- Almtalbahn
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Wels–Sattledt–Grünau Bau der AlmtalbahnStreckennummer: 252 01 Streckenlänge: 43 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: C2 (Wels Hbf - Wels Lokalbahn = D4) Maximale Neigung: 23 ‰ Minimaler Radius: 139 m Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h LegendeWestbahn (km 212,8) 0,0 Wels Hauptbahnhof 316 m ü. A. Abzweig von der Westbahn 1,582 Wels Lokalbahn Zugleitzentrale. Bis 2001 el. Fritsch-Anschlussbahn 2,057 Wels Messe nur während der Messe Wels 2,3 Traun 3,1 Aschet 1989 aufgelassen 3,185 Anschlussbahn (Awanst) Spielvogel 4,410 Schauersberg 1989 eröffnet als Ersatz für Aschet 6,396 Steinhaus bei Wels Bahnhof mit Rückfallweichen 385 m ü. A. 9,050 Oberhart 9,184 Anschlussbahn (Awanst) Pohl 10,731 Unterhart 401 m ü. A. 11,204 Anschlussbahn (Awanst) Quarzolith A1 West Autobahn 12,856 0,0 Sattledt Bahnhof mit Rückfallweichen 400 m ü. A. ehem. Abzweig nach Rohr 3,087 Maidorf 4,622 Großendorf 424 m ü. A. 7,034 Wiesmühle 8,278 Voitsdorf Bahnhof mit Rückfallweichen 426 m ü. A. 10,2 Moos aufgelassen 12,240 Wilfling eröffnet 1989 12,9 Wasserhub 1989 aufgelassen 13,750 Diensthubersiedlung eröffnet 1989 14,826 Pettenbach Bahnhof mit Rückfallweichen 486 m ü. A. 16,8 Heiligenleithen aufgelassen 18,966 Steinbachbrücke 460 m ü. A. Alm 21,637 Viechtwang 23,639 Scharnstein-Mühldorf Bahnhof mit Rückfallweichen 25,762 Kothmühle 26,905 Traxenbichl 30,090 Grünau im Almtal 517 m ü. A. Unter Almtalbahn versteht man heute die 43 km lange, normalspurige Strecke Wels–Sattledt–Grünau. Historisch gesehen besteht die Almtalbahn nur aus dem Abschnitt Sattledt–Grünau.
Die Almtalbahn führt von der oberösterreichischen Bezirksstadt Wels aus dem Trauntal in südlicher Richtung über Sattledt und Pettenbach ins Almtal, welches sie bei Steinbachbrücke erreicht. Sie folgt dem Fluss aufwärts über Pettenbach bis zum Endpunkt Grünau am Nordrand des Toten Gebirges. Dabei durchfährt sie die Bezirke Wels-Land, Kirchdorf an der Krems und Gmunden. Ziel des Bahnbaus war es einerseits, die örtliche Holzwirtschaft und Eisenindustrie zu fördern, andererseits die Landschaft im Voralpenland für den Fremdenverkehr zu erschließen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
- Wels–Sattledt–Rohr
Durch den Bau der Westbahn mit der Zweigstrecke nach Passau wurde die Stadt Wels Bahnknotenpunkt. Diese Stellung wollten die Stadtväter durch weitere Bahnprojekte ausbauen. So planten sie unter anderem eine Verbindung von Wels ins Kremstal als Teil einer Nord–Süd-Verbindung von Böhmen in die Steiermark. Allerdings wurde das Linzer Projekt einer Kremstalbahn früher realisiert, sodass Wels nur der Bau einer Verbindungsstrecke Wels–Sattledt–Rohr (eröffnet 1893) übrigblieb. Trotz dieser Verbindung wandte sich das verkehrsmäßig bisher Richtung Wels orientierte Kremstal nunmehr Richtung Linz, was die Strecke bald unrentabel machte.
- Sattledt–Grünau
Um nicht auch noch das Almtal zu verlieren, für das es bereits Projekte für eine Erschließung von Lambach her gab, planten die Welser eine Strecke, die in Sattledt von der Strecke Wels–Rohr abzweigen und über Voitsdorf und Pettenbach nach Grünau im Almtal führen sollte. Diesmal war das Welser Projekt erfolgreich und die Zweigstrecke konnte im Jahre 1901 eröffnet werden.
Beide Strecken waren von der Eröffnung bis zur Verstaatlichung am 12. März 1942 im Eigentum der Welser Lokalbahn AG, wurden aber von Anfang an von der jeweiligen Staatsbahn (kkStB, BBÖ, DRB) betrieben. Auf dem Abschnitt Sattledt–Rohr (mit z.T. durchgehenden Zügen von Wels nach Bad Hall) wurde der Betrieb 1964 auf Schienenersatzverkehr umgestellt am 1. Dezember 1966 offiziell eingestellt und die Strecke in der Folge abgebaut. Die Strecke von Wels Hbf nach Grünau wird noch heute von den Österreichischen Bundesbahnen betrieben. Ab Sattledt besteht bis heute ein Kilometerbruch.
