- Westbahn (Österreich)
-
Westbahn
Alte Westbahn:
Wien Westbf–Kn.Wagram–(GZU)–Linz Hbf–Salzburg Hbf
Neue Westbahn:
(Wien Meidling–Bf.Tullnerfeld)–Kn.Wagram–St.Pölten–Linz HbfKursbuchstrecke (ÖBB): 100 (Wien Westbf – Linz Hbf)
101 (Linz Hbf – Salzburg Hbf)
110 (Wien Westbf – St. Pölten Hbf)Streckennummer (ÖBB): 10101, 10102, 10301, 12301, 13001 Streckennummer: Strecke 1 (alte Westbahn):
2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016,
2017, 4011, 4012, 4013, 4014, 4015
Strecke 30 (neue Westbahn):
2305, 2306, 2307, 4301
Strecke 3 (Staugleis):
2035, 1036
Strecke 23 (Nahverkehrsgleis):
2231Streckenlänge: 312,2 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Netzkategorie: A Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Maximale Neigung: 13 ‰ Minimaler Radius: 247 m Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h Legende0,000 Wien Westbf S 50 198 m ü. A. 1,013 Wien Westbf Fbf Vorortelinie (von Wien Heiligenstadt) 2,553 Wien Penzing S 50 S 45 Südbahn von Wien Hbf Schnellbahn Stammstrecke von Wien Praterstern, Wien Floridsdorf Wien Meidling 210 m ü. A. Pottendorfer Linie nach Ebenfurth, Wr. Neustadt Hbf Südbahn nach Graz Hbf Verbindungsbahn Donauländebahn Lainzer Tunnel Ostportal (L 12,8 km) Verbindungsschleife von der Donauländebahn von Wien Zvbf Knoten Hetzendorf 5,846 Wien Hütteldorf S 50 S 45 S 2 S 15 alte Westbahn (Weichenhalle) / Nahverkehrsgleis 8,112 Weichenhalle Portal 7,885 Wien Wolf in der Au S 50 (S 2 S 15) Lainzer Tunnel Westportal neue Westbahn von Wien Meidling (in Bau) 9,143 Knoten Hadersdorf neue Westbahn nach Bf.Tullnerfeld (in Bau) 9,238 Wien Hadersdorf S 50 (S 2 S 15) Wienerwaldtunnel Ostportal (L 13,35 km) Beginn der SFS 9,940 Wien Weidlingau S 50 (S 2 S 15) Landesgrenze Wien / Niederösterreich 10,952 Purkersdorf Sanatorium S 50 (S 2 S 15) alte Westbahn (Weichenhalle) / Nahverkehrsgleis 11,839 Unter Purkersdorf S 50 (S 2 S 15) 243 m ü. A. 12,889 Purkersdorf Zentrum S 50 16,865 Üst Unter Purkersdorf 2 16,865 Unter Tullnerbach S 50 19,970 Tullnerbach-Pressbaum S 50 317 m ü. A. 21,283 Pressbaum S 50 337 m ü. A. 22,532 Dürrwien S 50 24,809 Rekawinkel S 50 360 m ü. A. Rekawinkler Tunnel (307 m) 307 m ü. A. Kleiner Dürreberg Tunnel (247 m) Eichgrabenviadukt (81 m) 29,931 Eichgraben-Altlengbach (S 50) 31,120 Hutten 32,334 Unter Oberndorf (S 50) 285 m ü. A. Wienerwaldtunnel Westportal 34,300 Maria Anzbach (S 50) 35,814 Hofstatt (S 50) 256 m ü. A. 36,865 Neulengbach Stadt (S 50) Laabenbachviadukt (187 m) 38,006 Neulengbach (S 50) Tullnerfelder Ostschleife zur Tullnerfelder Bahn nach Tulln aufgel.Trasse der Tullnerfelder Bahn Tullnerfelder Bahn von Tulln Werksanschluss Tullnerfeld Michelhausen Tullnerfelder Bahn nach Herzogenburg aufgel.Trasse der Tullnerfelder Bahn 41,461 Ollersbach 43,558 Kirchstetten 49,076 Böheimkirchen Atzenbrugger Tunnel (L 2.460 m) Hankenfelder Tunnel (L 663 m) Saladorfer