Hengersberg

Hengersberg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Hengersberg
Hengersberg
Deutschlandkarte, Position des Marktes Hengersberg hervorgehoben
48.77361111111113.051555555556311
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Deggendorf
Höhe: 311 m ü. NN
Fläche: 45,8 km²
Einwohner:

7.583 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 166 Einwohner je km²
Postleitzahl: 94491
Vorwahl: 09901
Kfz-Kennzeichen: DEG
Gemeindeschlüssel: 09 2 71 125
Marktgliederung: 64 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Mimminger Str. 2
94491 Hengersberg
Webpräsenz: www.hengersberg.de
Bürgermeister: Christian Mayer (FWG)
Lage des Marktes Hengersberg im Landkreis Deggendorf
Landkreis Dingolfing-Landau Landkreis Freyung-Grafenau Landkreis Passau Landkreis Regen Landkreis Rottal-Inn Landkreis Straubing-Bogen Aholming Auerbach (Landkreis Deggendorf) Außernzell Bernried (Niederbayern) Buchhofen Deggendorf Grafling Grattersdorf Hengersberg Hunding (Niederbayern) Iggensbach Künzing Lalling Metten Moos (Niederbayern) Niederalteich Oberpöring Offenberg Osterhofen Otzing Plattling Schaufling Schöllnach Stephansposching Wallerfing Winzer (Niederbayern)Karte
Über dieses Bild
Blick auf Hengersberg
Das Ortszentrum: Der Hengersberger Marktplatz
Die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt auf dem Frauenberg

Hengersberg ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Hengersberg liegt direkt an der A3, circa 10 km südöstlich von Deggendorf und gehört zur Region Donau-Wald.


Gemeindegliederung

Es existieren folgende Ortsteile: Hengersberg, Altenufer, Anzenberg, Boxbach, Buch, Edermanning, Emming, Erkerding, Erlachhof, Eusching, Frohnhofen, Furth, Grubmühle, Heiming, Hinterweinberg, Holzberg, Holzerreuth, Hörgolding, Hörpling, Hub, Hubmühle, Hütting, Kading, Killersberg, Klausberg, Lapferding, Leebbergheim, Lichtenöd, Lohhof, Manzing, Matzing, Mimming, Mutzenwinkl, Neulust, Nußberg, Oberanzenberg, Oberellenbach, Oberreith, Obersimbach, Pfaffing, Ponau, Rading, Reichersdorf, Reisach, Schlott, Schwanenkirchen, Schwarzach, Sicking, Siederding, Siedersberg, Thannberg, Trainding, Unterellenbach, Unterfrohnstetten, Unterreith, Untersimbach, Viehdorf, Vorderweinberg, Walmering, Waltersdorf, Weickering, Wessenhof, Würzing, Zilling.

Geschichte

Hengersberg wurde im Jahr 997 als Helmgeresberg durch Abt Gotthard von Niederalteich gegründet. Der Ort lag damals noch an der Donau. Auf Godehard geht auch die Kirche auf dem Frauenberg, ursprünglich eine Schlosskirche, zurück.

1009 verlieh Kaiser Heinrich II. auf Bitten Godehards dem Kloster Niederaltaich das Recht, hier einen Markt zu halten sowie eine Zoll- und Mautstelle einzurichten. Im Jahr 2009 feiert Hengersberg als ältester Markt Altbayerns dieses 1000-Jahr-Jubiläum. Abt Hermann ließ 1270 ein Spital in Helingersberg errichten. Die Ableitung der Donau 1343 bis 1353 verminderte zwar die Bedeutung des Ortes als Maut- und Zollstelle, aber die Herzöge Heinrich und Otto statteten die geschlossene Hofmark mit dem Marktrecht, landesfürstlichen Freiheiten und dem Sitz eines Pflegamts aus.

Im Jahr 1430 verlieh Herzog Heinrich XVI. dem Markt Henngensperig zwei Jahrmärkte, deren Zahl später bis auf sechs anwuchs. Besonders die Hengersberger Viehmärkte hatten große Bedeutung. Das nach der Verlegung der Donau überflüssige Zollhaus wandelte Abt Paulus im 16. Jahrhundert in ein Siechenhaus um, aus dem später das Bezirkskrankenhaus entstand.

Im Jahr 1590 ließ Abt Hermann III. auf dem Rohrberg die Pfarrkirche St. Michael erbauen. Im Dreißigjährigen Krieg und Österreichischen Erbfolgekrieg kam es mehrfach zu Plünderungen. 1513, 1796 und 1823 wüteten schwere Brände.

Das Pfleggericht, später Landgericht genannt, wurde mit dem von Winzer und 1803 mit dem von Deggendorf vereinigt. Stattdessen erhielt Hengersberg ein Rentamt, das etwa 1809 nach Niederalteich verlegt und etwa 1823 mit dem von Deggendorf vereinigt wurde.

1838 erfolgte die Neuerrichtung eines Landgerichts, das 1879 in ein Amtsgericht umgewandelt und 1969 aufgelöst wurde. 1852 erhielt Hengersberg eine königliche Postexpedition. 1843 entstand die steinerne Brücke bei Schwarzach über die Hengersberger Ohe.

Am 26. November 1913 erhielt Hengersberg mit der Eröffnung des Abschnitts Deggendorf–Hengersberg der Bahnstrecke Deggendorf–Kalteneck einen Eisenbahnanschluss. Heute bildet dieser Abschnitt, auf dem noch Güterverkehr stattfindet, den Rest der ansonsten ab- und zum Radweg umgebauten Bahnstrecke.

