- HMS Dragon (1918)
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HMS Dragon (D46)
ORP Dragon (D46)
Die ORP Dragon nach der Überholung 1944 Schiffsdaten Schiffstyp: Leichter Kreuzer Schiffsklasse: Danae-Klasse (auch: D-Klasse) Marine: Royal Navy Kiellegung: 24. Januar 1917 Stapellauf: 29. Dezember 1917 Indienststellung: - 16. August 1918 (GB)
- 15. Januar 1943 (PL)
Bauwerft: Scotts Shipbuilding & Engineering Co. Greenock Verbleib: Am 8. Juli 1944 von deutschem Kleinst-U-Boot vom Typ Neger schwer beschädigt und am 16. Juli aufgegeben. Schwesterschiffe HMS Danae (D 44), HMS Dauntless (D 45), HMS Delhi (D 47), HMS Despatch (D 30), HMS Diomede (D 92), HMS Dunedin (D 93), HMS Durban (D 99) Technische Daten Besatzung: - 462 Mann
Verdrängung: - Standard: 4.276 ts
- Maximum: 5.603 ts
Länge: - 146,5 m
Breite: - 14,02 m
Tiefgang: - 4,41 m
Panzerung: Antrieb : - zwei Dampfturbinen mit zusammen 40.000 PS (29,4 MW)
Geschwindigkeit: - 29 kn (54 km/h)
Reichweite: - 1.480 NM (2.741 km) bei 29 kn
- 6.700 NM (12.408 km) bei 10 kn
Bewaffnung 1918: - sechs 152 mm MK. XII Geschütze
- zwei 76,2 mm Mk. II Flak
- zwei 40 mm Flak
- zwölf 533 mm (21 Zoll) Torpedorohre
1944: - fünf 152 mm MK. XII Geschütze
- ein 102 mm Mk. V Flak
- acht 40 mm Flak
- zwölf 20 mm Flak
- Wasserbomben
Die HMS Dragon (D46)[1][2] war ein leichter Kreuzer der Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Das Kriegsschiff wurde am 15. Januar 1943 an die polnische Marine übergeben und als ORP Dragon[3] übernommen.
Der Kreuzer wurde am 8. Juli 1944 vor der Küste der Normandie durch ein deutsches Kleinst-U-Boot schwer beschädigt und später selbstversenkt.
Inhaltsverzeichnis
Bau und Konstruktive Merkmale
Das Schiff wurde am 24. Januar 1917 in Greenock bei Glasgow auf Kiel gelegt, lief am 29. Dezember 1917 vom Stapel und wurde am 16. August 1918 als HMS Dragon in Dienst gestellt. Sie gehörte zur Danae-Klasse.
Das Schiff war mit 29 Knoten (54 km/h) einer der schnellsten Kreuzer seiner Zeit. Der Antrieb bestand aus zwei Brown-Curtis Dampfturbinen mit sechs Kesseln, die zusammen 40.000 PS (29,4 MW) auf zwei Schrauben abgaben. Der Brennstoffvorrat betrug 1.060 t, womit die HMS Dragon bei 29 Knoten Höchstgeschwindigkeit 1.480 Seemeilen (2741 km) und mit 10 Knoten (18,5 km/h) bis zu 6.700 Seemeilen (12.408 km) weit fahren konnte. Der Kreuzer war leicht gepanzert. Die Stärke der Panzerung der Seiten und des Kommandodecks betrug 76 mm. Die Tanks und die Munitionskammern waren mit 57 mm Panzerstahl geschützt, das Hauptdeck mit 25 mm. Die Bewaffnung bestand anfangs aus sechs 152 mm (6 Zoll) Geschützen, zwölf Torpedo-Rohren, zwei 76,2 mm (3 Zoll) und zwei 40 mm Pom Pom Flugabwehrkanonen.
Einsatzgeschichte
HMS Dragon
Zwischen Oktober und November 1919 operierten die HMS Dragon und ihre Schwesterschiffe HMS Danae und HMS Dauntless in der Ostsee. Sie griffen auf Seiten der Weißen Armee im russischen Bürgerkrieg ein. Der Verband unterstützte die litauischen Streitkräfte gegen die Bolschewiki.
1923 übernahm die Special Service Squadron den Kreuzer. Es handelte sich um eine kleine Flotte der außerdem noch die Schlachtkreuzer HMS Hood und HMS Repulse, die baugleichen leichten Kreuzer HMS Danae, HMS Delhi, HMS Dauntless, HMS Dunedin und 9 weitere Schiffe (hauptsächlich Zerstörer) angehörten. Der Verband diente Propagandazwecken und sollte eine Weltumfahrung durchführen. Die Schiffe verließen Devonport am 27. November in Richtung Freetown. Danach wurden die Häfen von Kapstadt, Port Elizabeth, East London und Durban, das am 31. Dezember erreicht wurde, angelaufen. Im neuen Jahr wurden Sansibar, Trincomalee, Singapur, Albany, Adelaide, Melbourne, Hobart, Sydney und Wellington besucht. Neuseeland wurde am 16. Mai 1924 verlassen und anschließend Suva und Samara auf den Fidschis angelaufen. Die nächsten Ziele waren Honolulu (6. Juni), Victoria (25 Juni) und Vancouver. Der Verband erreichte am 11. Juli San Francisco und wurde dort aufgeteilt. Die Leichten Kreuzer fuhren anschließend durch den Panama-Kanal und besuchten noch einige Häfen in Südamerika und der Karibik, wie Guyana, die Westindischen Inseln und Jamaika. 1928 wurde der Kreuzer aus dem aktiven Dienst genommen und einer kompletten Überholung unterzogen.
