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Hohes Gras Aussichtsturm und Berggaststätte auf dem Hohen Gras
Höhe 614,7 m ü. NN Lage Nordhessen, Deutschland Gebirge Hoher Habichtswald, Habichtswälder Bergland Dominanz 28,6 km ? Hirschberg (Kaufunger Wald) Schartenhöhe 290 m ? Isthaebene nordwestlich von Altenstädt[1] ? Widdehagen (Rothaargebirge) Geographische Lage 51° 18′ 26″ N, 9° 21′ 21″ O51.3072222222229.3558333333333614.70Koordinaten: 51° 18′ 26″ N, 9° 21′ 21″ O Erschließung Straße bis zur Bergkuppe Besonderheiten höchster Berg von:
* Hoher Habichtswald
* Habichtswälder Bergland
* Naturpark Habichtswald
* Kassel
* Landkreis Kassel
Aussichtsturm, Berggaststätte, Skilift, -piste, Rodelbahn und Kletterwald sind vorhandenDas Hohe Gras ist mit 614,7 m ü. NN[2] der höchste Berg des Habichtswälder Berglands und höchster des Hohen Habichtswalds. Es erhebt sich im Naturpark Habichtswald im Gebiet der kreisfreien Stadt Kassel und Landkreis Kassel in Nordhessen (Deutschland).
Auf dem Berg befinden sich ein Aussichtsturm mit Berggaststätte, ein Kletterwald und am südöstlichen Berghang ein Skilift mit -piste und eine Rodelbahn.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Das „Hohe Gras“ liegt im zum Kasseler Stadtteil Bad Wilhelmshöhe und zur südlich im Landkreis Kassel angrenzenden Gemeinde Schauenburg gehörenden Gebiet des Habichtswalds. Als gut im Wald versteckte und nur sanft ansteigende Bergkuppe fällt es in den Höhenlagen des Habichtswalds kaum auf.
Nachbarberge bzw. Bergausläufer sind: Großer Steinhaufen im Norden, Ziegenkopf im Nordosten, Kleiner Herbsthaus im Südosten, Kaulenberg im Südsüdwesten, Ahrensberg im Westen und Essigberg im Nordwesten.
Südsüdwestlich der Kuppe des „Hohen Grases“ entspringt der Rehgraben, der in Richtung Süden östlich vorbei am Kaulenberg fließt, um nördlich von Schauenburg-Hoof in den Bauna-Quellbach „Kleine Bauna“ zu münden.
Naturräumliche Gliederung
Das „Hohe Gras“ gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westhessisches Berg- und Senkenland (Nummer 34) bzw. in der Haupteinheit Habichtswälder Bergland (342) zum Naturraum Hoher Habichtswald (342.00).
Aussichtsturm mit Sendeanlage und Berggaststätte
Geschichte
Auf der waldreichen Kuppe des „Hohen Grases“ steht ein 30,7 m[2] hoher Aussichtsturm. Die Grundsteinlegung erfolgte im Mai 1888, die Turmeinweihung am 18. Mai 1890. Die für die Bauarbeiten erforderliche Baracke blieb zunächst erhalten und erlaubte einen regulären Ausschank an die stetig zunehmende Besucherschar. Daher wurde eine Berggaststätte mit Biergarten beantragt, deren Fertigstellung am 15. November 1904 folgte. Die Steingebäude stehen im Kasseler Stadtgebiet, denn sie stehen direkt nördlich der durch den vorbeiführenden Waldweg gebildeten Grenze zu Schauenburg.
1925 führten witterungsbedingte Beschädigungen zur sofortigen Sperrung des Turms für Besucher und zur ersten Generalreparatur. Der Hessisch-Waldeckische Gebirgs- und Heimatverein erwarb 1929 das Grundstück. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Turm im Dezember 1944 durch Fliegerbomben beschädigt und im April 1945 durch die amerikanische Militäradministration beschlagnahmt.
Die Oberpostdirektion Kassel übernahm 1947 eine oberhalb der Aussichtsplattform des Turms installierte Sendeanlage − später auch vom Hessischen Rundfunk (hr) genutzt. Seit 1953 wurde das Bauwerk für Wanderer wieder begehbar. Für diese Anlage und für eine Erhöhung der Aussichtshöhe wurde der Turm 1970 durch die PreussenElektra (PREAG)[3] mit einem modernen, architektonisch nicht an den Turmunterbau angepassten Aufbau versehen.
Aussichtsmöglichkeit
Wegen der hoch gewachsenen Bäume am „Hohen Gras“ und des sanft abfallenden Geländes der Bergkuppe erschließen sich dem Auge des Betrachters von der Aussichtsplattform des Turms bei guten Sichtbedingungen hauptsächlich Ziele in großer Entfernung − wenige Baumkronen behindern den 360°-Panoramablick: Er reicht im Norden bis zum Köterberg, im Nordosten hinweg über den Reinhardswald unter anderem bis zum Harz, im Osten zum Kaufunger Wald und Hohen Meißner, im Südosten bis zur Rhön im Süden zum Knüll, im Südwesten zum Kellerwald, im Westen bis zum Rothaargebirge, Hochsauerland und Upland, im Nordwesten bis zum Eggegebirge und im Nordnordwesten zum nahen Fernmeldeturms Habichtswald auf dem Essigberg.
Herkulesbahn
Ein aus Richtung Neuholland kommender Streckenabschnitt der von 1902 bis 1966 betriebenen Herkulesbahn führte ab 1918 vorbei am Ziegenkopf mit der Zeche „Roter Stollen“ zum „Hohen Gras“. Dorthin beförderte sie Güter und von 1925 bis zur endgültigen Stilllegung des Abschnitts im Jahr 1940 auch Personen. Andere Trassen verliefen unter anderem auch zum Brasselsberg und namensgebenden Herkules.
Wandern und Wintersport
Zahlreiche Waldwege laden am „Hohen Gras“ zu Spaziergängen und ausgedehnten Wanderungen ein; unter anderem verläuft ein Abschnitt des Herkuleswegs („X7“) über den Berg. Im Winter lockt der insbesondere der Ostsüdosthang des Bergs mit Wintersport: Etwas unterhalb der Bergkuppe befindet sich ein Bügelschlepplift mit einer 510 m langen Skipiste. Parallel zur Piste verläuft eine etwa gleich lange Rodelbahn mit 80 m Höhenunterschied.
Anfahrt
Das „Hohe Gras“ kann mit dem Auto über die breite Verbindungsstraße Kassel-Ehlen (von Ost nach West „Druseltalstraße“, „Im Druseltal“ und „Ehlener Straße“ genannt; Landesstraße 3296) angefahren werden. Von Osten oder Westen kommend biegt man etwa am höchsten Punkt der Straße − der Beschilderung „Hohen Gras“ folgend − nach Süden auf eine ehemalige Panzerstraße und dann auf einen Fahrweg zum Parkplatz an der Bergkuppe ab. Man kann auch mit den Bussen der KVG anreisen, die etwa 350 m nordwestlich der Kuppe halten.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Dominanz und Prominenz nach TK 25; Scharte entlang der Eder-Diemel-Wasserscheide.
- ↑ a b Höhe laut Schild am Eingangsgitter des Aussichtsturms
- ↑ N.N.: 100 Jahre Hohes-Gras-Turm im Habichtswald. In: Hessisch-Waldeckische Gebirgs- und Wanderverein e.V. (Hrsg.): Hessischer Gebirgsbote. 91. JG. Heft 3, Melsungen 1990, S. 101.
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