Petra Barthel

Petra Barthel

Petra Barthel (* 1951 in Erfurt)[1] ist eine deutsche Schauspielerin, Autorin und Synchronsprecherin.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Petra Barthel wuchs in Erfurt auf, machte das Abitur an der dortigen Humboldt-Schule und absolvierte danach eine Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule in Rostock.

Es folgten Theater-Engagements in der DDR. Erste Verträge führten Barthel nach Magdeburg und Erfurt, sowie Frankfurt (Oder). An der Ost-Berliner Volksbühne, war sie unter der Regie von Hans-Dieter Meves in Tibor Dérys Fiktiver Report über ein amerikanisches Pop-Festival zu sehen. Weiterhin spielte sie in Berndt Rennes Euripides-Inszenierung Die Frauen von Troja (1980) und Wolfgang Engels Hedda Gabler (1984) nach Henrik Ibsen. Im Verlauf ihrer Theaterkarriere arbeitete sie mit den Regisseuren Fritz Marquardt oder Heiner Müller zusammen. Parallel zu ihrer Bühnenarbeit erschien die Schauspielerin ab Ende der 1970er Jahre auch im ostdeutschen Fernsehen. Dazu zählen der Part der Margret in Jens-Peter Prolls Fernsehspiel Draußen im Heidedorf (1980) nach Theodor Storm und Gastrollen in der Fernsehserie Polizeiruf 110 (Tödliche Illusion, 1979; Kalter Engel, 1986).

1990 erschien Petra Barthels erster Roman Das zwölfte Kleid über dem dreizehnten. 1992 wurde ihr Theaterstück Queentett im Berliner Big-Bang-Theater aufgeführt (Regie: Paula Mader).[2]

Nach der Wiedervereinigung setzte Petra Barthel ihre Theaterarbeit fort, die sie unter anderem 1991/92 an das Theater im Turm, Frankfurt/Main – Antonius und Kleopatra unter der Regie von Jan Lauwers – und an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg führte, wo sie 1993 in Carolyn Carlsons Tanztheater Commedia mehrsprachig neben Rainer Strecker und Miriam Fiodeponti Dante-Verse rezitierte.[3]

Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitete Barthel als Synchronsprecherin beim Film. So synchronisierte sie Nicole Kidman (u. a. Batman Forever, Moulin Rouge!, The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit), Julianne Moore (u. a. Nine Months, Hannibal, Children of Men) oder Uma Thurman (u. a. Pulp Fiction, Kill Bill – Volume 1, Kill Bill – Volume 2) in der deutschen Vertonung ihrer Kinofilme. Ebenso wurde sie für Hörspiele und Hörbücher besetzt. Für ihre Leistung in dem Kidman-Film Die Dolmetscherin (2005) wurde sie 2006 für den Deutschen Preis für Synchron in der Kategorie Herausragende weibliche Synchronarbeit nominiert.[4]

Von 2005 bis 2007 setzte Barthel ihre Theaterarbeit in Halle (Saale) am Thalia-Theater unter der Regie von Annegret Hahn fort, wo sie unter anderem als Chormitglied in einer Inszenierung von Paradise Lost nach John Milton auftrat.[5]

Petra Barthel lebt in Berlin. Ihr Enkel ist der Kinderdarsteller Bruno Renne.[6]

Theaterstücke (Auswahl)

  • 1978: Fiktiver Report über ein amerikanisches Pop-Festival
  • 1980: Die Frauen von Troja
  • 1984: Hedda Gabler
  • 1991: Komödie ohne Titel
  • 1992: Antonius und Kleopatra
  • 1993: Commedia
  • 2004: Giraffenkind
  • 2005: Das Team
  • 2006: Paradise Lost

Filmografie (Auswahl)

Schauspielerin

  • 1979: Polizeiruf 110 - Tödliche Illusion
  • 1979: Die Rache des Kapitäns Mitchell (TV)
  • 1980: Draußen im Heidedorf (TV)
  • 1980: Eine Anzeige in der Zeitung (TV)
  • 1981: Berühmte Ärzte der Charité: Der kleine Doktor (TV)
  • 1982: Sabine Kleist, 7 Jahre…
  • 1992: Abschied vom falschen Paradies