Tunnel (L 729 m) Reiserbergtunnel (L 1.370 m) Stierschweiffeldtunnel (L 3.293 m) Raingrubentunnel (L 2.775 m) 51,510 Schildberg (aufgelassen) 54,445 Pottenbrunn neue Westbahn von Bf Tullnerfeld (in Bau) 55,400 Knoten Wagram geplante Güterzugumfahrung (GZU) nach Knoten Rohr Tullnerfelder Bahn von Herzogenburg 60,563 St. Pölten Hbf (S 40) 273 m ü. A. Leobersdorfer Bahn nach Leobersdorf zur Mariazellerbahn nach Mariazell 61,262 St. Pölten Fbf 63,271 63,346 Fehlerprofil (+75 m) 63,720 Abzw St. Pölten 1 67,806 67,611 Fehlerprofil (-195 m) 68,664 Prinzersdorf 256 m ü. A. 70,831 Markersdorf a.d. Pielach 74,035 Groß Sierning geplante Güterzugumfahrung (GZU) von Knoten Wagram 75,100 Knoten Rohr 76,946 76,951 Fehlerprofil (-5 m) alte Westbahn / neue Westbahn (Umfahrung Loosdorf) Tunnel Rohr (258 m) Grüntunnel 1 (250 m) 78,131 Loosdorf Umfahrung Melk 81,683 Wachbergtunnel 2 (1001 m) Wachbergtunnel 1 (292 m) 84,665 Melk (vorm. Bahnhof) 83,930 Melker Tunnel (1845 m) 91,925 92,230 Fehlerprofil (-305 m) 93,914 Pöchlarn 214 m ü. A. Erlauftalbahn nach Kienberg-Gaming (Alt- bzw. Neustrecke) 97,300 Sittenbergtunnel (4692 m) 98,220 Krummnußbaum 99,465 Üst Pöchlarn 12 102,632 Säusenstein 107,137 Ybbs a.d. Donau 226 m ü. A. neue Westbahn (in Bau) 110,887 Neumarkt a.d. Ybbs-Karlsbach 113,607 Hubertendorf (aufgelassen) 115,776 115,795 Fehlerprofil (-19 m) 117,076 Blindenmarkt 248 m ü. A. 124,558 Amstetten 273 m ü. A. 127,287 Abzw Amstetten 11 Rudolfsbahn nach Waidhofen an der Ybbs 131,146 Mauer-Öhling 134,975 Üst Amstetten 14 135,595 Aschbach 140,180 Krenstetten-Biberbach 141,579 141,586 Fehlerprofil (-7 m) (Alt- bzw. Neustrecke) 144,245 St. Peter-Seitenstetten Grüntunnel St. Peter (404 m) 147,900 St. Johann-Weistrach 147,979 147,982 Fehlerprofil (-3 m) 150,651 Haag 154,038 Stadt Haag 157,498 Üst Haag 2 161,578 161,567 Fehlerprofil (+11 m) 153,018 Siebergtunnel (6480 m) 163,043 163,057 Fehlerprofil (-14 m) Rudolfsbahn von Steyr, Kleinreifling 164,100 St. Valentin 268 m ü. A. 165,840 St. Valentin-Ennskanalbrücke 166,180 (Umfahrung Enns bzw. Altstrecke) Donauuferbahn - Schleife Ennsdorf 167,736 Abzw St. Valentin 11 nach Krems a.d. Donau 168,737 Ennsdorf Enns, Landesgrenze Niederösterreich/Oberösterreich 170,973 Enns 173,675 Asten-Fisching 175,640 176,378 Asten-St. Florian 178,030 Linz-Pichling 179,513 Abzw Asten-St. Florian 1 nach Linz Vbf Ost und Linz Stahlwerke 180,655 Linz Ebelsberg 182,349 Linz Kleinmünchen nach Linz Vbf West Summerauer Bahn nach České Budějovice 188,074 188,125 Fehlerprofil (-51 m) 188,440 Linz Hbf Pyhrnbahn nach Selzthal Linzer Lokalbahn nach Neumarkt-Kallham 192,020 Leonding 194,162 Üst Linz 2 195,902 Pasching 198,043 Hörsching 295 m ü. A. 201,347 Oftering Marchtrenker Schleife zur Pyhrnbahn 206,185 Marchtrenk 307 m ü. A. 208,811 Abzw Marchtrenk 1 nach Traun 212,815 Wels Hbf 316 m ü. A. Zweigstrecke nach Passau Almtalbahn 220,017 Gunskirchen 345 m ü. A. (Umfahrung Lambach bzw. Altstrecke) Tunnel Lambach (1410 m) Lokalbahn nach Vorchdorf-Eggenberg
