- Ingersheim (Neckar)
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Wappen Deutschlandkarte 48.9611111111119.1819444444444210Koordinaten: 48° 58′ N, 9° 11′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Ludwigsburg Höhe: 210 m ü. NN Fläche: 11,55 km² Einwohner: 6.023 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 521 Einwohner je km² Postleitzahl: 74379 Vorwahl: 07142 Kfz-Kennzeichen: LB Gemeindeschlüssel: 08 1 18 077 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hindenburgplatz 10
74379 IngersheimWebpräsenz: Bürgermeister: Volker Godel (FDP/DVP) Lage der Gemeinde Ingersheim im Landkreis Ludwigsburg Ingersheim ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Ingersheim liegt am westlichen Ufer des Neckars etwa 20 Kilometer (gemessen nach Luftlinie) nördlich von Stuttgart. Der niedrigste Punkt ist auf 182 m ü.NN am Neckar, der höchste Punkt auf 310 m ü.NN im Gewand Bürkle. Die östliche Gemarkungsgrenze bildet im Wesentlichen der Neckar, im Norden der Saalenwald, im Westen entlang des Bietigheimer Forstes und im Süden der Brandholz.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an Ingersheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Hessigheim, Mundelsheim, Pleidelsheim, Freiberg am Neckar, Bietigheim-Bissingen und Besigheim (alle Landkreis Ludwigsburg)
Gemeindegliederung
Ingersheim besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Großingersheim und Kleiningersheim. Zur ehemaligen Gemeinde Großingersheim gehört das Dorf Großingersheim. Zur ehemaligen Gemeinde Kleiningersheim gehören das Dorf Kleiningersheim, das Gehöft Talhof und das Haus Kleiningersheimer Mühle.[2]
Geschichte
Ingersheim wurde im Jahre 779 in einer Urkunde des Klosters Lorsch (Lorscher Codex) erstmals urkundlich erwähnt. Ob es sich dabei um Großingersheim oder Kleiningersheim handelte, lässt sich nicht mehr feststellen. Wahrscheinlich aber Großingersheim. Auf dem Gebiet von Großingersheim deuten archäologische Funde auf eine frühmittelalterliche Siedlung aus der fränkisch-merowingischen Zeit hin. Im frühen Mittelalter war Ingersheim ein Hauptort der Grafen von Calw mit eigenem Gerichtsplatz.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde Ingersheim badisch, gefolgt von einer kurpfälzischen Herrschaft. 1504 nahm Ulrich von Württemberg die beiden heutigen Teilorte in Besitz, die seither württembergisch sind (Übergeordnete Verwaltung: bis 1810 Amt Bietigheim, danach Oberamt Besigheim, seit 1938 Landkreis Ludwigsburg). Im Zweiten Weltkrieg wurde Großingersheim bei einem Bombenangriff am 16. Dezember 1944 erheblich zerstört, am 21. April 1945 von französischen Truppen besetzt.
Das heutige Ingersheim wurde am 1. Januar 1972 aus den beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Großingersheim und Kleiningersheim gebildet. Die erst 1829 erfolgte Trennung der beiden „Ingersheims“ wurde damit wieder rückgängig gemacht.
Religionen
Seit der Reformation ist Ingersheim vorwiegend protestantisch geprägt. Auch heute gibt es in beiden Ortsteilen je eine evangelische Kirchengemeinde. Während für die Katholiken die römisch-katholische Gemeinde in Pleidelsheim zuständig ist, gibt es in Ingersheim eine evangelisch-methodistische Gemeinde. Auch die neuapostolische Kirche hat in Ingersheim eine eigene Gemeinde. Im Jahre 1981 wurden die bis dahin selbstständigen Kirchengemeinden der beiden Ortsteile in einer neuen Kirche in Großingersheim vereinigt.
Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 18 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,56%. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
FWG1 7 Sitze (36,55%) SPD 5 Sitze (25,58%) CDU 4 Sitze (20,59%) Bündnis 90/Die Grünen 1 Sitz (8,62%) WIR2 1 Sitz (8,67%) Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
1Freie Wählergemeinschaft Ingersheim (FWG), 2WIR - Bürger für Ingersheim
Bürgermeister
- 1945–1964: Karl Braun (SPD)
- 1964–1996: Martin Maier
- seit 1996: Volker Godel (FDP)
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt in Rot einen silbernen Anker mit silbernem Tau. Die Gemeindeflagge ist weiß-rot. Wappen und Flagge wurden der Gemeinde am 18. Dezember 1972 verliehen.
Der Anker ist seit dem 18. Jahrhundert als Marksteinzeichen beider Orte nachgewiesen, die bereits bis 1829 eine gemeinsame Gemeinde bildeten. Er weist auf die Neckarschifffahrt hin. Später war das Großingersheimer Wappen „In Gold ein blauer Anker mit blauem Tau“, das Kleiningersheimer „In Rot ein silberner Anker.“ Kleiningersheim wurde zudem am 11. Juni 1955 eine Gemeindeflagge in den Farben Weiß-Rot verliehen. Nach dem erneuten Zusammenschluss von Groß- und Kleiningersheim im Jahre 1972 wurden die Großingersheimer Form des Ankers und die Farben von Kleiningersheim angenommen.
