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Kavaja 41.18777777777819.5580555555568Koordinaten: 41° 11′ N, 19° 33′ OBasisdaten Staat: Albanien Qark: Tirana Kreis: Kavaja Höhe: 8 m ü. A. Einwohner: 36,000 (2007) Zeitzone: MEZ (UTC+1) Telefonvorwahl: (+355) 554 Postleitzahl: 2501-2502 Kfz-Kennzeichen: KJ Struktur und Verwaltung (Stand: 2011) Gemeindeart: Bashkia Gliederung: keine Bürgermeister: Elvis Rroshi (PS) Webpräsenz: Kavaja (albanisch auch Kavajë) ist eine Stadt in Mittelalbanien rund 20 Kilometer südlich von Durrës. Die Stadt hat fast 36.000 Einwohner (2007).[1] Es handelt sich um die Hauptstadt des gleichnamigen Kreises.
Der lokale Fußballklub KS Besa Kavaja spielt in der Saison 2011/12 nach 25 Jahren zum ersten Mal wieder in der zweithöchsten Liga.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Ungefähr acht Kilometer südöstlich des Adriatischen Meers, liegt Kavaja auf einer Höhe von 8 müA. Am östlichen Stadtrand beginnt das mittelalbanische Hügelland, das sich bis nach Tirana ausdehnt. Im Westen trennt ein weiterer kleiner Hügelzug die Stadt vom Meer. Zwischen diesen Hügeln erstreckt sich eine bei Kavaja rund sechs Kilometer breitete Ebene von der Bucht von Durrës bis zum Fluss Shkumbin, die südlich davon in die Myzeqe übergeht.
Geschichte
Kavaja wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. Damals wurde der Ort noch Kavalje genannt. Der osmanischen Gründung waren ältere Siedlungen ein wenig nordöstlich vorangegangen. Kavaja liegt auf der Route der römischen Handelsstraße Via Egnatia und ihren Nachfolgern zwischen Durrës und Elbasan. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte Kavaja einen starken Aufschwung als administratives Zentrum und Marktplatz. Es hatte bald doppelt so viele Häuser wie Durrës: Ein Reisender berichtete, dass der Ort im Jahr 1670 400 Häuser hatte, 200 Läden und Handwerksbetriebe im Basar sowie vier Moscheen, die aus den Jahren 1561, 1589, 1625 und 1652 stammten. Alle vier wurden im 20. Jahrhundert zerstört, als viele historische Bauten zum Teil durch Kriege beschädigt, zum Teil aufgrund stadtplanerischer Maßnahmen entfernt wurden. Erhalten geblieben ist einzig der Uhrturm.[2]
Kavaja war berühmt für seine Töpfereien und seine Kelim-Teppiche.[3]
Während des kommunistischen Regimes wurde aus Kavaja eine Industriestadt sowie Zentrum der Landwirtschaft der Region. Die Bewohner von Kavaja gehörten zu den ersten, die im Jahr 1990 ihren Unmut gegen das kommunistische Regime und die ärmlichen Zustände im Land kund taten.[4] Im März demonstrierten Bewohner der Stadt für Freiheit und Demokratie. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurde ein junger Mann getötet.[5][1][2]
Der Vater des Schauspielers Alexander Moissi, zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der großen Stars auf deutschen und österreichischen Bühnen, stammte ursprünglich aus Kavaja. Der in Triest geborene Österreicher war aber nur wiederholt in der Stadt zu Besuch, als er einen Teil seiner Kindheit in Durrës verbrachte. Das Moisiu-Haus war zur kommunistischen Zeit ein Kindergarten.[3]
Verkehr
Die Verkehrswege, denen Kavaja vermutlich ihre Entstehung zu verdanken hat, prägen noch immer die Stadt. Kavaja ist ein Nadelöhr für den Verkehr von Tirana und Durrës nach Südalbanien sowie vom Hafen Durrës nach Mazedonien. Seit dem Jahr 2000 gibt es eine Autobahn, die um die Stadt herum führt. Wie der Verkehr zieht sich auch die Stadt von Nordwesten nach Südosten.
Kavaja ist Durchgangsbahnhof der albanischen Eisenbahn.
Persönlichkeiten
- Skerdilaid Curri (* 1975), Fußballspieler
- Altin Lala (* 1975), Fußballspieler
- Altin Rraklli (* 1970), Fußballspieler
- Parashqevi Simaku (* 1966), Sängerin
- Aleksander Moisiu (* 1879), Theaterspieler
Weblinks
- kavajaonline.com (albanisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Ylli Sula (Herausgeber): Durrësi çelësi turistik. Çelësi, Tirana, ISBN 978-99943-964-9-8.
- ↑ a b James Pettifer: Albania & Kosovo – Blue Guide. A & C Black, London 2001, ISBN 0-7136-5016-8.
- ↑ a b Heinz Gstrein: Walter-Reiseführer Albanien. Walter-Verlag, Olten 1989, ISBN 3-530-29602-3.
- ↑ Miranda Vickers, James Pettifer: Albania – From Anarchy to a Balkan Identity. New York University Press, New York 1997, ISBN 0-8147-8794-0.
- ↑ Albanian Telegraphic Agency (ATA) Bulletin vom 26. März 1998. Abgerufen am 15. Oktober 2009.
über 500.000 Einwohner: Tirana
über 100.000 Einwohner: Durrës | Elbasan | Vlora | Shkodra
über 50.000 Einwohner: Kamza | Korça | Fier | Berat | Lushnja | Pogradec
über 20.000 Einwohner: Kavaja | Kuçova | Laç | Lezha | Gjirokastra | Fushë-Kruja | Patos | Mamurras
über 15.000 Einwohner: Peshkopia | Kukës | Burrel | Kruja | Saranda | Rrëshen
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