und Trauntalbahn nach Gmunden226,109 Lambach 307 m ü. A. 227,200 227,503 Fehlerprofil (-303 m) 227,633 Lambach Markt 230,330 Neukirchen bei Lambach 230,556 Haager Lies nach Haag am Hausruck Betrieb eingestellt 233,498 Breitenschützing 235,120 Römerbergtunnel 710 m 236,662 236,940 Fehlerprofil (-278 m) 237,442 Schwanenstadt Salzkammergutbahn nach Ried im Innkreis 243,292 Attnang-Puchheim 415 m ü. A. Salzkammergutbahn nach Stainach-Irdning 247,966 Vöcklabruck 435 m ü. A. 250,233 Abzw Vöcklabruck 1 nach Kammer-Schörfling 252,182 252,200 Fehlerprofil (-18 m) 253,317 Timelkam 450 m ü. A. 257,090 Neukirchen-Gampern 435 m ü. A. 259,723 Redl-Zipf 472 m ü. A. 264,050 Vöcklamarkt 489 m ü. A. 268,785 Frankenmarkt 511 m ü. A. 274,577 Üst Frankenmarkt 2 275,637 Pöndorf 562 m ü. A. Landesgrenze Oberösterreich / Salzburg 278,440 Ederbauer 601 m ü. A. Landesgrenze Salzburg / Oberösterreich 281,916 Oberhofen-Zell am Moos 571 m ü. A. Landesgrenze Oberösterreich / Salzburg 285,216 Straßwalchen S2 542 m ü. A. Mattigtalbahn von Braunau am Inn 287,427 Steindorf bei Straßwalchen S2 542 m ü. A. 289,174 Neumarkt-Köstendorf S2 (Awanst) 544 m ü. A. 293,807 Weng S2 294,305 Üst Steindorf bei Straßw. 2 296,136 Wallersee S2 299,445 Seekirchen am Wallersee S2 514 m ü. A. Seekirchen Süd (geplant) 302,782 Eugendorf S2 305,538 Hallwang-Elixhausen S2 493 m ü. A. 309,345 Üst Hallwang-E. 2 309,933 Salzburg Kasern S2 Salzburg-Tiroler-Bahn nach Wörgl 310,880 Abzw Hallwang-E. 3 nach Salzburg Gnigl Vbf zur SLB nach Salzburg Itzling Vbf 312,470 0,777 0,000 Salzburg Hbf S1 S2 S3 428 m ü. A. nach Rosenheim Die Westbahn ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Österreich, welche ursprünglich durch die k.k. privilegierte Kaiserin-Elisabeth-Bahn erbaut und betrieben wurde. Sie führt in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg von Wien über Linz nach Salzburg und gehört zum Kernnetz der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Die Westbahn besteht aus der zweigleisigen alten Westbahn (Strecke 1) und der zweigleisigen neuen Westbahn (Strecke 30). Jene zwei Strecken bilden dort, wo sie parallel geführt sind, betrieblich die sogenannte viergleisige Westbahn.
Zur betrieblichen Verstärkung wird die Westbahn von zusätzlichen lokalen Strecken ergänzt, die als sogenanntes Nahverkehrsgleis (Strecke 23) von Wien Hütteldorf nach Unter Purkersdorf beziehungsweise als Staugleis (Strecke 3) von Pottenbrunn über St.Pölten nach Prinzersdorf geführt sind.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Strecke wurde am 15. Dezember 1858 von Wien Westbahnhof bis Linz eröffnet und war ab 1. August 1860 durchgehend bis Salzburg befahrbar. Die weiterführende Strecke bis München Hbf ging am 12. August 1860 in Betrieb.
