsgruppen weitet sie den Vertrieb zunehmend auch auf Bio- und Naturkostläden, den Lebensmitteleinzelhandel, Großverbraucher und Versandhandel aus. Die Entwicklung des Siegels TransFair, die die gepa aktiv unterstützt, ist ebenfalls Teil der Strategie zur Handelsausweitung. 1989 wird die International Federation for Alternative Trade (IFAT) als Weltverband alternativer Importorganisationen gegründet, der 1998 etwa 100 Fair-Handelorganisationen angehören, darunter in Deutschland Dritte-Welt Partner Ravensburg, El Puente, gepa, TEAM. 1990 wird die European Fair Trade Association (EFTA) als Zusammenschluss von 11 alternativen Importorganisationen gegründet.
Die Anfänge im Einzelhandel
Im Jahr 1989 startete die Aktion Arme Welt Tübingen als Pilotprojekt für Kaffee im Normalhandel in drei Tübinger Filialen der Gottlieb-Handelsgesellschaft den Verkauf von GEPA-AHA-Kaffee. Im Zuge der Öffnung hin zum Lebensmitteleinzelhandel wurde ab Mai 1990 in 34 Filialen der Gottlieb-Handelsgesellschaft AHA-Kaffee der GEPA verkauft.
Um neue Käuferschichten anzusprechen und vor allem den Handelspartnern mehr Absatzmöglichkeiten für ihre Produkte zu bieten, ging man ab etwa 1989 neue Wege im Vertrieb. Neben den „klassischen“ Vertriebsbereichen der Weltläden und Aktionsgruppen weitete sie den Vertrieb zunehmend auch auf Naturkost- und Bioläden, den Lebensmitteleinzelhandel, Großverbraucher und Versandhandel aus. Die Entwicklung des Siegels TransFair (heute FAIRTRADE) ist ebenfalls Teil der Strategie zur Handelsausweitung.
Am 7. Oktober 1992 wurde die GEPA erster Lizenznehmer von TransFair. Der erste TransFair-gesiegelte Kaffee wurde im Herbst 1992 verkauft.
Die Verbreitung des Kaffees und neue Gesellschafter
Am 8. Januar 1993 wurde der erste speziell für den Einzelhandel bestimmte Kaffee geröstet. Von Januar bis März gewann man neue Großkunden: Firma Henkel, Bundestags-Restaurant, Allianz, Landtag Rheinland-Pfalz, Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) sowie die Rathäuser der Städte Menden und Langenfeld. Ebenfalls im März stieg die Zahl der TransFair-Mitgliedsorganisationen (Gesellschafter) auf 26 (neu: Deutsche Welthungerhilfe, Amt für Gemeindedienst der Ev.-Luther. Landeskirche Hannover; EDCS – Westdeutscher Förderkreis e.V. (später umbenannt in Oikokredit), Bundesverband der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB). Am 12. Mai 1993 wurden neue Kriterien für Handelsbeziehungen eingeführt.
Die Umstrukturierung
Zur Messe BioFach im Februar 2007 vollzieht das Unternehmen einen Designwechsel. Das Firmenlogo, sowie die Verpackungen und der Werbeauftritt werden geändert. Man möchte so vor allem die Jugend ansprechen und sie mit dem Fairen Handel vertraut machen. Statt Kleinbuchstaben gepa besteht das neue Logo aus den Großbuchstaben GEPA in Verbindung mit dem Claim THE FAIR TRADE COMPANY.
Kennzahlen
- Gründung: 14. Mai 1975
- Firmensitz: Wuppertal
- Stammkapital: 2.083 Mio. Euro
- Mitarbeiter: 170
Umsatzzahlen (Geschäftsjahr von April bis zum März des kommenden Jahres):
Geschäftsjahr Umsatz (in Mio. €) Vergleich zum Vorjahr 1997/1998 28,53 - 1999/2000 29,7 + 4 % 2000/2001 31,19 + 4 % 2001/2002 33,0 + 8 % 2002/2003 35,78 + 7 % 2003/2004 36,80 + 3 % 2004/2005 39,66 + 7,7 % 2005/2006 44,97 + 13,4 % 2006/2007 49,00 + 9 % 2007/2008 52,00 + 6,1 % Gesellschafter
- Evangelischer Entwicklungsdienst (EED),
- Bischöfliches Hilfswerk Misereor der Katholischen Kirche,
- Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej),
- Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ),
- Päpstliches Missionswerk der Kinder in Deutschland e.V. (PMK) (seit 25. Oktober 2004),
- Brot für die Welt (seit Mai 2007).
Verkaufsstruktur
15 Regionale Fair-Handelszentren in Deutschland versorgen ca. 800 Weltläden und rund 6.000 Aktionsgruppen mit fair gehandelten Lebensmittel- und Handwerksprodukten. Zahlreiche Supermärkte und Lebensmitteleinzelhändler haben die Produkte in ihrem Sortiment. Kantinen von Firmen, Studentenwerken, Tagungshäusern u. Ä. werden vom Großverbraucherservice beliefert. Darüber hinaus gibt es einen Onlineshop.
Die Regionalen Fair Handelszentren (RFZ) sind zum einen Teil (a) in GEPA-eigener, zum anderen Teil (b) in selbständiger Trägerschaft.
RFZ in GEPA-eigener Trägerschaft
RFZ in selbständiger Trägerschaft
- Fair-Handelszentrum-Südwest eG, (Saarbrücken)
- Nord (Hamburg)
- Bayern (FAIR Handelshaus Bayern eG, Haimhausen)
- F.A.I.R.E. Warenhandels eG (Dresden) für Südostdeutschland
- Aachen
- Bad Abbach
- Bonn
- Cadolzburg
- Münster
- München (FAIRKAUF Handelskontor e.G.)
GEPA-TV
Mehrmals in der Woche wird GEPA-TV beim baden-württembergischen Fernsehsender BW Family.tv ausgestrahlt. In ca. 15 Minuten werden die Produkte vorgestellt, Moderatorin ist Denise Wenzel. In kleinen Einspielern werden Menschen gezeigt, die für die GEPA Lebensmittel- und Non-Food-Produkte herstellen, wie sie leben und wie sie vom Fairen Handel profitieren.
Mitgliedschaft
Die GEPA ist Mitglied der European Fair Trade Association (EFTA), der International Fair Trade Association (IFAT), des Forums Fairer Handel, registrierter FLO-Importeur und Lizenznehmer bei TransFair e.V., Lizenznehmer der Naturland Zeichen GmbH. Als Mitglied im Forum Fairer Handel beteiligt sich die GEPA an der Organisation der Fairen Woche.
Besonderheiten bei der Verpackung
Auf jeder neuen Verkaufsverpackung ist ein Foto mit einem Zitat von einem Handelspartner in der Dritten Welt abgebildet, der das jeweilige Produkt herstellt; so kann man auf den Bildern erkennen, dass es den Menschen je mehr man ihr Produkt auf der ganzen Welt kauft umso besser geht. Das Logo besteht im hinteren Teil aus der hochgestellten Ziffer 3 und einem großen Ornament welches ein "G" darstellt.
Siehe auch
Weblinks
51.2480555555567.0730555555556Koordinaten: 51° 14′ 53″ N, 7° 4′ 23″ O
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