- Heinrich Gassner
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Dr. Heinrich Gassner (* 8. Juni 1847 in Mainz; † 9. September 1905 ebenda) war vom 24. Februar 1894 bis zu seinem Tod Bürgermeister von Mainz, ab dem 15. Juni 1894 auch Oberbürgermeister.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gassner wurde als Sohn des Notars Heinrich Gassner und der Sängerin Anna Maria Seeland geboren. 1874 heiratete er Therese Reuleaux[1] (* 1852 † 1932)[2]. Therese stammte aus einer bekannten Fabrikantenfamilie, sie war die Nichte von Franz Reuleaux[3]
Gassner studierte Jura in Gießen und Heidelberg und war seit dem 18. Juni 1879 Staatsanwalt. Am 23. September 1885 wurde er der erste besoldete Beigeordnete und damit auch Vertreter des Bürgermeisters. Nach dem altersbedingten Rücktritt Dr. Oechsners im Jahre 1894 wurde Gassner zum Bürgermeister gewählt. Schon zu diesem Zeitpunkt war Gassner bei der Mainzer Bevölkerung so beliebt, dass zu seiner Bürgermeisterwahl ein Fackelzug in den beflaggten Straßen von Mainz veranstaltet wurde[4]. Gassner war Komtur des Grossherzoglich Hessischen Verdienstordens II. Klasse mit der Krone, Ritter des Königlich Preußischen Roten Adlerordens II. Klasse, Ritter des Königlich Preußischen Kronenordens II. Klasse, Ritter des Kaiserlich Russischen St. Stanislausordens II. Klasse, Inhaber des Grossherzoglichen Hessischen Militär-Sanitätskreuzes und Träger weiterer Auszeichnungen[2]. Dr. Heinrich Gassner starb am 9. September 1905 an einem schweren Herzleiden[4]. Er ist auf dem Mainzer Hauptfriedhof beerdigt. Seit 1906 ist die Gaßnerallee in Mainz-Neustadt nach ihm benannt[5].
Kulturschaffender
Bereits während seiner Tätigkeit für die Staatsanwaltschaft schrieb Heinrich Gassner regelmäßig Theaterkritiken für das Mainzer Tagblatt. Durch einen Vertrag zwischen Stadtverwaltung und Theaterleitung sorgte er dafür, dass den Theaterkritikern ausgewählte Plätze zur Verfügung gestellt wurden. Seiner schriftstellerischen Neigung ging er mit der Verfassung eines Werkes Zur Geschichte der Festung Mainz nach. Gassner war über mehrere Jahre Präsident der Mainzer Liedertafel und beteiligte sich auch als aktiver Bariton-Sänger in diesem Verein. [6]
Ereignisse während seiner Amtszeit
- 1894, Bonifatiuskirche, Bau eines fünfgeschossigen Lagerhauses im Zoll- und Binnenhafen Mainz, XI. Deutsches Bundesschießen, Schützenbrunnen, Abtragung des Neutors
- 1896, Frauen-Arbeitsschule, Feldbergschule, Abtragung des Gautors, Ansiedlung der Fleischerei-Berufsgenossenschaft
- 1897, Arbeitsamt
- 1898, Waschbrücke, Schlacht- und Viehhof
- 1899, Mainzer Carneval Club, Gas- und Elektrizitätswerk, Beseitigung der Schlosskaserne und des Mehlmagazins an der Flachsmarktstraße, Planung eines neues Stadtzentrums zwischen Altstadt und Neustadt im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs mit den Plätzen Deutschhausplatz, Ernst-Ludwig-Platz und Schlossplatz
- 1900, 500. Geburtstag von Johannes Gutenberg
- Reichsparteitag der Sozialdemokratischen Partei
- 1901, Gutenberg-Museum, Neues Proviantamt
- 1903, Krematorium, Christuskirche
- 1904, 2. Stadterweiterung, Siedlung Baentschstraße, Elektrische Straßenbahn, Kaiserbrücke
- Auflassung der Festung Mainz am 18. März 1904
- 1905, Gründung des Fußballsportvereins 1. FSV Mainz 05, Leibnizschule
- Erstes Deutsches Gewerbegericht
Quellen
- ↑ Western Europe Vital Records Index (siehe dazu http://wiki.genealogy.net/wiki/WEVRI)
- ↑ a b Grab auf dem Hauptfriedhof Mainz
- ↑ http://www.seiflow.co.uk (2. April 2007)
- ↑ a b Balzer, W., Mainz - Persönlichkeiten der Stadtgeschichte, Band I, Ehrenbürger, Kirchenfürsten, Militärs, Bürgermeister, Kügler Ingelheim 1985, ISBN 3-924124-01-9
- ↑ Wilhelm Huber: Das Mainz-Lexikon - 3600 Stichworte zu Stadt, Geschichte, Kultur, Persönlichkeiten, Verlag Hermann Schmidt Mainz 2002, ISBN 3-87439-600-2
- ↑ Das Mainzer Rathaus; Bruno Funk, Wilhelm Jung; Eigenverlag Stadtverwaltung Mainz, Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei Will & Rothe 1974
Oberbürgermeister der Stadt Mainzin chronologischer Reihenfolge seit 1800
Franz Konrad Macké | Franz Freiherr Gedult von Jungenfeld | Franz Konrad Macké | Stephan Metz | Johann Baptist Heinrich | Stephan Metz | Nikolaus Nack | Karl Schmitz | Franz Schott | Karl Racké | Carl Wallau | Alexis Dumont | Georg Oechsner | Heinrich Gassner | Karl Göttelmann | Karl Külb | Wilhelm Ehrhard | Philipp Wilhelm Jung (kommissarisch) | Robert Barth | Heinrich Ritter | Rudolph Walther | Emil Kraus | Franz Stein | Jakob „Jockel“ Fuchs | Herman-Hartmut Weyel | Jens Beutel
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