Die Bahnstrecke wurde von der Gesellschaft k.k. privilegierte Kaiserin-Elisabeth-Bahn unter Hermann Dietrich Lindheim gebaut. Neben der Strecke Wien–Salzburg waren darin gleichfalls die Bahnstrecke Wels–Passau (1861), St. Valentin–Summerau–Budweis (1872) enthalten. Darüber hinaus mussten die Strecken Linz–Lambach–Gmunden und Linz–Budweis, die ehemalige Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden der k.k. privilegierte Erste Eisenbahngesellschaft als Schmalspurbahn übernommen werden (1857), die allerdings zumeist neu trassiert werden mussten. Die Kaiserin-Elisabeth-Bahn verwaltete noch zahlreiche andere Strecken, selbst heute sind noch vereinzelt Grenzsteine mit den Initialen K.E.B. anzutreffen. Der Name der Elisabethbahn wurde vom Publikum schlicht durch „Westbahn“ ersetzt
Bereits 1851 war in einem Staatsvertrag zwischen Bayern und Österreich eine Bahnverbindung vereinbart worden, 1858 wurde die Strecke Wien–Linz fertiggestellt. Die Strecke bis Salzburg wurde 1860 dem Verkehr übergeben. Die Fahrzeit von Wien nach Salzburg betrug anfangs neun Stunden. Bereits einige Wochen vor der offiziellen Eröffnung hatte Kaiserin Elisabeth die Strecke benutzt, um in ihre Heimat Bayern zu reisen. Bei der offiziellen Eröffnung am 12. August 1860 waren Kaiser Franz Joseph und König Maximilian II. von Bayern zugegen.
1884 wurde die Bahnstrecke in staatlichen Besitz übergeführt. Die Verlängerung der Bahnstrecke über österreichisches Gebiet, die Salzburg-Tiroler-Bahn („Giselabahn“) über Zell am See nach Wörgl (KEB seit 1875) war ebenfalls in staatlicher Hand.
Der zweigleisige Ausbau erfolgte 1901. Die Elektrifizierung der Strecke begann nach dem Ersten Weltkrieg von Westen her und konnte mit der Einweihung am 19. Dezember 1952 (Streckenabschnitt Wien-Westbahnhof nach Amstetten) abgeschlossen werden.
Während der Zeit der Betriebsführung durch die Deutsche Reichsbahn wurden zahlreiche Erweiterungen und Ausbauten vorgenommen. So wurden die Betriebsausweichen Hutten und Ederbauer erbaut und in Wels ein neuer Verschiebebahnhof (rechts der Westbahn) errichtet. Ebenfalls wurde der Bau eines zweiten Verschiebebahnhofes in Wels begonnen (links der Westbahn), der jedoch durch das Kriegsende nicht mehr zur Ausführung gelangte. Der Sinn dieses Planes war, in Wels sowohl einen Verschiebebahnhof mit Rollrichtung West-Ost (heutiger Vbf) als auch einen in der Rollrichtung Ost-West (geplanter) zu erhalten. Der Verschiebebahnhof Linz Ost erfuhr durch die Gründung der „Hermann-Göring-Werke“ (heute voestalpine) eine großzügige Erweiterung.
Am 18. August 2004 stellte der ICE S im Streckenabschnitt zwischen Ybbs und Prinzersdorf bei Pöchlarn (Streckenkilometer 91) mit 305 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Schienenfahrzeuge in Österreich auf.
Im Jahr 2005 wurde im Verlauf des 4-gleisigen Ausbaus zwischen Ennsdorf und Enns eine Abzweigstelle Richtung Mauthausen errichtet, wodurch eine direkte Führung von Zügen aus Linz Richtung Donauuferbahn ermöglicht wird.
Alte Westbahn (Strecke 1)
Die Strecke beginnt in Wien Westbahnhof und durchquert zunächst den Wienerwald. Verlief die alte Westbahn früher durch St.Pölten, so ist diese heute von Knoten Wagram bis Knoten Rohr durch die ausgebaute neue Westbahn ersetzt. Nach Fertigstellung der Güterzugsumfahrung (GZU) „Lückenschluss St. Pölten – Loosdorf“ von Knoten Wagram bis Knoten Rohr wird der neu gebaute Trassenverlauf der GZU die alte Westbahn bilden.
