- Hans Joachim Hirsch
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Hans Joachim Hirsch (* 11. April 1929 in Wittenberge; † 9. September 2011 in Köln) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und emeritierter Professor für Strafrecht an der Universität zu Köln.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1948 legte Hans Joachim Hirsch das Abitur ab und begann anschließend an der Universität Göttingen Recht zu studieren. Unter anderem besuchte er dort die Vorlesungen zum Strafrecht bei Hans Welzel. Nach dem Ersten Juristischen Staatsexamen promovierte er zu den negativen Tatbestandsmerkmalen. Nach dem zweiten Staatsexamen besuchte Hirsch als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) die London School of Economics.
Seine berufliche Karriere startete Hirsch als Verwaltungsjurist im Bundeswirtschaftsministerium, habilitierte dann aber bei Welzel zu Ehre und Beleidigung. Nach der Habilitation wurde er zunächst 1966 Professor an der Universität Regensburg. 1970 war er Mitausrichter der Strafrechtslehrertagung und referierte dort zur Reform der Körperverletzungsdelikte. 1974 wechselte Hirsch an die Universität zu Köln, an der er 1994 emeritiert wurde. Ab 1993 war er vier Jahre zusätzlich an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg lehrend tätig und beteiligte sich am Neuaufbau des Lehrbetriebes dieser Universität.
Werk
Forschungsschwerpunkt von Hans Joachim Hirsch war die Dogmatik des Strafrechtes. Er verfasste zahlreiche Bücher, Kommentierungen, Fachaufsätze und sonstige Abhandlungen. Hirsch bemühte sich in seinen Arbeiten exakte und berechenbare Strukturen zu entwickeln. Nennenswert sind seine Arbeiten zur strafrechtlichen Handlungslehre, zur Rechtfertigung, zur Schuld, zu Delikten gegen Personen und zu den Grenzen des Strafrechts. Er befasste sich auch mit staatenübergreifenden Ansätzen und trat für den Austausch mit ausländischen Strafrechtlern ein.
Er wurde 1975 Mitherausgeber der Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft und war 17 Jahre deren Gesamtschriftleiter. Hirsch war 1987 bis 1997 Vorsitzender der Strafrechtlichen Sektion der Gesellschaft für Rechtsvergleichung. Er wurde 1991 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste und war 2004 und 2005 dort Vorsitzender der Klasse der Geisteswissenschaften und Vizepräsident der Akademie.
Ehrungen
Hans Joachim Hirsch war seit 1985 Träger der Ehrendoktorwürde der Universität Thessaloniki, seit 1990 der Keiō-Universität und der Adam-Mickiewicz-Universität Posen, seit 1994 der Universität Sungkyunkwan in Seoul und seit 1999 der Universität Athen. 1995 wurde Hirsch das Offizierkreuz des Verdienstordens der Republik Polen für die Pflege der wissenschaftlichen Kontakte mit Polen verliehen. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Literatur
- Frank Zieschang, Hans Joachim Hirsch zum 80. Geburtstag, Neue Juristische Wochenschrift, 2009, 1131.
Weblinks
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