Zu Beginn des zweiten Weltkrieges wurde die HMS Dragon der 7th Cruiser Task Force zugewiesen und patrouillierte bei den Shetlandinseln auf der Such nach deutschen U-Booten. Im November 1939 nahm sie an der Jagd nach dem deutschen Panzerschiff Admiral Graf Spee teil, operierte im Februar 1940 im Mittelmeer und kehrte anschließend in den Atlantik zurück. Am 16. September 1940 konnte der französische Zerstörer Touareg erobert werden.
Am 23. September 1940 fuhr der Kreuzer vor die Küste des unter Vichy-französischer Kontrolle stehenden Dakar im heutigen Senegal und nahm an der Operation Menace, einem misslungenem freifranzösischen Versuch, die Kolonie zu übernehmen, teil. Gemeinsam mit den Zerstörern HMS Inglefield und HMS Foresight wurde der Hafen von Dakar beschossen. Die HMS Foresight versenkte das französische U-Boot Persee. Die HMS Dragon lief anschließend nach Freetown und beteiligte sich im Dezember 1940 an der erfolglosen Jagd nach dem deutschen Panzerschiff Admiral Scheer.
Bis November 1941 wurde sie im Atlantik als Geleitschiff für verschiedene Konvois eingesetzt und danach nach Asien beordert. Am 20. Januar 1942 wurde das Kriegsschiff der Einsatzgruppe im Gelben Meer zugeteilt. Nach dem Fall von Singapur musste die HMS Dragon gemeinsam mit der HMS Caledon und der niederländischen HNLMS Jacob van Heemskerck[4] von Ceylon aus operieren. Die HMS Dragon lief im Mai 1942 nach Madagaskar, wo ein Großteil der Besatzung an Land gesetzt wurde. Die Männer waren für den Einsatz auf anderen Einheiten vorgesehen. Das Schiff sollte nach Großbritannien zur Überholung fahren. Nur noch mit einer Rumpfbesatzung bemannt, konnte der Kreuzer nicht mehr vollständig autark operieren. Man war gezwungen, sich verschiedenen Konvois anzuschließen. Die Überfahrt nach Liverpool dauerte über ein halbes Jahr.
ORP Dragon
Details unter Einsatzgeschichte der ORP Dragon
Am 15. Januar 1943 wurde die HMS Dragon an die polnische Marine übergeben und unter dem Namen ORP Dragon in Dienst gestellt. Sie wurde anschließend von der Cammell Laird-Werft in Birkenhead überholt. Es folgten mehrere Geleitmissionen im Tonnagekrieg der Atlantikschlacht. Der Kreuzer beschoss während der Operation Overlord verschiedene deutsche Stellungen im Raum von Caen und wurde am 8. Juli von einem deutschen Kleinst-U-Boot vom Typ "Neger" schwer beschädigt. Das Schiff wurde am 16. Juli aufgegeben und am 20 Juli als künstliches Riff für einen Mulberry-Hafen selbstversenkt.
Erläuterungen
- ↑ HMS ist die Abkürzung für His/Her Majesty’s Ship und der Namenspräfix britischer Schiffe. HMS bedeutet Seiner/Ihrer Majestät Schiff.
- ↑ Dragon bedeutet Drache.
- ↑ ORP ist die Abkürzung für Okręt Rzeczypospolitej Polskiej und der Namenspräfix polnischer Schiffe. ORP bedeutet Schiff der Republik Polen.
- ↑ HNLMS ist die Abkürzung für His/Her Netherlands Majesty's Ship und der englische Namenspräfix von Schiffen der niederländischen Koninklijke Marine. HNLMS bedeutet Seiner/Ihrer Niederländischen Majestät Schiff. Die korrekte niederländische Schreibweise ist Hr.Ms. oder Zr.Ms. (Harer Majesteits oder Zijner Majesteits)
Siehe auch
- HMS Dragon - weitere britische Kriegsschiffe mit dem Namen HMS Dragon
- Pazifikkrieg
- Seekrieg während der Operation Overlord
Weblinks
- HMS Dragon im u-boat.net (engl.)
- Details der Danae-Klasse-Kreuzer (engl. und poln.)
HMS Danae | HMS Dauntless | HMS Delhi | HMS Despatch | HMS Diomede | HMS Dragon | HMS Dunedin | HMS Durban
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