Nach dem Knoten Rohr führt die alte Westbahn durch das Alpenvorland über Pöchlarn (mit der Abzweigung der Strecke ins Erlauftal nach Kienberg-Gaming), Amstetten, St. Valentin (Abzweigung der Strecke ins Ennstal über Steyr und Selzthal nach Bischofshofen) und Enns nach Linz, wo die Strecken durch das Mühlviertel nach České Budějovice (Summerauerbahn) und die Pyhrnbahn abzweigen. Weiters besteht in Linz ein Übergang zur Linzer Lokalbahn nach Eferding. Nach Linz trennt sich der Weg der Donau und der Westbahn. Während erstere von Norden her kommend nach Linz fließt, biegt die Westbahn nun nach Südwesten ab in Richtung Wels.
Im Welser Hauptbahnhof teilt sich die Westbahn in die Strecken nach Salzburg Hbf und Passau Hbf (Verlauf dieser Strecke siehe unten) auf. Hier nimmt ebenfalls die Almtalbahn nach Grünau im Almtal ihren Ausgang. Der nächste Knotenpunkt ist Attnang-Puchheim, wo sie mit der von Stainach-Irdning nach Ried im Innkreis) führenden Salzkammergutbahn verknüpft ist. Über Straßwalchen, wo die Mattigtalbahn nach Braunau am Inn abzweigt, führt die Strecke weiter nach Salzburg Hauptbahnhof. Hier endet die Westbahn.
Neue Westbahn (Strecke 30)
Verlauf Neubauabschnitt
Der Neubauabschnitt Wien–St. Pölten der neuen Westbahn ist eine in Bau befindliche Eisenbahn-Schnellfahrstrecke in Österreich. Sie führt von Wien über das Tullnerfeld nach St. Pölten und ist ein Teil des TEN-Projektes Nr. 17 "Magistrale für Europa". Mit Fahrplanwechsel im Dezember 2012 soll sie in ihrem gesamten Verlauf in Betrieb gehen. Die Reisezeit zwischen den beiden Städten wird sich damit von 41 auf 25 Minuten verkürzen.
Der Neubauabschnitt der neuen Westbahn beginnt im Ausfahrbereich des Bahnhofs Wien Meidling und verläuft durch den Lainzer Tunnel, welcher direkt in den Knoten Hadersdorf mündet. Bis zur dort bestehenden Verknüpfung mit der alten Westbahn kann die Strecke mit 160 km/h befahren werden (auch in abzweigenden Stellungen von Weichen). Ab dem Knoten Hadersdorf beginnt mit der Einfahrt in den Wienerwaldtunnel die eigentliche Schnellfahrstrecke. Ab diesem Punkt kann die Strecke mit 250 km/h befahren werden. Die Tunnelstrecke kommt nach knapp 13 km bei Chorherrn im Tullnerfeld wieder an die Oberfläche. In diesem Bereich entsteht der Regionalbahnhof Tullnerfeld. Durch die Reaktivierung der stillgelegten Tullner Westschleife wird die Hochgeschwindigkeitsstrecke an die Franz-Josefs-Bahn angebunden und die Voraussetzung für einen attraktiven Regionalverkehr geschaffen. Nach Durchqueren von drei Tunneln, die in offener Bauweise aus Lärmschutzgründen gebaut wurden, folgt im Anschluss die Tunnelkette Perschling aus drei weiteren Tunneln. Dann führt die Strecke schließlich bis zum Knoten Wagram bei St. Pölten, der den heutigen Startpunkt der neuen Westbahn bildet.[1]
Zeitgleich mit der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke werden auch die Bahnhöfe in Wien und St. Pölten erneuert. Der Wiener Hauptbahnhof soll im Dezember 2012 gleichzeitig mit der Streckeneröffnung in Teilbetrieb gehen und 2015 vollständig fertiggestellt werden. Der Bahnhof St. Pölten wird derzeit aufwändig umgebaut und soll bereits Ende 2011[2] in den Vollbetrieb gehen.
