- Göfis
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Göfis Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Vorarlberg Politischer Bezirk: Feldkirch Kfz-Kennzeichen: FK Fläche: 9,05 km² Koordinaten: 47° 14′ N, 9° 38′ O47.2330555555569.6330555555556558Koordinaten: 47° 13′ 59″ N, 9° 37′ 59″ O Höhe: 558 m ü. A. Einwohner: 3.064 (30. Sep. 2011) Bevölkerungsdichte: 339 Einwohner je km² Postleitzahl: 6811 Vorwahl: 05522 Gemeindekennziffer: 8 04 07 NUTS-Region AT342 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Kirchstraße 2
6811 GöfisWebsite: Politik Bürgermeister: Helmut Lampert Gemeindevertretung: (2010)
(24 Mitglieder)Lage der Gemeinde Göfis im Bezirk Feldkirch
Göfis(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Göfis ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Feldkirch mit 3064 Einwohnern (Stand 30. September 2011).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Göfis liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Feldkirch auf 558 Metern Höhe. Göfis ist das Tor zum Walgau, der sich bis nach Nüziders erstreckt. 49,2 % der Fläche (9 km²) sind bewaldet. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Göfis.
Geschichte
Der Name, in den ältesten urkundlichen Belegen „Segavio“ lautend, ist ebenso wie der des örtlichen Burgnamens Sigberg vom keltischen „segos“ (Sieg, Kraft, Stärke) abgeleitet und bezeichnet eine befestigte Siedlung.[1] Sigberg bedeutet dasselbe wie das romanische „Montfort“. Es liegt nahe, diesen Namen auf die Heidenburg zurückzuführen, deren Ruinen teils als spätrömisch, teils als frühmittelalterlich festgestellt wurden. Die dort gemachten Funde gehen bis in die Frühbronzezeit zurück und weisen auf einen sehr alten Siedlungsboden hin.[2]
In der spätrömischen Zeit hatte die Heidenburg als Fluchtburg strategische Bedeutung. In ihrem Gelände wurde eine dem 6. Jahrhundert angehörige christliche Kultstätte gefunden.[3]
In das Licht der urkundlichen Überlieferung tritt Göfis ab der Mitte des 9. Jahrhunderts. Das rätische Güterverzeichnis von ca. 842 nennt die königlichen Lehen des Jägers Bercharius und des Fontejanus in Göfis.[4]
Seit dem 13. Jahrhundert waren in Göfis verschiedene montfortische Ministerialengeschlechter anzutreffen: die Ritter von Göfis seit 1209 sowie die Ritter von Sigberg.[5] Letztere halten sich bis ins 15. Jahrhundert. Sie haben einen größeren Lehenbesitz inne und gehören teilweise der hohen Geistlichkeit in Chur zu. Ihr Stammsitz ist die an dem strategisch wichtigen Illübergang nach Frastanz gelegene Sigburg.[6]
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Göfis seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Beim Hochwasser 2005 wurden durch die Wassermassen der Ill in der Parzelle Schildried im Gemeindegebiet Schäden verursacht.[7]
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung Einwohner 2006 2.980 2001 2.862 1991 2.715 1981 2.433 1971 2.089 Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria
Einwohnerentwicklung
Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 2.976 Einwohner (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 7,4 %. Mit 1. Januar 2009 zählte die Gemeinde 3.111 Einwohner.
Gemeindewappen
Das Wappen wurde der Gemeinde am 21. Juli 1969 verliehen.
Es zeigt auf einem gespaltenen Schild rechts in goldenem Feld eine grüne, entwurzelte Linde und links in rotem Feld einen nimbierten König mit silbernem Gewand und silbernem Mantel, goldener Krone, Zepter und Reichsapfel.
Das Gemeindewappen entstand nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold.Politik
Die Gemeindevertretung besteht aus 24 Mitgliedern. Bei der Gemeindevertretungswahl 2010 erreichten die ÖVP-nahe Dorfliste Göfis 10 Mandate, die Grünen 9 Mandate und die Freiheitlichen 5 Mandate. Die SPÖ konnte mit nur 2,79 % der Stimmen keine Mandatare mehr in die Gemeindevertretung entsenden. Da der amtierende Bürgermeister Helmut Lampert im ersten Durchgang der Bürgermeisterdirektwahl nur 40,16 % der Stimmen erreichen konnte, musste er gegen seinen Herausforderer von den Grünen, Klaus Schmid, in die Stichwahl. Bei dieser konnte sich Lampert aber mit 52,08 % der Stimmen knapp durchsetzen und blieb damit Bürgermeister der Gemeinde Göfis.
Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 2.436.162 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 9.845.437 €. Der Schuldenstand betrug 2001 10.760.673 €.
Eine – vor allem finanzielle – Herausforderung für die Gemeinde war die Beseitigung der Schäden des Hochwassers von 2005.
