Heinrich Leo von Treitschke

Heinrich Leo von Treitschke
Heinrich Leo von Treitschke

Heinrich Leo von Treitschke (* 30. Januar 1840 in Dresden; † 17. Juni 1927 ebenda) war ein sächsischer Offizier, zuletzt General der Infanterie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sein Vater war der im Jahre 1821 in den Adelsstand erhobene Franz Adolf von Treitschke. Die Mutter eine geborene Vieth von Golßenau aus einem sächsischem Adelsgeschlecht, aus dem u.a. der deutsche Schriftsteller mit dem Pseudonym Ludwig Renn ( u.a. Krieg, „Adel im Untergang“) entstammte. Er war ein Vetter des Historikers Heinrich von Treitschke.

Treitschke besuchte die Fürstenschule in Grimma. Mit 16 Jahren begann seine Militärkarriere durch Eintritt in die Königliche Kadettenschule Dresden. Danach wurde er zum 2. Jäger-Bataillon in Leipzig berufen.

Innerhalb von sechs Jahren nahm er an drei Feldzügen sowohl als Truppenführer als auch als Generalstabsoffizier teil:

Die Teilnahme als sächsischer Offizier am 1866er Feldzug brachte schwerste familiäre Probleme mit sich, da Treitschke zusammen mit seinem Vetter, Rainer von Treitschke, im gleichen Bataillon mit Österreich gegen Preußen kämpfte. Der andere Vetter, also Rainers Bruder, der Historiker Heinrich von Treitschke (1834-1896) trat vehement öffentlich für einen Staatenverbund einschließlich Sachsens unter preußischer Führung in einem neuen Deutschen Kaiserreich unter Ausschluss von Österreich ein. Die Entwicklung gab dem Recht.

Treitschke nahm 1870/71 wieder als sächsischer Generalstabsoffizier der 1. Infanterie-Division Nr. 23 mit Preußen am Deutsch-Französischen Krieg teil. Nach Ende des siegreichen Frankreich-Feldzuges erfolgte seine Ernennung zum persönlichen Adjutanten des Kronprinzen Albert von Sachsen, was er bis zur Thronbesteigung Alberts blieb. Von 1899 bis 1904 war Treitschke als General der Infanterie (seit 18. April 1897) und Kommandierender General des XIX. (II. Königlich Sächsisches) Armee-Korps in Leipzig tätig.

Im Laufe seines beruflichen Lebens als Soldat und den hiermit verbundenen unterschiedlichen Einsatzorten in Dresden oder Berlin führte es ihn immer wieder nach Leipzig zurück. Er fühlte sich mit dieser Stadt sehr eng verbunden. Im April 1904 gab er die Stellung als Kommandierender General mit 64 Jahren auf. König Georg von Sachsen ernannte Treitschke zum Generaladjutanten und holte ihn an seinen Hof.

Nach Zustimmung der Leipziger Stadtverordneten wurde Treitschke im April 1904 zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt. Die Begründung lautet: „...in dankbarer Anerkennung der Verdienste, die Er als Kommandierender General des XIX. (2. Königl. Sächs.) Armeekorps um unsere Stadt sich erworben hat.“ Die Ehrenbürgerschaft wurde anlässlich seines Ausscheidens aus dem Dienst verliehen.

Auszeichnungen

Treitschke stand à la suite des Schützen-Füsilier-Regiments „Prinz Georg“ (Königlich Sächsisches) Nr. 108 und war Träger zahlreicher Orden und Ehrenzeichen. So erhielt er u. a.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913, Hrsg.: Sächsisches Kriegsministerium, Abteilung für die persönlichen Angelegenheiten, C. Heinrich, Dresden 1913, S.3
  2. Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S.63

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