Verlauf Bestandsabschnitt
Im Anschluss an den in Bau befindlichen Streckenteil verläuft die neue Westbahn vom Knoten Wagram über St. Pölten Hbf bis zum Knoten Rohr und hat in diesem Bereich die damalige alte Westbahn ersetzt. Die neue Westbahn verläuft somit von Knoten Wagram zum Bahnhof St. Pölten, in dem die Strecken nach Tulln und Krems sowie die Leobersdorfer Bahn ins Traisental abzweigen. Zudem besteht ein Übergang zur schmalspurigen Mariazellerbahn. Nach dem Bahnhof St.Pölten verläuft die neue Westbahn zum Knoten Rohr, wobei diese zwischen St.Pölten und Prinzersdorf von einem dritten Gleis (Staugleis - Strecke 3) begleitet wird. Nach dem Knoten Rohr verläuft die neue Westbahn (bis auf ein noch nicht fertiggestelltes Teilstück zwischen Ybbs und Amstetten) auf eigener Trasse neben der alten Westbahn und endet bei Linz Kleinmünchen.
Zugsicherung
Die neue Westbahn wird im neu zu errichtenden Streckenteil bis Knoten Wagram mit dem europäischen Zugsicherungssystem ETCS ausgerüstet. Die sogenannte Anmeldestrecke beginnt dabei bei der Einfahrt in den Lainzer Tunnel. Dieser wird sowohl mit ETCS als auch mit dem alten System PZB ausgerüstet. Ab dem Knoten Hadersdorf wird die Strecke ausschließlich mit ETCS gesichert und kann demzufolge nur von entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen befahren werden.
Wichtige Anschlussstrecken
Innerösterreichische Fortsetzung nach Westösterreich
Die Westbahn findet ihre Fortsetzung in den Hauptstrecken Richtung Rosenheim („Deutsches Eck“ nach Innsbruck Hbf bzw. Richtung München Hbf) und in die Salzburg-Tiroler-Bahn (bzw. Giselabahn) über Zell am See und Wörgl Hauptbahnhof, wo sich die beiden Streckenäste über Rosenheim und Zell am See wieder treffen, Bahnstrecke Kufstein–Innsbruck (Unterinntalbahn) nach Innsbruck, und weiter Arlbergbahn (Innsbruck–Bludenz) nach Vorarlberg, sowie dort die Vorarlbergbahn (Bludenz–Feldkirch–Lindau und Feldkirch–Buchs SG)
Deutsches Eck
Aufgrund der steilen und kurvenreichen Streckenführung der Salzburg-Tiroler-Bahn von Salzburg über Bischofshofen, Zell am See und Wörgl nach Innsbruck wurden schon früh Züge über die flachere Strecke via Freilassing nach Rosenheim und von dort durch das Inntal nach Kufstein und Innsbruck als Korridorzüge geführt. Allerdings war hierzu ein Stürzen im Bahnhof Rosenheim notwendig. Aus diesem Grund wurde auf Kosten der ÖBB im Jahr 1982 eine eingleisige Verbindungsstrecke, die Rosenheimer Schleife, errichtet. So besteht eine direkte Verbindung zum Inntal. Tagesschnellzüge nach und von Westösterreich werden vorwiegend über die Rosenheimer Schleife geführt, da durch die um rund 90 Minuten kürzeren Fahrzeiten attraktive Reisezeiten angeboten werden können. Wichtige Güterzüge werden ebenfalls über das „Deutsche Eck“ geführt. Die bis in die 1990er Jahre verkehrenden Post-Schnellzüge befuhren gleichfalls die Rosenheimer Schleife. Derzeit verkehren fast alle Güterzüge in Ost-West-Richtung über die Rosenheimer Schleife, darunter auch die 120 km/h schnellen BEX-Direktgüterzüge.
Strecke St. Valentin–Gaisbach/Wartberg
1871 wurde von St. Valentin in NÖ ausgehend die Verbindungsbahn nach Budweis als Ersatz für die Pferdeeisenbahn von der KEB neu errichtet. Erst ein Jahr später wurde die Anbindung von Linz nach Gaisbach-Wartberg fertiggestellt. Auf Grund der politischen Veränderungen nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg verlor die Strecke völlig an Bedeutung. 1956 wurde diese nach einem Autounfall – ein LKW beschädigte die einzige Straßenbrücke bei Ried in der Riedmark – eingestellt. Zeitzeugen berichten, dass bis in die späten 1960er Jahre noch Gleisteile erhalten blieben.
