Kirill Petrenko

Kirill Petrenko

Kirill Petrenko (russisch Кирилл Петренко; * 1972 in Omsk) ist ein russischer Dirigent.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde als Sohn eines Geigers geboren. Als Elfjähriger debütierte er als Pianist in seiner Heimatstadt Omsk mit dem dortigen Sinfonieorchester. Als Achtzehnjähriger zog er mit seiner Familie nach Österreich, wo sein Vater im Symphonieorchester Vorarlberg spielte.

Er studierte Musik am Landeskonservatorium Vorarlberg in Feldkirch, wo er seine Klavierausbildung mit Auszeichnung abschloss. Später studierte er an der Musikuniversität in Wien, unter anderem bei Uroš Lajovic. Meisterkurse und Assistenzen absolvierte er bei Myung-Whun Chung, Edward Downes, Péter Eötvös und Semyon Bychkov.

Sein Debüt als Operndirigent gab er 1995 mit Benjamin Brittens Let’s Make an Opera in Vorarlberg. Von 1997 bis 1999 war er Kapellmeister an der Wiener Volksoper und dirigierte dort unter anderem die Urfassung von Boris Godunow.[1] Von 1999 bis 2002 war Kirill Petrenko Generalmusikdirektor des Meininger Theaters, wo er die Produktion von Wagners Ring des Nibelungen, die an vier aufeinanderfolgenden Abenden stattfand, leitete.[2]

Es folgten ab 2001 die Debüts an der Wiener Staatsoper (Die Zauberflöte), am Royal Opera House Covent Garden (Madama Butterfly), der Pariser Operá National (Don Giovanni), der New Yorker Metropolitan Opera (Die lustige Witwe), Liceu Barcelona (Pique Dame), an der Bayerischen Staatsoper (Pique Dame), an der Oper Frankfurt (Chowanschtschina), beim Maggio Musicale Fiorentino (Eugen Onegin) und an der Staatsoper Dresden (Lady Macbeth von Mzensk).

Von 2002 bis 2007 war Kirill Petrenko Generalmusikdirektor an der Komischen Oper Berlin.[3] Mit Platz 2 in der Kategorie „Dirigent des Jahres“ – hinter Pierre Boulez – eine Auszeichnung der Zeitschrift Opernwelt (2005), wurde Kirill Petrenko nach seiner dritten Saison an der Komischen Oper Berlin, gewürdigt.[4] 2007 und 2009 wurde Petrenko von der Zeitschrift Opernwelt zum Dirigenten des Jahres gewählt.[5]

Es folgten Einstudierungen von Jenufa 2009 an der Bayerischen Staatsoper und unmittelbar daran anschließend von Hans Pfitzners Oper Palestrina in der Regie von Harry Kupfer an der Oper Frankfurt. Die geplante Leitung der Lady Macbeth von Mzensk an der Wiener Staatsoper im Oktober 2009 sagte Petrenko kurzfristig ab; im Mai 2010 übernahm er aber an diesem Haus eine Serie von Eugen-Onegin-Aufführungen an Stelle des erkrankten Seiji Ozawa. 2011 dirigierte er an der Oper Frankfurt am Main Tosca in einer Neuinszenierung von Andreas Kriegenburg.

Parallel zu seiner Opernkarriere dirigierte Petrenko unter anderem die Berliner Philharmoniker, das Cleveland Orchestra, das London Philharmonic Orchestra, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Philharmoniker Hamburg, das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, WDR Rundfunkorchester Köln, das NDR Sinfonieorchester Hamburg, das RSO Wien und die Wiener Symphoniker.

Die Bayerische Staatsoper in München hat Kirill Petrenko zur Spielzeit 2013/2014 als Generalmusikdirektor berufen.[6] Im selben Jahr wird der Dirigent bei den Bayreuther Festspielen Wagners Ring leiten.

Diskografie

  • Josef Suk Asrael-Symphonie op. 27 CPO 2002
  • Josef Suk Ein Sommermärchen op. 29 CPO 2004
  • Josef Suk Lebensreife op. 34 CPO 2006
  • Sergej Rachmaninoff Klavierkonzert 2 Op.18 Channel 2008

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vita Kirill Petrenko Eintrag bei Munzinger (Auszüge online verfügbar)
  2. Kirill Petrenko steht für einen neuen Dirigententypus Welt online vom 4. April 2006
  3. Kirill Petrenko: Das Herz brennt, in: Die Presse vom 11. April 2008
  4. Vita Kirill Petrenko Österreichisches Kulturforum
  5. Oper 2009. Jahrbuch der Zeitschrift Opernwelt. Berlin 2009
  6. Petrenko kommt Süddeutsche Zeitung, 6. Oktober 2010

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