Husinec u Netolic

Husinec u Netolic
Husinec
Wappen von Husinec
Husinec u Netolic (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Prachatice
Fläche: 1034 ha
Geographische Lage: 49° 3′ N, 13° 59′ O49.05305555555613.985504Koordinaten: 49° 3′ 11″ N, 13° 59′ 6″ O
Höhe: 504 m n.m.
Einwohner: 1.426 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 384 21
Kfz-Kennzeichen: C
Verkehr
Bahnanschluss: Číčenice–Haidmühle
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 3
Verwaltung
Bürgermeister: Robert Klesner (Stand: 2007)
Adresse: Prokopovo náměstí 1
384 21 Husinec
Gemeindenummer: 550230
Website: www.husinec.cz

Husinec (deutsch Hussinetz, auch Hussenicz) ist eine Stadt mit 1.341 Einwohnern (28. August 2006) im Okres (Bezirk) Prachatice in der Tschechischen Region Jihočeský kraj .

Husinec liegt am Ufer des Flusses Blanice an den Vorgebirgen des Böhmerwaldes.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 942 sollen vom böhmischen Fürsten Boleslav I. Untertanen in der Gegend nach Gold gesucht haben. Die erste schriftliche Nachricht stammt aus dem Jahr 1291, als Heinrich Vok von Borek und Husinec (Jindřich Vok z Borku a Husince) seine Interessen beim Landgericht vertrat. 1359 wurde das Dorf zum zur Stadt erhoben. Im 14. Jahrhundert wurde eine Burg erbaut, deren Ruinen heute noch zu besichtigen sind. 1390 ging die Burg Hus an Sigismund von Huller und Orlik (Sigmund Huller z Orlíka), einem Anhänger des Königs Wenzel IV. und späteren Unterkämmerer und Königsrat. Da er allerdings Urkunden fälschte, wurde er geköpft. Die Burg erhielt sein Bruder Andreas, der sie kurze Zeit später an den Ritter Nikolaus von Husinec (Mikuláš z Husi a Pístného) verkaufte. Auf dieser Burg fand 1419 auch eine Versammlung von Hus-Anhängern statt, in der der Sturz König Wenzels vorbereitet werden sollte, der dann doch nicht stattfand. 1420 stürzte Nikolaus vom Pferd und starb. Die verlassene Burg ging an den Raubritter Habart z Hrádku, auch Lopata z Budějovic genannt, der Händler auf dem Goldenen Steig ausraubte. Am 8. September 1441 schlossen sich die umliegenden Städte und Landherren zusammen, überfielen die Burg und brannten sie nieder. 1455 verkaufte Ritter Smílek ze Lnář die Herrschaft an Ulrich II. von Rosenberg, der sie an die Herrschaft der Winterberger anschloss.

Die weitere Entwicklung des Städtchens hing unmittelbar mit dem vorbeiführenden Handelsweg Goldener Steig zusammen, auf dem meist Salz, teure Tücher, Wein, Meeresfrüchte, Südfrüchte, Gewürze, Eisen und Waffen befördert wurden.

1601 erwarb die Familie von Kolowrat das Städtchen, 1630 Hans Ulrich von Eggenberg. Nach der Schlacht am Weißen Berg verließen viele Einwohner von Husinec aus Achtung vor dem Reformator Jan Hus und seiner Lehre die Gemeinde und wanderten ins Ausland aus.

1655 fiel Husinec bis 1848 an die Schwarzenberger, danach wurde das Joch aufgehoben. Zu dieser Zeit wohnten im Ort etwa 1173 Einwohner, deren Zahl bis 1886 auf 1731 anwuchs. 1931 wurden 1189 Bürger gezählt, 1938 1800. 1945 wurde Husinec von der amerikanischen Armee befreit. Seit dem 12. April 2007 ist Husinec eine Stadt.

Sehenswürdigkeiten

  • Geburtshaus des Reformators Jan Hus (Kulturdenkmal Tschechiens)
  • Geburtshaus und Atelier des Künstlers Josef Krejza
  • Kirche der Erhebung des Hl. Kreuzes
  • Kirche des Hl. Cyrill und Method
  • Denkmäler des Hl. Nepomuk und Jan Hus

Söhne und Töchter der Stadt

  • Jan Hus (* zwischen 1364-1376; † 1415), Reformator
  • Cyril Chramosta (* 6. März 1908; † 3. Dezember 1990), Maler
  • Josef Krejsa (* 14. März 1896; † 21. April 1941), Bildender Künstler
  • Václav Hraba (* 17. Mai 1938), Graphiker
  • Václav Kuneš (* 10. November 1949), Bildender Künstler

Ortsteile

  • Horouty
  • Výrov

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Weblinks


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