- Hügelsheim
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Wappen Deutschlandkarte 48.7972222222228.1116666666667122Koordinaten: 48° 48′ N, 8° 7′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rastatt Höhe: 122 m ü. NN Fläche: 14,97 km² Einwohner: 4.891 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 327 Einwohner je km² Postleitzahl: 76549 Vorwahl: 07229 Kfz-Kennzeichen: RA Gemeindeschlüssel: 08 2 16 022 NUTS: DE124 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 34
76549 HügelsheimWebpräsenz: Bürgermeister: Reiner Dehmelt Lage der Gemeinde Hügelsheim im Landkreis Rastatt Hügelsheim ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rastatt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Hügelsheim liegt in der Oberrheinischen Tiefebene etwa 10 km südwestlich der Kreisstadt Rastatt in direkter Nachbarschaft zu Iffezheim.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Hügelsheim gehören Dorf Hügelsheim und die Siedlung Kleinkanada. Im Gemeindegebiet liegt die Wüstung Heitterbach.[2]
Geschichte
Das Gebiet der Gemeinde war seit der Steinzeit ununterbrochen besiedelt, als früheste Zeugnisse menschlicher Kultur sind Steinwerkzeuge gefunden worden, deren Alter auf mehr als 10.000 Jahre geschätzt wird. Auch Kelten, Römer und Alemannen hinterließen Spuren. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer Schenkungsurkunde zu Gunsten der Klosters Fulda am 19. April 788. Darin wird das Dorf mit Hughilaheim, 1212 mit Hügelisheim und 1257 als Hugelingisheim bezeichnet, was Heim (Wohnstätte, Haus) des Hugilo (Stamm: Hugo) bedeutet. Der Ort gehörte den Herren von Windeck. 1309 kauften die Markgrafen von Baden Hügelsheim und Stollhofen.
Religionen
Katholische Kirchengemeinde St. Laurentius:
Zu Ehren des römischen Diakons und Märtyrers St. Laurentius wurde sehr früh eine Kapelle gebaut, die von einem Leutpriester des Klosters Schwarzach versorgt wurde. Auf dem Platz der heutigen Kirche stand bereits eine ältere, in deren Schlussstein die Jahreszahl 1499 eingemeißelt war. Bis zur Gründung der Erzdiözese Freiburg im Jahre 1827 unterstand die Hügelsheimer Pfarrei dem Bischof von Straßburg. Die Gemeinde baute 1842 die heutige Kirche. Zwischen 1962 und 1967 fand eine große Kirchenrenovierung statt.
Evangelische Kirchengemeinde Paul Gerhardt:
Als nach der Reformation die Religionszugehörigkeit des Landesherrn die seiner Untertanen bestimmte, wechselten die Hügelsheimer zwischen 1522 und 1634 acht Mal zwischen katholischem und evangelischem Bekenntnis (cuius regio, eius religio). Seit 1636 waren hier nur katholische Pfarrer im Amt. Evangelische Christen kamen nach 1945 vereinzelt nach Hügelsheim. 1964/65 konnten sich die Evangelischen der vier Gemeinden Hügelsheim, Iffezheim, Wintersdorf und Ottersdorf in Iffezheim eine eigene Kirche bauen.
Politik
Hügelsheim bildet mit Sinzheim eine vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.
Gemeinderat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 44,3 %%605040302010049,2%31,3%19,5%Gewinne und VerlusteDie Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 brachte folgendes Ergebnis:
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg[3]
Bürgermeister
Bürgermeister von Hügelsheim ist Reiner Dehmelt. Stellvertreter des Bürgermeisters sind Gerhard de Vries und Rainer F. Diebold.
Wappen
Blasonierung: Schild gespalten, rechts auf goldenem Grund ein roter Querbalken, links auf blauem Grund ein goldener Rost.
Partnerschaften
Hügelsheim unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Cartoceto in Italien und Cold Lake in Kanada.
