Johann Lafer

Johann Lafer
Johann Lafer auf der Stromburg 2001.
Johann Lafer karikiert von Michael Apitz

Johann Lafer (* 27. September 1957 in St. Stefan im Rosental, Steiermark) ist ein österreichischer Koch, Unternehmer und Sachbuchautor. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Guldental.

Johann Lafer wurde durch seine Kochsendungen wie Himmel un Erd, Genießen auf gut deutsch und seine zahlreichen Kochbücher einem breiten Publikum bekannt. Diese Sendungen werden in Lafers eigenem TV-Studio aufgezeichnet und von ihm selbst produziert und im ZDF, auf 3sat und in mehreren Landesprogrammen der ARD ausgestrahlt. Aktuell lehrt Lafer als Dozent an der Hochschule Fulda im Fachbereich Ökotrophologie.

Inhaltsverzeichnis

Beruflicher Werdegang

Seine Ausbildung absolvierte er Mitte der 1970er Jahre im Restaurant Gösser-Bräu in Graz. Sein erstes Engagement in Deutschland führte ihn 1977 ins Berliner Hotel Schweizer Hof. Ab 1979 war er in Josef Viehhausers Restaurant Le Canard in Hamburg beschäftigt. Seine Backkünste bewies er als Chef-Pâtissier im Hotel Schweizer Stuben in Wertheim.

Seine Kochkarriere setzte er im Münchner Restaurant Aubergine von Eckart Witzigmann fort. Er übernahm den Posten des Chef-Pâtissiers und verfasste mit Witzigmann mehrere Bücher.

Ab 1982 war er für den Pariser Pâtissier und Boulanger Gaston Lenôtre tätig. Von Mai 1983 an wurde er Küchenchef im Restaurant Le Val d’Or seiner späteren Ehefrau Silvia Buchholz in Guldental. Die Leitung übernahm er 1988. 1994 wurde das Restaurant auf die „Stromburg“ im Hunsrückstädtchen Stromberg (Rheinland-Pfalz) verlegt.

Das Unternehmen expandierte seitdem. Zum Restaurant „Le Val d’Or“ wurden die rustikale Turmstube und das gediegene Stromburg Hotel eröffnet. Im nahe gelegenen Guldental richtete er in den Räumen des ehemaligen „Le Val d’Or“ seine Kochschule mit dem Namen „Table d’Or“ ein. Im gleichen Gebäude befindet sich sein Fernseh- und Fotostudio.

Zum Wintersemester 2009/10 erhielt Lafer einen Lehrauftrag der Hochschule Fulda und ist dort seitdem Dozent im Fachbereich Ökotrophologie.

Auszeichnungen

  • 1980: Bester Pâtissier Deutschlands, Prämierung seiner Herstellungsweise und Präsentation von Nachspeisen.
  • 1987: Beste Küchenmeisterprüfung in Rheinland-Pfalz mit summa cum laude. Johann Lafer wird vom Guide Michelin für seine Leistungen und sein Restaurant mit zwei Sternen dekoriert; er erhält 18 Punkte im Gault-Millau.
  • 1994: Lafer wird mit dem Service Award „Diners Club“ ausgezeichnet.
  • 1995: Guldentaler in Gold.
  • 1997: Lafer wird vom Gault Millau als Koch des Jahres ausgezeichnet. Ihm wird mit dem „Fröhlichen Weinberg“-Team für die Förderung des Steillagenweinbaus an der Mosel der Weinpreis der Gemeinde Neumagen-Dhron verliehen.
  • 1998: Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark für besondere Verdienste zum Wohl des Landes.
  • 1999: Die Gastronomische Akademie Deutschlands verleiht ihm die Goldmedaille für das Buch „Desserts, die mein Leben begleiten“ und die Silbermedaille für das Buch „Johann Lafers Kochschule“.
  • 2001: Johann Lafer erhält diverse Wein- und Sachbuchauszeichnungen. Des Weiteren erhält er die Internationale Ehrentrophäe Trophée Gourmet Wien.
  • 2004: Verleihung des Five Star Diamond Award der American Academy for Hospitality and Science. Johann Lafer wird zum Botschafter der Steiermark ernannt.
  • 2005: Auszeichnung mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark. Die Vereinigung Ordre des Coteaux de Champagne ernennt Johann Lafer zum Chevallier. Er bekommt die erstmals verliehene Auszeichnung „Ecole des Chefs Trophy“ von Relais et Châteaux für besonders herausragende Kochkurse.
  • 2006: Er wird zum „Fernsehkoch des Jahres“ gewählt.
  • 2007: Johann Lafer wird für seine Verdienste um die Steiermark mit dem Großen Josef-Krainer-Preis, einer der bedeutendsten Ehrungen der Steiermark, ausgezeichnet.
  • 2007: Negativpreis Saure Gurke für einen besonders frauenfeindlichen Fernsehbeitrag (zusammen mit Horst Lichter für „Lafer! Lichter! Lecker!“)
  • 2010: Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