Synchronsprecherin

Schauspielerin Film/Serie
Kim Basinger Elvis Has Left the Building (2004)
Dominique Blanc Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine (1995), Wer mich liebt, nimmt den Zug (1998)
Bridget Fonda Der Pate – Teil III (1991), Singles – Gemeinsam einsam (1992), Codename: Nina (1993), Little Buddha (1993), Willkommen in Wellville (1994), In der Abenddämmerung (1997), Jackie Brown (1997), Ein einfacher Plan (1998), Lake Placid (1999), Kiss of the Dragon (2001), Die Schneekönigin
Amy Irving Alias – Die Agentin (2002–2005)
Angelina Jolie True Women (1997)
Nicole Kidman Tage des Donners (1990), In einem fernen Land (1992), Malice – Eine Intrige (1993), To Die For (1995), Batman Forever (1995), Portrait of a Lady (1996), Zauberhafte Schwestern (1998), The Others (2001), Moulin Rouge! (2001), The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit (2002), Dogville (2003), Der menschliche Makel (2003), Unterwegs nach Cold Mountain (2003), Die Frauen von Stepford (2004), Birth (2004), Die Dolmetscherin (2005), Verliebt in eine Hexe (2005), Fell – Eine Liebesgeschichte (2006), Happy Feet (2006), Invasion (2007), Der Goldene Kompass (2007), Australia (2008), Nine (2009), Meine erfundene Frau (2011)
Julianne Moore Nine Months (1995), Assassins – Die Killer (1995), Psycho (1998), Ein perfekter Ehemann (1999), Hannibal (2001), Schiffsmeldungen (2001), Laws of Attraction (2004), Die Vergessenen (2004), Children of Men (2006), Next (2007), I’m Not There (2007), Die Stadt der Blinden (2008), Pippa Lee (2009), A Single Man (2009), Chloe (2009), The Kids Are All Right (2010)
Uma Thurman Gefährliche Liebschaften (1988), Eiskalte Leidenschaft (1992), Pulp Fiction (1994), Beautiful Girls (1996), Lügen haben lange Beine (1996), Gattaca (1997), Batman & Robin (1997), Les Misérables (1998), Paycheck – Die Abrechnung (2003), Kill Bill – Volume 1 (2003), Kill Bill – Volume 2 (2004), Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie (2005), The Producers (2005), Be Cool – Jeder ist auf der Suche nach dem nächsten großen Hit (2005), Die Super Ex (2006), Zufällig verheiratet (2008), Percy Jackson – Diebe im Olymp (2010)

Veröffentlichungen

  • 1990: Das zwölfte Kleid über dem dreizehnten. Novelle. Rowohlt, Hamburg 1990. ISBN 3-498-00533-2

Einzelnachweise

  1. vgl. Kurzbiografie in Das zwölfte Kleid über dem dreizehnten : Novelle. Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1990. – ISBN 3-498-00533-2
  2. vgl. Vier Frauen, ein Mann. In: Süddeutsche Zeitung, 9. Mai 1992 (aufgerufen via Süddeutsche Zeitung: Online-Archiv)
  3. vgl. Fischer, Eva-Elisabeth: Kosmische Choreographen-Träune. In: Süddeutsche Zeitung, Sueddeutsche Zeitung, 29. März 1993
  4. vgl. Goldstein, Patrick: Gala der berühmten Stimmen. In: Die Welt, 26. Januar 2006, Ausg. 22/2006, Berlin, S. 40
  5. vgl. Montag, Andreas: Vier Evas proben den Sündenfall. In: Mitteldeutsche Zeitung, 12. Juni 2006
  6. vgl. Miko heißt im wahren Leben Bruno und ist Uckermärker. In: Nordkurier, 2. Dezember 2010 (aufgerufen via wiso presse)

Weblinks


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