Julie Anne Smith

Julie Anne Smith
Julianne Moore beim Tribeca Film Festival 2008

Julianne Moore (* 3. Dezember 1960 in Fayetteville, North Carolina als Julie Anne Smith) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Für ihre Darstellungen wurde sie bisher viermal mit einer Oscar-Nominierung gewürdigt.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Kindheit und Ausbildung

Julianne Moore wurde als Julie Anne Smith in Fayetteville im Südosten North Carolinas geboren. Ihre Mutter war eine Sozialarbeiterin aus Schottland, ihr Vater Militärrichter. Da der Vater für die US-Army arbeitete, musste die Familie häufig umziehen. Als Kind wegen ihrer Brille, ihrer Unsportlichkeit und ihrer zu geringen Körpergröße oft gehänselt, machte sie 1979 ihren Schulabschluss an der American High School in Frankfurt am Main. An der Boston University erwarb sie vier Jahre später den Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst.

Nach diesem Abschluss 1983 ging sie nach New York, wo sie ihren Namen in Julianne Moore änderte: Als sie sich bei der Screen Actors Guild eintragen lassen wollte, musste sie feststellen, dass sämtliche Variationen ihres Namens bereits vergeben waren. Also kombinierte sie ihre beiden Vornamen und gab den zweiten Namen ihres Vaters als Nachnamen an.

Beginn der Schauspielkarriere

Kurze Zeit später war sie in einer Reihe von späten Off-Broadway-Stücken zu sehen. Danach spielte sie eine Mini-Rolle in der Seifenoper The Edge of Night. Ihr kurzer Auftritt brachte ihr eine dreijährige Rolle in der Serie As the World Turns ein, für die sie mit einem Emmy ausgezeichnet wurde.

Nach einer Reihe von Fernsehfilmen machte Moore ihre ersten Schritte hin zu seriösen Produktionen, wie Tales from the Darkside: The Movie, aus dem Jahr 1990. Sie spielte jetzt in besseren Rollen, u. a. in dem im Ensemble-Drama Short Cuts (Regie: Robert Altman). Eine Hauptrolle hatte Moore danach in Vanya on 42nd street. Die kurzen Szenen, in denen sie in Auf der Flucht (1993) zu sehen war, veranlassten Regisseur Steven Spielberg, die Rolle der Paläontologin Dr. Sarah Harding in Vergessene Welt: Jurassic Park mit Moore zu besetzen.

1995 spielte Julianne Moore ihre erste große Hauptrolle in Todd Haynes Independent-Sozialkritik Safe. Ihre Darstellung einer vom Leben enttäuschten Hausfrau brachte Moore neben viel Kritikerlob und weiteren Rollenangeboten auch eine Nominierung für die Independent Spirit Awards 1996 ein. Moore spielte danach in mehreren Major- und Independent-Produktionen, etwa in der Liebeskomödie Nine Months mit Hugh Grant, an der Seite von Sylvester Stallone und Antonio Banderas in Assassins – Die Killer, sowie mit Anthony Hopkins in Mein Mann Picasso.

Durchbruch im Filmgeschäft

Der große Durchbruch für Julianne Moore erfolgte mit dem Regisseur Paul Thomas Anderson, der ihr die Rolle des tablettensüchtigen Pornostars Amber Wave in seinem Skript zu Boogie Nights auf den Leib schrieb. Ihr Part in Boogie Nights brachte Moore neben zahlreichen Auszeichnungen die erste Oscar-Nominierung sowie eine Golden-Globe-Nominierung, jeweils als beste Nebendarstellerin ein.

Im Jahr 1998 spielte Julianne Moore in der Filmkomödie The Big Lebowski und in Gus Van Sants gleichnamigem Remake von Alfred Hitchcocks Thriller Psycho. Ein Jahr später konnte Moore an die vergangenen Erfolge anknüpfen. Sie begann 1999 mit einer Rolle in der Komödie Cookie's Fortune – Aufruhr in Holly Springs und Ein perfekter Ehemann und dem Liebesdrama Das Ende einer Affäre, einer Wiederverfilmung aus dem Jahr 1955, in dem sie neben Ralph Fiennes und Stephen Rea agiert. Für den Part der untreuen Ehegattin Sarah Miles wurde Julianne Moore ein zweites Mal für den Oscar nominiert, dieses Mal als beste Hauptdarstellerin. Im Anschluss daran arbeitete sie wieder mit dem Regisseur Paul Thomas Anderson zusammen und übernahm in seinem Film Magnolia die Rolle der tablettensüchtigen Ehegattin eines sterbenskranken TV-Moguls.

Als 2001 mit Hannibal die Fortsetzung des Erfolgs-Thrillers Das Schweigen der Lämmer in die Kinos kam, agierte Julianne Moore – als Jodie Fosters Nachfolgerin – in der Rolle der FBI-Agentin Clarice Starling. Es folgten die Science-Fiction-Komödie Evolution und das Drama Schiffsmeldungen, in dem sie neben Oscar-Preisträger Kevin Spacey zu sehen war.