- Eröffnungs- und Einstellungsdaten
14. Oktober 1893 * Wels–Sattledt–Kremsmünster Stift 19. November 1893 * Kremsmünster Stift–Rohr 23. Mai 1901 * Sattledt–Grünau im Almtal 28. März 1966 † Sattledt–Rohr Betrieb
Eingesetzt wurden zunächst Lokalbahn-Tenderlokomotiven (C n2t) der kkStB-Serie 97, ab 1901 für Güterzüge auch vierachsige (D n2vt) Tenderloks der Serie 178. Versuchsweise eingesetzte Dampftriebwagen und petroleumgefeuerte, zweiachsige Tenderloks (B n2vt, Serie 185) bewährten sich nicht.
- Zwischenkriegszeit
In den 1930er-Jahren kamen stärkere Lokomotiven der Serie 99 (1'C n2vt) und schließlich der ab 1927 gebauten Serie 378 (1'D1' h2t) zum Einsatz. In die Zwischenkriegszeit fällt auch der vorübergehende Einsatz verschiedener Verbrennungstriebwagen (z.B. VT 43).
- Nachkriegszeit
Die endgültige Umstellung von der Reihe 93 auf Dieselbetrieb begann 1964 mit dem Einsatz zweier SGP-Schienenbusse der ÖBB-Reihe 5080. 1965 kamen die ersten „Uerdinger“ Schienenbusse (ÖBB 5081) zum Einsatz, die bis 1989 den Personenverkehr prägten. Ebenfalls 1964 wurde der Güterverkehr auf Dieselloks umgestellt (Reihen 2060, 2062 und 2067), in den Neunzigern kamen auch ÖBB 2043, 2068 und 2048 zum Einsatz. Schließlich wurde der Fahrverschub von der Reihe 2070 erledigt.
In die Zeit knapp vor der endgültigen Verdieselung fällt auch die Betriebseinstellung des wenig rentablen Streckenastes Sattledt–Rohr (28. März 1966). Auf diesem Streckenteil mit z.T. durchgehenden Personenzügen Wels - Rohr - Bad Hall gab es keine eigenen Güterzüge.
- Modernisierung ab 1989
In den 1980er Jahren wurde entschieden, die Almtalbahn zu modernisieren und attraktiver zu gestalten. Der Oberbau wurde erneuert und die Streckengeschwindigkeit auf bis zu 80 km/h erhöht. Ab 1989 wurden die damals ganz neuen, vierachsigen Dieseltriebwagen der Reihe 5047 eingesetzt. Am 27. Mai 1990 wurde der kostengünstige Zugleitbetrieb eingeführt, zugleich wurden die Fahrzeiten nach Grünau verkürzt.
Sattledt–Rohr
Dieser Streckenteil war eingleisig und ist abgetragen. Einziger Zwischenbahnhof war Kremsmünster mit 3 Gleisen.
Sattledt–Rohr Streckenlänge: 12,4 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h LegendeHauptstrecke 12,9 Sattledt Bahnhof mit Rückfallweichen 400 m ü. A. ehem. Abzweig nach Rohr Strecke abgebaut 14,4 Sipbach 17,4 Kollendorf 19,2 Kremsmünster Stift Gebäude und Magazin erhalten 419 m ü. A. 21,5 Wolfgangstein 24,0 Achleiten Anschluss an die Pyhrnbahn (km 28,1) 25,3 Rohr Bhf heißt heute „Rohr-Bad Hall“ 328 m ü. A. Pyhrnbahn Siehe auch
Literatur
- Christian Hager: Die Almtalbahn – Schienenweg in östliche Salzkammergut. In: Christian Hager: Eisenbahnen im Salzkammergut. Wilhelm Ennsthaler Verlag, Steyr 1992, S. 121–131 (mit Karte und Bildern Nr. 182–193), ISBN 3850683508.
- Oberegger Elmar: Kurze Geschichte der Wels-Rohrer-Bahn. Sattledt 2007(Veröffentlichungen des Info-Büros für österreichische Eisenbahngeschichte 9).
- Oberegger Elmar: Kurze Geschichte der Almtalbahn. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Sattledt 2008(Veröffentlichungen des Info-Büros für österreichische Eisenbahngeschichte 3).
Fahrplan
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
- Bahnstrecke in Oberösterreich
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