Aktuelle Auszeichnungen

Zurzeit ist Johann Lafer unter anderem mit einem Stern im Guide Michelin, 16 Punkten im Gault Millau für sein Restaurant „Le Val d'Or“ und dem „5 Star Diamond Award“ ausgezeichnet. Des Weiteren besitzt er 3,5 F im Feinschmecker und 4 Sterne im Varta-Führer.

Medienwirksame Auftritte

Johann Lafer bereitet regelmäßig in der Show von Markus Lanz vor Publikum mit anderen Fernsehköchen Fünf-Gänge-Menüs zu. Am 30. November 2006 startete im SWR seine Kochshow L wie Lafer, die Nachfolgesendung der nach zehn Jahren eingestellten Serie „Himmel un Erd“.

Seit Dezember 2006 ist er samstags im ZDF in der Kochsendung „Lafer! Lichter! Lecker!“ zu sehen, in der er zusammen mit Horst Lichter und jeweils zwei Prominenten ein Vier-Gänge-Menü kocht. Am 20. Oktober 2007 nahm er an der „ProSieben Stock Car Crash Challenge“ mit einem VW Golf II in der 1500 cm3-Klasse teil. Am 8. November 2007 trat Lafer in der VOX-Sendung „Die Kocharena gegen fünf Gewinner aus der Kochsendung Das Perfekte Dinner an und gewann bei 3 von 5 Gängen. Seit 2008 moderiert er im Wechsel mit anderen Fernsehköchen die ZDF-Sendung „Die Küchenschlacht.

Zusammen mit dem Radiosender SWR3 gibt es in unregelmäßigen Abständen die „interaktive Grillparty“. Hierzu wird jeweils ein prominente Persönlichkeit eingeladen, die beim Grillen helfen darf. Die Zuhörer können sich die Zutaten- und Zubereitungsliste auf der Webseite des Radiosenders vorab ansehen und sich zur nach eigenen Aussagen größten interaktiven Grillparty einladen und vor dem Radio mitgrillen. Moderator der Sendung war bisher immer Kristian Thees.

Bisherige Sendungen gab es am 16. Mai 2007 mit Barbara Schöneberger und Andreas Müller; am 1. Mai 2008 mit Lucy; am 1. Mai 2009 mit Simone Thomalla; am 22. August 2009 mit Sven Ottke; am 4. Dezember 2009 mit Matthias Steiner und Inge Posmyk; am 13. Mai 2010 mit Jürgen Drews sowie am 1. Mai 2011 mit Reiner Calmund.

Heli Gourmet

Lafers größte Leidenschaft ist, neben dem Kochen, das Hubschrauberfliegen: „Fliegen bedeutet für mich Freiheit und Genuss gleichermaßen. Erst wenn ich in der Luft bin, empfinde ich eine innere und tiefe Zufriedenheit mit mir selbst. Dann stimmt wieder die Balance zwischen Körper, Geist und Seele. Hier eröffnen sich mir ganz neue Dimensionen. Hier denke ich nicht ständig daran, wie ich ein Schnitzel vielleicht noch raffinierter zubereiten könnte.“ [1]

2002 legte Johann Lafer die Prüfung als Helikopter-Pilot ab und gründete die Firma „Johann Lafer Heli Gourmet GmbH & Co. KG“, die Flüge über das Rheintal, verbunden mit einem Gourmet-Menü, anbietet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Waltraud Morawietz: Einen Hubschrauber steuern – der Traum von Starkoch Johann Lafer schien unerreichbar: Er hatte Höhenangst. Jetzt fliegt er sich frei. Welt am Sonntag, 28. Dezember 2003

Weblinks


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