Bis in die 1960er Jahre wurden noch Züge im Schienenersatzverkehr angeboten. Im Jahr 2006 war die Trasse stellenweise noch durch einige wenige Einschnitte und Aufschüttungen in der Landschaft erkennbar. In überwiegenden Bereichen ist dem Wort entsprechend, tatsächlich Gras über die einstige Strecke gewachsen und der ehemalige Verlauf nur mehr zu erahnen. Die noch verbliebene Strecke von St. Valentin nach Mauthausen ist nunmehr – historisch nicht ganz korrekt – Bestandteil der Donauuferbahn. Der Streckenabschnitt zwischen Gaisbach-Wartberg (Wartberg ob der Aist) und Summerau wird heute der als Summerauerbahn bezeichneten Strecke Linz–Summerau zugeordnet.
Bedeutung
Die Westbahn ist neben der Südbahn die Hauptader des österreichischen Bahnverkehrs. Durch die EU-Erweiterung nimmt ihre Bedeutung immer weiter zu. Nicht nur ein großer Teil des innerösterreichischen Bahnverkehrs erfolgt auf der Westbahnstrecke, die wichtigen Westverbindungen von Wien, unter anderen nach Hamburg, Paris, Basel oder Zürich werden ebenfalls über die Westbahn befahren.
Zur Erhöhung der Kapazitäten erfolgt seit 1990 der Ausbau zu einer Hochleistungsstrecke einerseits durch Ausbau der Bestandsstrecke und andererseits durch viergleisigen Ausbau. Die Neubauabschnitte sind auf Grund zahlreicher Neubautunnel und Streckenbegradigungen für Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h projektiert. Diese Geschwindigkeiten können sowohl die seit dem Fahrplanwechsel 2006 in Österreich von Wien nach Frankfurt, München und Bregenz verkehrenden ICE-T als auch die seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 zwischen Budapest, Wien und München fahrenden Railjet-Züge voll ausnutzen. Den kurvenreichen und gebirgsbahnähnlichen Abschnitt durch den Wienerwald ergänzt eine Neubaustrecke durch das Tullnerfeld (Wienerwaldtunnel und Tunnelkette Perschling), die bei St. Pölten wieder auf die alte Strecke trifft. Diese soll bis zum Fahrplanwechsel Ende 2012 in Betrieb gehen und eine Fahrzeit von 25 Minuten zwischen den beiden Landeshauptstädten ermöglichen. Im Endausbau wird die Westbahn von Wien bis Wels viergleisig ausgebaut sein. Diese ist jedoch keine echte viergleisige Strecke, sondern vielmehr zwei zweigleisige Strecken, die an mehreren Punkten miteinander verknüpft sind.
Zwischen Straßwalchen und Salzburg (27 km) ist ein weiterer viergleisiger Ausbau geplant. Gegenwärtig werden verschiedene Trassenvarianten untersucht. Der Ausbau ist erforderlich, weil dieser Abschnitt zusätzlich von Zügen der Linie S2 der Salzburger Schnellbahn befahren wird.
Die Reisedauer von Wien nach Innsbruck beträgt gegenwärtig vier Stunden und 30 Minuten. Nach Abschluss der Ausbaumaßnahmen soll das so genannte „1-2-3-Schema“ verwirklicht werden, das heißt, die Fahrzeit von Wien nach Linz wird nur mehr eine Stunde, nach Salzburg zwei Stunden und nach München bzw. Innsbruck drei Stunden betragen.
Die Westbahn ist ein wichtiges Teilstück der TEN-LinieParis–Bratislava/Budapest. Langfristig soll es in dieser Relation Direktverbindungen mit modernen Hochgeschwindigkeitstriebzügen geben.
Da der Wiener Westbahnhof ein Kopfbahnhof ist, müssen Züge in Richtung Osten (beispielsweise nach Budapest) im Westbahnhof gestürzt werden. Mit Fertigstellung des Lainzer Tunnels, der eine direkte Verbindung zu der im Bau befindlichen Trasse durch das Tullnerfeld herstellt, sollen diese Züge zum Wiener Hauptbahnhof geführt werden, der ebenfalls schon in Bau ist. Mit Fertigstellung des Wiener Hauptbahnhofs werden nach gegenwärtigen Planungen nur noch wenige Fernreisezüge den Wiener Westbahnhof befahren.
In den Jahren vor dem Beitritt Österreichs zum Schengener Abkommen wurden von Salzburg Hbf nach Kufstein über das deutsche Eck über bayerisches Gebiet sogenannte Korridorzüge geführt, bei denen keine Pass- und Zollkontrollen durchgeführt wurden.