Eingemeindungen

Gemeinde Einwohner
(1970)
Eingemeindungs-
datum
Bemerkungen
Altenufer 368 1. Januar 1971
Schwanenkirchen 961 1. April 1971 Eingliederung von 688 der 961 Einwohner, Umgliederung von 230 Einwohnern nach Schöllnach und von 43 Einwohnern nach Winzer
Schwarzach 806 1. Januar 1972
Seebach 1067 1. April 1976 Eingliederung von 236 der 1067 Einwohner, Umgliederung der anderen Einwohner nach Deggendorf
Waltersdorf 400 1. April 1971

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 5239, 1987 dann 6150 und im Jahr 2000 7373 Einwohner gezählt. Zurzeit hat Hengersberg etwa 7703 Einwohner.

Der Hengersberger Marktplatz früher (genaues Datum unbekannt)

Politik

Marktgemeinderat

Die Kommunalwahlen vom 2. März 2008 ergaben bei einer Wahlbeteiligung von 69,2 % folgendes Ergebnis:

FW Hengersberg-Altenufer 6 Sitze (28,1 %)

  • Domani-Bauer Andrea
  • Donaubauer Anton
  • Dr. Einhellig Josef
  • Frankl Armin
  • Hielscher Walter
  • Seidl Karl-Heinz

CSU 6 Sitze (24,9 %)

  • Bernreiter Roland
  • Lallinger Willi
  • Pfaffinger Erich
  • Preisinger Roman
  • Schwaiger Josef
  • Wirth Bernhard

FW Schwanenkirchen-Waltersdorf 2 Sitze (12,2 %)

  • Grill Johann
  • Maier Xaver

SPD 2 Sitze (10,5 %)

  • Nadolny Raimund
  • Straßer Ewald

FW Schwarzach-Frohnstetten 2 Sitze (9,8 %)

  • Maiwald Gerhild
  • Wolf Franz

Bürgerblock 1 Sitz (7,7 %)

  • Mittermüller Ursula

Junge Liste 1 Sitz (6,8 %)

  • Berger Mathias
Das Rathaus am Hengersberger Marktplatz

Bürgermeister

Seit dem 16. Februar 2003 ist Christian Mayer (Freie Wähler) erster Bürgermeister. Er wurde bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 für weitere 6 Jahre wiedergewählt.

Bei der konstituierenden Sitzung des Marktgemeinderates am 8. Mai 2008 wurde Karl-Heinz Seidl (Freie Wähler) als 2. Bürgermeister und Raimund Nadolny (SPD) als 3. Bürgermeister gewählt.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Silber auf grünem Dreiberg stehend eine blaue Blume mit goldenem Butzen auf einem von vier grünen Blättern besetzten grünen Stängel; darüber am oberen Schildrand eine silberne Wolke, aus der goldene Strahlen hervorbrechen.


Wirtschaft und Infrastruktur

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 25, im Produzierenden Gewerbe 2529 und im Bereich Handel und Verkehr 320 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 573 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2523. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 12 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 152 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2690 ha. Davon waren 1722 ha Ackerfläche und 954 ha Dauergrünfläche. Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 4403 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1697 T€.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 3 mit 225 Kindergartenplätzen und 222 Kindern
  • Volksschulen: 2 mit 35 Lehrern und 661 Schülern

Persönlichkeiten

  • Georg Hauer (ca. 1438 in Schwanenkirchen -?); Student in Ingolstadt im Gründungsjahr der dortigen Universität (1472), Mönch des Klosters Niederaltaich, 1485-1490 Administrator des Abtes Friedrich II., Verfasser einer Chronik der Bayerischen Herzöge ("Gesta illustrium ducum Bavariae", nur teilweise gedruckt)
  • Ludwig Muckenthaler (* 1872 in Holzberg, + 1909 in München), 1896-1900 Domorganist in Passau, 1900-1909 Stiftskapellmeister in Altötting, Komponist eines "Altöttinger Wallfahrtslied(s)"
  • Max Hebecker (1882 - 1948), Bergbauingenieur und Initiator des sog. Wära-Wunders von Schwanenkirchen
  • Harald Grill (* 20. Juli 1951 in Hengersberg), Schriftsteller
  • Monika Drasch (* 14. November 1965 in Hengersberg), Musikerin
  • Martin Grossmann (* 8. Januar 1971 in Marl), Kabarettist, aufgewachsen in Hengersberg
  • Django Asül (* 19. April 1972 in Deggendorf), Kabarettist, aufgewachsen in Hengersberg

Ehrenbürger

Sonstiges

Eine kleine Besonderheit ist, dass es in Hengersberg 3 Kirchen gibt: 2 katholische Kirchen (Rohrberg- und Frauenbergkirche) und die evangelische Friedenskirche.

Das zur Gemeinde gehörende Schwanenkirchen gilt mit 1150 Jahren, im Jahr 857 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als eine der ältesten Ortschaften links der Donau.

Auch kam es in Schwanenkirchen zur Zeit der Weltwirtschaftskrise zu einem Wirtschaftswunder, da der damalige Bergwerksbesitzer das Notgeld "WÄRA" einführte. Die Zeitungen in ganz Deutschland schrieben damals von der "WÄRA-Insel im Bayerischen Wald". Nach dem Vorbild Schwanenkirchens führte dann auch Hengersberg (Schwanenkirchen war bis zur Gebietsreform 1971 eine eigene Gemeinde) die WÄRA ein, dieses Notgeld wurde jedoch im Jahre 1931 von der Regierung verboten.

Der Vater von Papst Benedikt XVI., Josef Ratzinger, stammt aus Rickering (Pfarrei Schwanenkirchen); er wurde dort im Jahr 1877 geboren.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Hengersberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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