Wappen der Ortsteile
Partnerschaften
Partnergemeinde ist seit 1999 die gleichnamige französische Gemeinde Ingersheim im Elsass.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Altes Rathaus Großingersheim
Ehemaliger Pfleghof des Frauenklosters Pforzheim, 1570 von der Gemeinde übernommen und zum Rathaus ausgebaut. Mehrfach umgebaut, zuletzt 1958. 1995/96 durch einen Neubau als Hauptsitz der Verwaltung ersetzt. Heute ist dort u.a. das Gemeindearchiv untergebracht.Martinskirche Großingersheim
Ehemalige Wehrkirche, die von einer hohen Mauer umgeben war. Die Mauer wurde weitgehend entfernt. Sichtbare Wehrelemente im Turm und der ehemaligen Mantelmauer. Die unteren Turmstockwerke und die Südwand stammen aus dem 12.Jahrhundert. Der spätgotische Chor wurde um 1460 errichtet. Eine Besonderheit ist der in seiner Art einmalige Emporenaufgang aus Maßwerk an der Außenseite der Kirche.Georgskirche Kleiningersheim
Die Georgskirche wurde im Jahre 1601 unter der Leitung des Stuttgarter Baumeisters Hans Braun, einem Mitarbeiter Heinrich Schickhards, erbaut. In den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts wurden das Kircheninnere zerstört und wertvolle Gegenstände geraubt. Besonders sehenswert ist die achteckige Glockenstube.Schloss Kleiningersheim
Im 16. Jahrhundert in unmittelbarer Nähe einer verfallenen Burg von Ritter Caspar Nothaft im Renaissance-Stil erbaut. Im Innenhof werden im Sommer Konzerte veranstaltet.Kleiningersheimer Mühle
Sie lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen und befindet sich direkt unterhalb des Schlosses. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, Anfang des 20.Jahrhunderts wurde der Mühlbetrieb eingestellt.Naturdenkmäler
Das Neckarufer im Ingersheimer Wiesental gehört zum Naturschutzgebiet Altneckar, einem der letzten naturnahen Flussabschnitte des Neckar im Regierungsbezirk Stuttgart.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ingersheim verfügt über mehrere Gewerbegebiete mit kleineren Handwerks- und Industriebetrieben. Der Ort ist aber auch noch landwirtschaftlich geprägt (Getreide, Mais, Zuckerrüben, Obstbau) und ein traditionsreicher Weinort. Es gibt eine eigenständige Raiffeisenbank Ingersheim eG mit Filiale in Kleiningersheim sowie eine Filiale der Kreissparkasse Ludwigsburg.
Verkehr
Ingersheim ist mit dem Auto über die Ausfahrt Pleidelsheim an der A 81 und weiter über die L 1125 erreichbar. Nächstgelegener Bahnhof ist Bietigheim-Bissingen. Dort besteht Anschluss an das S-Bahn-System der Landeshauptstadt Stuttgart. ÖPNV-Anbindung per Bus u.a. nach Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg (über Freiberg am Neckar).
Bildung
Mit der Schillerschule verfügt Ingersheim über eine eigene Grundschule. Außerdem gibt es vier Kindergärten im Ort. Weiterführende Schulen gibt es nur in den Nachbarorten.
Energie
Auf der Anhöhe oberhalb von Kleiningersheim errichtet die Energiegenossenschaft Ingersheim eine Windkraftanlage. Die Anlage vom Typ Enercon E-82, mit 138,6 m Nabenhöhe und einer Gesamthöhe von 179,6 m, wird über eine elektrische Leistung von 2 MW verfügen. Finanziert und betrieben wird sie von der Energiegenossenschaft Ingersheim [3]. Die Windkraftanlage Ingersheim wird nach ihrer Fertigstellung das fünfthöchste Bauwerk in der Region Stuttgart, nach den Kaminen des Kraftwerks Altbach, dem Stuttgarter Fernsehturm, dem Fernmeldeturm auf dem Frauenkopf und dem Kamin des Kraftwerks Stuttgart-Münster sein.
Schon vor offiziellem Baubeginn am 17. September 2011 waren die Bauarbeiten in vollem Gange.[4] Neben der Baugrube steht ein kleines Windrad auf einem Eisenpfahl.
Der Bau von Windkraftanlagen spaltet bundesweit ganze Gemeinden und Nachbargemeinden. So hat sich auch in Ingersheim, auf dem Besigheimer Sprengsel Husarenhof und in Besigheim Widerstand gegen diesen Bau in Form der Bürgerinitiative Gegenwind Husarenhof[5] gebildet.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1967, Karl Braun (1897–1983), Bürgermeister von 1945 bis 1964, MdL in Baden-Württemberg (SPD).
Söhne und Töchter der Gemeinde
- 1846, 2. Mai, Louis Leitz, † 18. Mai 1918 in Stuttgart, Erfinder des Leitz-Ordners
- 1897,29. Juli, Karl Braun, † 30. September 1983 in Bietigheim-Bissingen, Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter
- 1961, 24. November, Hartmut Engler, Sänger der Musikgruppe Pur.
- 1963, 28. März, Joe Crawford geb. Weber, Bassist der Musikgruppe Pur.
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- 1961, 14. Oktober, Harald Leibrecht, Politiker, FDP, seit 2002 Mitglied des Bundestages, wohnt in Kleiningersheim
Literatur
- Zum Schloss Kleiningersheim → Harald Stark: Die Familie Notthafft - auf Spurensuche im Egerland, in Bayern und Schwaben, Weißenstadt 2006, ISBN 3-926621-46-X
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 393–395
- ↑ Website der Energiegenossenschaft Ingersheim eG i. Gr., abgerufen am 2. September 2011
- ↑ Angelika Baumeister: Die Bagger für das große Windrad sind schon angerückt. In: Ludwigsburger Kreiszeitung. 19. September 2011 (http://www.lkz.de/home/lokales/stadt-kreis_artikel,-Die-Bagger-fuer-das-grosse-Windrad-sind-schon-angerueckt-_arid,42193_lkzds,1.html, abgerufen am 30. September 2011).
- ↑ Internetseite der Gegner
Weblinks
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