Die EuroNight-Züge 246/247 wurden bis Fahrplanwechsel Dezember 2009 über Bischofshofen und Zell am See geführt, da ansonsten die Zielbahnhöfe in Oberösterreich bzw. Tirol schon in den frühen Morgenstunden erreicht worden wären.
Die WESTbahn Management GmbH ist ein Tochterunternehmen der 2008 gegründeten RAIL Holding AG, das ab 2011 als Eisenbahngesellschaft einen Fernverkehr zwischen Wien und Salzburg auf der namensgebenden Westbahn initiieren möchte. Geschäftsführer ist der ehemalige Vorstand des ÖBB-Personenverkehrs Stefan Wehinger.
Siehe auch
Literatur
- Alfred Horn: ÖBB Handbuch 1993. Wien, 1993.
- Elmar Oberegger: Zur Geschichte der „Kaiserin Elisabeth-Bahn“ (Budweis/Passau/Simbach am Inn/Wörgl-Amstetten-St. Pölten-Wien Westbahnhof). (Veröffentlichungen des Info-Büros für österr. Eisenbahngeschichte 8). Sattledt, 2007.
- Elmar Oberegger: Zur Vorgeschichte der Westbahn von Wien nach Salzburg. 1815-1856. (Veröffentlichungen des Info-Büros für österr. Eisenbahngeschichte 12). Sattledt, 2008.
Fahrpläne
- Kursbuch 110 Wien Westbf - St. Pölten Hbf
- Kursbuch 100 Wien Westbf - St. Pölten Hbf - Linz Hbf
- Kursbuch 101 Linz Hbf - Salzburg Hbf
Weblinks
Commons: Westbahn (Österreich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Projektseite der ÖBB
- Fahrt mit der Westbahn (mit einer Übersicht über alle Betriebsstellen der Strecke)
- Projektseite der ÖBB
Quellen
- ↑ ÖBB Infrastruktur Bau (Hrsg.): Neubaustrecke Wien − St. Pölten (PDF, 1,00 MB). Broschüre, 12 A4-Seiten, mit Stand von Februar 2009
- ↑ ÖBB Infrastruktur Bau AG (Hrsg.): Projektbroschüre Umbau St. Pölten Hbf mit Stand von August 2006
Paris–Straßburg | Straßburg–Appenweier | Appenweier–Bruchsal | Bruchsal–Stuttgart | Stuttgart–Augsburg | Augsburg–München | München–Rosenheim–Salzburg bzw. –Mühldorf–Salzburg | Salzburg–St. Pölten | St. Pölten–Wien | Wien–Bratislava/Budapest
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Österreich [3] — Österreich (Gesch.). Das heutige Erzherzogthum Ö. wurde zur Zeit der Römer auf dem linken Donauufer von Germanen, namentlich Markomannen, Quaden, Juthungen, auf dem rechten von Celten, namentlich Tauriskern u. Pannoniern, bewohnt. Das Land auf… … Pierer's Universal-Lexikon
Österreichische Westbahn — Westbahn heißen: Eisenbahnstrecken: Berliner Westbahn, die Spandauer Vorortbahn Hannoversche Westbahn Löhne–Emden Württembergische Westbahn Bietigheim Bissingen–Bruchsal, siehe Westbahn (Württemberg) Österreichische Westbahn Wien–Salzburg,… … Deutsch Wikipedia
Österreich — Republik Österreich … Deutsch Wikipedia
Österreich — Ostmark (veraltet, 1938 1942) * * * Ös|ter|reich [ ø:stərai̮ç], s: Staat in Mitteleuropa: das heutige Österreich; sie ist aus Österreich. * * * Ös|ter|reich; s: Staat im südlichen Mitteleuropa. * * * Österreich, Kurzinformation: Fläche: 83… … Universal-Lexikon
Österreich ob der Enns — Die Geschichte Oberösterreichs deckt sich in vielen Epochen mit der österreichischen Geschichte. Dieser Artikel ist ein Überblick über die regionsspezifischen Eigenheiten der historischen Entwicklung bis zum heutigen Bundesland Oberösterreich.… … Deutsch Wikipedia