- Weidenau (Siegen)
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Weidenau Stadt SiegenKoordinaten: 50° 54′ N, 8° 2′ O50.98.0333333333333240Koordinaten: 50° 54′ 0″ N, 8° 2′ 0″ O Höhe: 240–390 m ü. NN Fläche: 7,07 km² Einwohner: 15.064 (31. Dez. 2010) Eingemeindung: 1. Juli 1966 Eingemeindet nach: Hüttental Postleitzahl: 57076 Vorwahl: 0271 Lage von Weidenau in Siegen
Weidenau ist ein Stadtteil der Großstadt Siegen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Weidenau liegt nördlich von Siegen im Tal von Sieg und dessen Nebenfluss Ferndorf. Die Sieg fließt von Nordosten leicht westlich im Süden der Gemarkung heraus. Aus nordwestlicher Richtung mündet im Süden Weidenaus die Ferndorf in die Sieg. Im Norden trennt der 391,3 m hohe Haardter Berg die beiden Täler voneinander. Auf ihm befindet sich die Universität Siegen zu einem großen Teil, auch der Haardter Friedhof liegt dort. Die Gemarkungsgrenze verläuft von der Universität weiter über die Höhe nach Nordosten und von dort kurz nach vor Knick der Sieg nach Süden in Richtung Südosten. Dort verläuft die Grenze fast gerade bis zur östlichsten Ecke. Dort ist die Gemarkung bis zu ihrer Grenze bebaut. In Richtung Südwesten verläuft die Grenze an der Kreisstraße 5 weiter und knickt vor dem Giersberg selbst leicht nordwestlich ab. Hinter der HTS verläuft die Grenze stärker nach Norden und dort dann am Hermelsbach entlang, der südlich in die Alche mündet. An dessen Quelle knickt die Grenze nochmal scharf westlich ab, bevor sie in Richtung Nordosten zurück läuft. Dort verläuft die Gemarkungsgrenze vor der Höhe unterhalb des Haardter Berg-Gipfels nach Norden um die Universität herum. Der Haardter Berg bildet auch gleichzeitig die höchste Erhebung in der Gemarkung.
Weidenau liegt im Nordosten des Siegener Stadtgebietes und grenzt im Norden an Niedersetzen und Geisweid, im Westen an Birlenbach, im Süden an Siegen und Richtung Osten an Bürbach und nordöstlich an Dreis-Tiefenbach, das bereits zur Stadt Netphen gehört.
Geschichte
Eine urkundliche Ersterwähnung von Weidenau fand erstmals 1333 statt. Die älteste urkundliche Bezeichnung lautet dabei „Wydenouwe“ (21. Dezember 1333)[1] und „Wydenauw“ (1411). In der regionalen Mundart, dem Siegerländer Platt, wird Weidenau als „Wirenau“ bezeichnet. Zusammen mit den Ortsteilen Buschgotthardshütten, Fickenhütten, Haardt, Meinhardt, Münkershütten, Müsenershütten und Schneppenkauten bildete die Gemeinde jahrhundertelang einen Schwerpunkt von Bergbau und Eisenindustrie.
Durch „Allerhöchsten Erlaß“ des deutschen Kaisers Wilhelm II. wurde 1888 festgelegt, „daß die die Gemeinde Weidenau, im Kreis Siegen, bildenden Ortstheile Haardt, Fickenhütten, Schneppenkauten, Münkershütten, Müßnershütten, Meinhardt und Weidenau unter Wegfall der bisherigen Bezeichnung für die einzelnen Ortstheile fortan einheitlich den Namen ‘Weidenau’ führen“ sollten. 1955 bekam Weidenau dann die Bezeichnung Stadt durch die nordrhein-westfälische Landesregierung verliehen. Bis 1966 war Weidenau Sitz des gleichnamigen Amtes Weidenau. Ab dem 1. Juli 1966 gehörte der Ort zur Stadt Hüttental[2], die am 1. Januar 1975 im Rahmen der kommunalen Neugliederung nach Siegen eingemeindet wurde[3].
Einwohnerzahlen
Einwohnerzahlen des Ortes:[4]
Jahr 1818 1885[5] 1905 1910[6] 1925[7] 1931[8] 1933[7] 1939[7] 1950 1965[9] 2001 2008 2009 2010[10] Einwohner 1244 5503 8398 9365 10.913 10.913 11.087 12.325 15.026 17.415 17.761 15.303 15.250 15.064 Die Einwohnerzahlen der Weidenauer Ortsteile zum 1. Dezember 1885:[5]
- Fickenhütten: 1783 Einwohner
- Haardt: 922 Einwohner
- Meinhardt: 265 Einwohner
- Münkershütten: 208 Einwohner
- Müßnershütten: 493 Einwohner
- Schneppenkauten: 847 Einwohner
- Weidenau: 985 Einwohner
Infrastruktur und Wirtschaft
Industrie- und Gewerbegebiete gibt es rund um den Weidenauer Bahnhof, im weiteren Siegtalverlauf in Richtung Norden und im Ferndorfbachtal.
Verkehr
Durch Weidenau verläuft die Hüttentalstraße (B 54n). In der Ortsgemarkung sind drei Abfahrten. Die Abfahrt Sieghütte liegt an der Grenze zu Siegen, mitten im Ort liegt die Abfahrt Weidenau und an der Grenze zu Geisweid befindet sich die Geisweider Abfahrt. An der Weidenauer Abfahrt zweigt sich die zur Schnellstraße ausgebaute Bundesstraße 62 ab, die hier für ein kurzes Stück den Namen B 62 trägt und diesen erst wieder in Dreis-Tiefenbach annimmt. Die B 62 verläuft parallel zur Schnellstraße durch das Siegtal. Ebenfalls parallel verläuft die Bundesstraße 54 neben der HTS. Hier zweigt sich auch die B 62 nochmals ab. An die Autobahn 45 ist Weidenau über die HTS nach Norden oder Süden angebunden.