Höhepunkt ihrer Karriere

Julianne Moore (2008)

2003 errang sie mit Todd Haynes Drama Dem Himmel so fern und Stephen Daldrys Drama The Hours zwei Golden-Globe-Nominierungen als beste Haupt- bzw. Nebendarstellerin. In den Rollen der 50er-Jahre-Vorzeige-Hausfrau und Mutter Cathy Whitaker (Dem Himmel so fern) bzw. der Laura Brown (The Hours) wurde sie von Kritik und Publikum gefeiert. Auch bei der 75. Oscar-Verleihung im Kodak Theatre in Hollywood war Julianne Moore mit zwei Nominierungen vertreten, ging aber leer aus: Der Oscar für die beste Nebendarstellerin ging an Catherine Zeta-Jones (Chicago), der Hauptdarstellerinnen-Oscar an Nicole Kidman, Moores Filmpartnerin aus The Hours.

Nach einem Jahr Auszeit kam Julianne Moore 2004 mit drei neuen Filmen in die US-Kinos, unter anderem die Anwalts-Komödie Laws of Attraction an der Seite von James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan und der Thriller Die Vergessenen (The Forgotten), in dem sie eine Mutter spielt, die verzweifelt versucht, mit dem Verschwinden ihres achtjährigen Sohnes fertig zu werden.

Des Weiteren war Moore auch in Theaterproduktionen zu sehen. So stand sie unter anderem in Der Vater an der Seite von Hollywood-Star Al Pacino und in An American Daughter neben Meryl Streep auf der Bühne. Im November 2006 gab sie in der Uraufführung des Stückes The Vertical Hour von David Hare unter der Regie von Sam Mendes ihr Broadway-Debüt an der Seite von Bill Nighy. Die SZ urteilte, das Stück bediene „die Selbstgerechtigkeit liberaler New Yorker“, und das Magazin The New Yorker nannte Julianne Moores Darstellung „flach“. Die „Daily News“ allerdings waren der Meinung, Moore glänze in dem „überraschenden, berauschenden Stück“, und der „Daily Telegraph“ bezeichnete Moore als „brillant“.

In dritter Ehe ist Julianne Moore seit August 2003 mit dem Regisseur Bart Freundlich verheiratet. Zusammen haben sie zwei Kinder.

Die deutsche Synchronstimme von Julianne Moore wird von Petra Barthel oder Katharina Lopinski gesprochen.

Filmografie

Auszeichnungen

Oscar

  • 1998: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Boogie Nights
  • 2000: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Das Ende einer Affäre
  • 2003: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Dem Himmel so fern
  • 2003: nominiert als Beste Nebendarstellerin für The Hours

BAFTA-Award

  • 2000: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Das Ende einer Affäre
  • 2003: nominiert als Beste Nebendarstellerin für The Hours

Golden Globe

  • 1994: Bestes Schauspielensemble für Short Cuts
  • 1998: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Boogie Nights
  • 2000: nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Drama für Das Ende einer Affäre
  • 2000: nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie für Ein perfekter Ehemann
  • 2003: nominiert als Beste Hauptdarstellerin in einem Drama für Dem Himmel so fern

Weitere

Chlotrudis Awards

  • 1995: nominiert als Beste Schauspielerin für Vanya on 42nd Street
  • 1996: nominiert als Beste Schauspielerin für Safe
  • 2000: nominiert als Beste Schauspielerin für Das Ende einer Affäre und Ein perfekter Ehemann
  • 2003: Publikumspreis als Beste Schauspielerin für Dem Himmel so fern

Internationale Filmfestspiele Berlin

Independent Spirit Awards

  • 1994: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Short Cuts
  • 1996: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Safe
  • 2003: Beste Hauptdarstellerin für Dem Himmel so fern

Filmfestspiele von Venedig

  • 2004: Coppa Volpi als Beste Schauspielerin für Dem Himmel so fern

National Board of Review

  • 1999: Beste Nebendarstellerin für Magnolia, A Map of the World und Ein perfekter Ehemann
  • 2002: Beste Hauptdarstellerin für Dem Himmel so fern

Golden Satellite Awards

  • 1998: Beste Nebendarstellerin für Boogie Nights
  • 1999: nominiert als Beste Nebendarstellerin für The Big Lebowski
  • 2000: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Ein perfekter Ehemann
  • 2003: nominiert als Beste Nebendarstellerin für The Hours
  • 2003: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für Dem Himmel so fern
  • 2005: nominiert als Beste Hauptdarstellerin für The Prize Winner of Defiance, Ohio

London Critics Circle Film Awards

  • 2004: Beste Schauspielerin für Dem Himmel so fern

Weblinks

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