Dadurch, dass der Ortsteil „Schildried“ direkt am Fluss Ill liegt, der bereits mehrmals über die Ufer getreten ist, wurde eine Absiedlung der dort ansässigen Bewohner in die Wege geleitet. In weiterer Folge wird das gesamte Gebiet in eine Ausgleichsfläche umgewandelt, um bei einem weiteren Hochwasser das übergetretene Flusswasser aufnehmen zu können. Die Aufräumarbeiten und die finanzielle Entschädigung der Bewohner sind für eine Gemeinde dieser Größenordnung erhebliche Posten.
Partnergemeinden
- Bad Blumau in der Steiermark
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Göfis- Kath. Pfarrkirche Hl. Luzius: Die Kirche St. Luzius wurde 1503 von Hans Sturn erbaut, der zuvor schon die Dompfarrkirche St. Nikolaus in Feldkirch errichtet hatte. In den Jahren 1970 bis 1975 erfolgte ein umfangreicher Umbau der Kirchenanlage. Im Inneren der Kirche befinden sich Arbeiten des Bildhauers Erasmus von Kern. Bei Ausgrabungen im Bereich der heutigen Pfarrkirche wurden die Grundmauern einer Kirche aus dem 9. Jahrhundert - aus karolingischen Zeit freigelegt.
- Kapelle Hl. Sebastian: 1429 wurde die Sebastianskapelle geweiht.
- Burgruine Sigberg: → Hauptartikel: Burg Sigberg
Die Burganlage befindet sich auf einem niederem, von Natur aus wenig geschützten Hügel im Göfner Ried, oberhalb der Frastanzer Illbrücke. Seit 2001 wird die Anlage restauriert und auf der Ruine gibt es das jährliche Burgfest.[8] - Ruine Heidenburg: Auf einem langgestreckten, zum Teil senkrecht abfallenden Bergrücken östlich vom Ort finden sich Mauerreste einer einfachen, hochmittelalterlichen Burganlage. Die Reste der Mauerwerksstruktur weisen auf eine Entstehung nicht vor 1100 hin. An der ganzen Anlage wurden 1939 bis 1941, sowie 1945 und 1947 archäologische Ausgrabungen durchgeführt.
- Gletschertopf: Im Rahmen der Bauarbeiten des Ambergtunnels wurde im Gemeindegebiet von Göfis ein Gletschertopf entdeckt.
- Hochmoor Gasserplatz bei Göfis.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 43 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 223 Beschäftigten und 22 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.189.
Im Ortsgebiet von Göfis verläuft die Rheintal Autobahn mit der Anschlussstelle "Feldkirch-Frastanz"; sie ist für normale Kraftfahrzeuge aus Göfis nur über Feldkirch oder Frastanz erreichbar. Ein großer Teil des Ambergtunnels liegt unterhalb des Ortsgebietes von Göfis, weshalb z. B. auch die zweite Röhre vom Göfner Pfarrer eingeweiht wurde.
Vereine
Musikverein Göfis, Orts- und Jugendfeuerwehr Göfis, Turnerschaft Göfis, Sportclub Göfis, Göfner aktives Veranstaltungsteam (GAVT), Obst- und Gartenbauverein, Sparverein Waldrast Göfis, Union Tischtennis Club Göfis, Feitl Club Göfis Tufers
Bildung
Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 152 Schüler. In Göfis gibt es zudem 3 Kindergärten. Die Einbeziehung der 3-jährigen Kinder ist ab Herbst 2008 vorgesehen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Carl Lampert (1894–1944), katholischer Geistlicher
- Klaus Schöch (1947–2008), Theaterschauspieler und Kabarettist
Weblinks
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Commons: Göfis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Aus der Geschichte von Göfis
- Gemeindedaten von Göfis. In: Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Josef Zehrer, Die Ortsnamen von Vorarlberg, 2. Teil, in: Jb. d. Vbg. Landesmus.-Ver. 1960, 173; Andreas Ulmer, Burgen und Edelsitze Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925, 482
- ↑ Aus der Geschichte von Göfis von DDr. Karl Heinz Burmeister, Direktor des Vorarlberger Landesarchivs
- ↑ Andreas Ulmer, Erläuterungen zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, Wien 1951, 83
- ↑ Benedikt Bilgeri, Das rätische Güterverzeichnis um 850 als Vorarlberger Geschichtsquelle, in: Jahresbericht d. B. Gymn. F. Mädchen Bregenz 1951/52, 14. Zu der Datierung auf 842 vgl. Benedikt Bilgeri, Geschichte Vorarlbergs, 1. Bd., Wien 1971, 261, Anm. 159
- ↑ Ulmer, Burgen, 484 f. Das Wappen der Ritter von Sigberg ist abgebildet bei Johann Georg Schleh, Emser Chronik, Hohenems 1616, 55, Josef Grabherr, Burgen und Adel im Walgau, in: Veröffentlichungen d. Ver. F. Christ. Kunst u. Wiss. In Vorarlberg 5./6., 1912, 50 f.
- ↑ Ulmer, Burgen 481-491 (mit einem Grundriß der Burgruine)
- ↑ Als die Flut im Schildried für Tränen sorgte
- ↑ Göfis, Burgruine Sigberg Eintrag im Bundesdenkmalamt (BDA).
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