Weidenau liegt an der Ruhr-Sieg-Strecke, die von Hagen nach Siegen führt. Über den Bahnhof Siegen-Weidenau ist der Stadtteil an den Ruhr-Sieg-Express und die Ruhr-Sieg-Bahn in Richtung Hagen sowie an die Rothaarbahn nach Bad Berleburg angeschlossen. Bis zur Einstellung des InterRegio-Netzes diente der Bahnhof Siegen-Weidenau als Fernverkehrshalt, da nur so ein Halt in Siegen ohne Kopfmachen am Bahnhof Siegen möglich war.
Einrichtungen
Die heutige Infrastruktur Weidenaus weist ein unter der Bezeichnung Siegerlandzentrum bekanntes, umfangreiches und teilweise überdachtes Einkaufszentrum auf, in dem diverse Einzelhändler und Dienstleister angesiedelt sind.
Zudem existiert ein Hallenbad mit Sprungturm und mit der Bismarckhalle eine Veranstaltungshalle mit einer Sitzplätzkapazität von 470 Personen. Letzterer ist der Bismarckplatz vorgelagert, der überwiegend als bewirtschafteter Parkplatz genutzt wird. Jedoch dient dieser beispielsweise auch als Ausgangspunkt des jährlich stattfindenden Firmenlaufs, einer Freizeitsportveranstaltung mit mehreren tausend Teilnehmern.
Zu den stadtbildprägenden Gebäuden Weidenaus gehört der Sitz des hier an der den Stadtteil als zentrale Verkehrsachse durchziehenden Weidenauer Straße ansässigen Finanzamts. Die Übergabe dieses Hochhauses fand am 16. April 1982 statt.[11] In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Rathaus Weidenaus.
Bildung
Verschiedene Bildungseinrichtungen gibt es in Weidenau:
- Universität Siegen
- Fürst-Johann-Moritz Gymnasium
- Evangelisches Gymnasium
- Haardter-Berg-Schule
- Jung-Stilling-Schule
- Glückaufschule
- Friedrich-Flender-Schule
- Siegerland-Kolleg
Krankenhäuser
Des Weiteren befindet sich in Weidenau das Haus Hüttental des Kreisklinikums Siegen. Das ehemalige Amtskrankenhaus, dessen Grundsteinlegung am 8. Mai 1891 erfolgte, wurde am 5. April 1893 mit einer damaligen Bettenanzahl von 50 eingeweiht. Zuvor wurde ein Spendenaufruf an Industrie und Bevölkerung gerichtet, durch den 60.000 Reichsmark zur Verwirklichung des Projekts erzielt werden konnten.[12] Im Herbst 1983 wurde am Krankenhaus ein Hubschrauberplatz eingerichtet.[13]
Derzeit sind umfangreiche Erweiterungsbaumaßnahmen im Gange.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Haardter Kirche
- St. Joseph Kirche
- Bismarckhalle
- Ehrenmal
- Tiergarten
Sport
Einer der In Weidenau ansässigen Vereine ist der VfB 07 Weidenau, ein Fußballverein. Während der Verein in früheren Jahren durchaus erfolgreich war und unter anderem auch an der Hauptrunde des DFB-Pokals teilnahm, ist die 1. Herrenmannschaft allerdings derzeit nur noch in der Kreisliga vertreten. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft in der Glück-Auf-Kampfbahn aus.
In der Nähe der Glück-Auf-Kampfbahn befindet sich der Jahn-Sportplatz sowie zwei Turnhallen. Zwei weitere Turnhallen gibt es nördlich der Universität am Haarder Berg und eine in unmittelbarer Nähe der Friedrich-Flender-Schule.
1947 fand in Weidenau die Deutsche Einzelmeisterschaft im Schach statt.
Persönlichkeiten
- Rudolf Weber (1856–1932); Unternehmer
- Walther Becker (1894–1973); Diplomat
- Hermann Flender (1918–2004); Diplomat und Botschafter in Addis Abbeba, Ruanda und Laos
- Walter Schneider (1927–2010); Motorradrennfahrer
- Gerhard Daub (* 1928); Politiker
- Günther Saßmannshausen (1930-2010); Geologe und Manager
- Horst Schmidt-Böcking (* 1939); Physiker
- Hans Peter Mebold (1942–2001); Orgelbauer
- Martin Keßler (* 1953); Filmemacher und Fernsehjournalist
- Rolf Buch (* 1965); Unternehmer
- Thomas Meurer (1966–2010); Theologe und Sachbuchautor
- Petra Lobinger (* 1967); ehemalige Leichtathletin
Einzelnachweise
- ↑ Siegener Urkundenbuch. Band I, Siegen, 1887, S. 122, Nr. 203.
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
- ↑ a b Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 112-113.
- ↑ gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
- ↑ a b c verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
- ↑ Genalogy.net: Amt Weidenau
- ↑ Volkhard Wrage: Erfolg der Territorialreform. Duncker & Humblot, Berlin 1975, S. 16. (Schriftenreihe der Hochschule Speyer Band 56)
- ↑ Hauptwohnsitzbevölkerung nach Stadtteilen am 31.12.2010. auf www.siegen.de
- ↑ Zurückgeblättert... In: Siegener Zeitung. 30. April 2011
- ↑ http://www.kreisklinikum-siegen.de/
- ↑ Siegerländer Heimatkalender. 1990, S. 22, 65. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
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