- Karl Křitek
-
Karl Křitek (* 24. Oktober 1861 in Split, Kroatien; † 3. September 1928 in Wien) war ein General der österreichisch-ungarischen Streitkräfte während des Ersten Weltkriegs.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Vorkriegszeit
Karl Křitek war der Sohn eines k.u.k. Generalintendanten. In Wien besuchte er ein Gymnasium, gefolgt von dem Militärkollegium in St. Pölten. Danach absolvierte er die bekannte und renommierte Militär-Oberrealschule in Mährisch Weißkirchen, die in der Vergangenheit schon einige führende Militärs hervorbrachte. Von 1876 bis 1879 besuchte Křitek die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt, die er mit großartigem Erfolg verließ. Am 18. August 1879 avancierte er zum Leutnant und versah im Infanterieregiment Nr. 52 den Truppendienst. Die k.u.k. Kriegsschule in Wien besuchte er in den Jahren 1882 bis 1884. Nach dem erfolgreichen Abschluss wurde er dem Generalstab als Oberleutnant zugeteilt. Im Rahmen seiner Aufgaben im Generalstab diente er in der 40. Infanteriebrigade gefolgt von der 13. Infanteriedivision in Banja Luka. Am 1. Mai 1888 wurde er zum Hauptmann I. Klasse befördert, wonach er bis 1891 im Generalstab des 12. Korps in Sibiu diente. Von April 1891 bis Mai 1893 diente er erstmals im Landesbeschreibungsbüro des Generalstabes und absolvierte währenddessen für kurze Zeit Truppendienst im Infanterieregiment Nr. 49. 1894 wurde Křitek zum Major ernannt und als Generalstabschef der 8. Infanteriedivision in Innsbruck abkommandiert. Die Beförderung zum Oberstleutnant erreichte er am 1. Mai 1897. Von 1898 bis 1900 versah er abermals Truppendienst beim Infanterieregiment Nr. 85. Am 1. November 1900 wurde er zum Oberst befördert und erhielt den Posten des Chefs des Landesbeschreibungsbüros innerhalb des Generalstabskorps. Zum Generalmajor wurde er am 1. November 1906 befördert, worauf er zum Kommandanten der 20. Infanteriebrigade in Königgrätz avancierte. Am 1. November 1910 stieg er in den Rang eines Feldmarschallleutnants auf. In diesem Jahr übernahm er auch das Kommando über die 49. Infanteriedivision in Wien, welches er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges ausübte.
Erster Weltkrieg
Zu Beginn des Krieges kommandierte Křitek die 46. Landwehr-Infanteriedivision und nahm an der Offensive gegen Zamocz-Komarów teil. Danach übertrug man ihm das Kommando über das neu gebildete XVII. Korps. Am 17. Oktober 1914 wurde er zum General der Infanterie befördert. Innerhalb der 4. Armee bildete sein Korps die nördliche Flanke und hielt seine Stellung gegen die russischen Gegenangriffe während der Schlacht von Limanowa. Nach einer Reorganisation nahm Křiteks Korps im Rahmen der 3. Armee an den Winterkämpfen in den Karpaten teil, wo seine Truppen in den Gefechten um den Duklapass sehr schwere Verluste erlitten. Nach dem Durchbruch in der Schlacht von Gorlice-Tarnów kehrte das XVII. Korps wieder unter das Kommando der 4. Armee zurück und nahm an den erfolgreichen Kämpfen bei Krasnik und Lublin teil. Trotz seiner Erfolge war er aufgrund seines eher bürokratischen und pedantischen Charakters weder bei seinen Vorgesetzten noch bei seinen Untergebenen beliebt. So urteilte General Boroëvić über Křitek: „Zum nächsthöheren Kommando nicht geeignet“.
In den Herbstkämpfen an der Styr spielte sein Korps eine wichtige Rolle, worauf es 1916 jedoch nach Südtirol transferiert und unter das Kommando Kövess' 11. Armee gestellt wurde. Dort sollte es an der Trentino-Offensive gegen Italien eingesetzt worden. Trotz einiger Erfolge konnte Křitek das ihm gesteckte Ziel, den Durchbruch in die Ebene, nicht erreichen. Im Herbst 1916 wurde er abermals unter das Kommando von Generaloberst Boroëvić gestellt und nahm dort an der 6. und 9. Isonzoschlacht teil. Dieser hatte nun sein Urteil über Křitek geändert und ihn doch für höhere Kommandos für befähigt gehalten. Nachdem sich auch Franz Conrad von Hötzendorf diesem Urteil anschloss, übernahm er die Führung des X. Korps an der Ostfront.
Am 1. Mai 1917 wurde Křitek zum Generaloberst befördert und erhielt als Nachfolger von Generaloberst Tersztyánszky das Kommando über die 3. Armee. Nach dem erfolgreichen Durchbruch bei Zborow gemeinsam mit der deutschen Südarmee drängte er die Russen weiter zurück und befreite die Bukowina. Im Januar 1918 übernahm er das Kommando über die 7. Armee und nahm mit dieser am weiteren Vormarsch in der Ukraine teil. Am 15. April 1918 wurde er jedoch seines Postens enthoben und zur Disposition gestellt; damit war seine Karriere in der Armee des Kaisers beendet. Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie zog sich Křitek aus dem öffentlichen Leben zurück und starb 1928 in Wien.
Literatur
- Egger: Křitek Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 278 f. (Direktlinks auf S. 278, S. 279).
Weblinks
Kategorien:- Befehlshaber im Ersten Weltkrieg (Österreich-Ungarn)
- Österreicher
- Geboren 1861
- Gestorben 1928
- Mann
Wikimedia Foundation.