Kultur, Sport und Freizeit
Spargelfest
Seit 1986 findet alle zwei Jahren das überregional bekannte Spargelfest als Straßenfest statt, an dem sich alle örtlichen Vereine und zahlreiche Gruppen beteiligen. Abweichend von dieser Zwei-Jahre-Regelung wird in den Jahren 2012 und 2013 ein Spargelfest stattfinden. Danach findet dann immer in ungeraden Jahren ein Spargelfest statt. Repräsentanten des Hügelsheimer Spargels sind die Spargelkönigin und die Spargelprinzessin mit einer Amtszeit von zwei Jahren.
Erländersee
Im Sommer ist der Erländersee ein beliebter Badesee. Der bewirtschaftete See ist für seine gute Wasserqualität bekannt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Traditionell lebten die Hügelsheimer von der Landwirtschaft, dem Fischfang, der Rheinschifferei und der Goldwäscherei. Auf den sandigen Böden in unmittelbarer Nähe des Rheins kann jedoch klassische Landwirtschaft heute nicht mehr rentabel betrieben werden. Vor mehr als hundert Jahren brachte ein Hügelsheimer Bürger von seiner Militärzeit im Elsass den Spargel mit, der seitdem hier angebaut wird. So hat sich Hügelsheim zum überregional bekannten Spargeldorf entwickelt. Heute bauen wenige Haupterwerbslandwirte und zahlreiche Nebenerwerbslandwirte Spargel an.
Als weitere Sonderkultur wird Topinambur angebaut, aus dem ein Schnaps gebrannt wird, der in mehreren Varianten (pur, mit eingelegter Topinamburknolle bzw. Spargelstange, mit Blutwurz abgezogen) vermarktet wird.
Die kanadische NATO-Basis (Gemarkungen Hügelsheim, Rheinmünster) stellte bis zum Abzug der Streitkräfte im Jahre 1993 einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Große Hoffnungen setzt man deshalb auf den privatwirtschaftlich betriebenen Baden-Airpark, der auf dem Konversionsgelände den Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden, ein Gewerbegebiet und diverse Freizeiteinrichtungen betreibt.
Verkehr
Hügelsheim liegt verkehrsgünstig direkt an der Bundesstraße 36, welche in nördlicher Fahrtrichtung die B 500, die sogenannte Schwarzwaldhochstraße, nach wenigen Kilometern kreuzt. Die Bundesautobahn 5 kann über die Auffahrt Baden-Baden bzw. den Rasthof Baden-Baden innerhalb weniger Minuten erreicht werden. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Baden-Baden (ICE/IC). 1 km südlich der Gemeinde befindet sich der Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden (Baden-Airpark).
Ansässige Unternehmen
Im Gewerbegebiet „Am Hecklehamm“ sind überwiegend mittelständische Betriebe angesiedelt. Mehrere Unternehmen des Bauhandwerks und der Consulting-Branche sind überregional tätig.
Bildung
In Hügelsheim gibt es drei Kindergärten und die Grund- und Hauptschule Nikolaus Kopernikus.
Dialekt
In Hügelsheim wird „helserisch“ gesprochen, ein breiter badischer Dialekt mit allerlei Anfärbungen aus dem alemannischen Sprachraum.
Gebräuchliche Helser Formulierungen:
- „Jesses, Maija!“ – Jesus, Maria! (Ausdruck des Entsetzens. Ähnlich: Du lieber Himmel!)
- „t'hääm“ – daheim, zuhause
- „Mändi, Zischdi, Mittwuch, Durschdi, Fridi, Somschdi, Sundi“ – die Wochentage
- „s'Rothuus“ – das Rathaus
- „Gardehaw“ – Gartenzaun
- „mingä Junge“ – meine Tochter (wörtl.: meine Junge)
- „ming Junga“ – mein Sohn (wörtl.: mein Junger)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 190
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Literatur
- Ernst Rümmele: Hügelsheim, Geschichte eines Schifferdorfs. Hügelsheim 1974.
- Gemeinde Hügelsheim (Hrsg.), Festbuch der Gemeinde Hügelsheim. Hügelsheim 1987.
- Koch/Morlock (Hrsg.), Von Graspisten zum Baden-Airport. Braun-Verlag, Karlsruhe 1999, ISBN 3-7650-8231-7
Weblinks
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