Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus

Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus

Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus ist ein Bachelor-Studiengang der Universität Hildesheim. Die Zielsetzung des Studiums ist die handwerkliche Befähigung zu professionellem, sach- und mediengerechtem Schreiben[1]. Neben dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig und dem Schweizerischen Literaturinstitut in Biel bietet Hildesheim die einzige Möglichkeit, an einer deutschsprachigen Universität literarisches Schreiben zu studieren[2].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Studiengang wurde 1999 von dem Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Hanns-Josef Ortheil als Diplomstudiengang initiiert. Seit 2003 lehrt Ortheil als deutschlandweit erster Universitäts-Professor für Kreatives Schreiben. Der Lehrstuhl wird durch Stephan Porombka, Professor für Kulturjournalismus und Literatur, ergänzt. Am Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft werden außerdem kulturjournalistische und literarische Seminare und Übungen von Autorinnen und Autoren wie Thomas Klupp, Paul Brodowsky, Annett Gröschner und Matthias Karow angeboten. Lehrveranstaltungen wurden und werden auch von Gastdozenten wie Ulf Stolterfoht, Patrick Roth, Thomas Pletzinger oder Alexander Nitzberg übernommen. 2008 wurde der ehemalige Diplomstudiengang in einem Bachelor-Studiengang umgewandelt und 2011/12 durch einen Master-Studiengang Literarisches Schreiben ergänzt.

Bekannte Absvolenten und Studierende

Projekte des Studiengangs

Ausgehend vom Kerngedanken der Interdisziplinarität zwischen den in Hildesheim unterrichteten kulturwissenschaftlichen Bereichen Literaturwissenschaften, Kulturjournalismus, Theaterwissenschaften, Medienwissenschaften, Cultural Studies, Kunst und Musik setzt der Studiengang auf einen hohen Praxisbezug und viele, teils universitäre, teils aus dem studentischen Umfeld entstandene Projekte. Dazu gehören:

  • Bella triste, eine Zeitschrift für junge deutschsprachige Gegenwartsliteratur (seit 2001)
  • Das Literaturfestival Prosanova (2005, 2008, 2011)
  • Landpartie, eine jährlich erscheinende Anthologie (seit 2005)
  • Die Deutsche Lektorenkonferenz, zu der sich LektorInnen belletristischer Verlage treffen[3] (seit 2006)
  • Das kulturjournalistische Onlinemagazin Subpool[4] (seit 2008)

Der Verlag Glück & Schiller und die Edition Pæchterhaus

Der Hildesheimer Kleinverlag Glück & Schiller wurde 2005 von den Studenten Kai Splittgerber und Stefan Stuckmann gegründet. Er verlegte literarische Anthologien und kulturjournalistische Gruppenprojekte aus dem Studiengang sowie Sach- und Forschungsliteratur aus dem Umfeld der Kulturwissenschaften. Nach seiner Auflösung im Jahr 2008 ging der Vertrieb des Buchbestands in die Edition Pæchterhaus[5] über.

Publikationen des Studiengangs (Auswahl)

Literarische Anthologien

Kulturjournalistische Anthologien

Kulturwissenschaftliche Fachliteratur

Literatur über die "Schreibschule" Hildesheim

  • Das große Fest der Schrift. Aufzeichnungen zum Literaturfestival "Prosanova. Hanns-Josef Ortheil, 2005, ISBN 3-938404-05-1
  • Kulturtagebuch. Leben und Schreiben in Hildesheim. Herausgegeben von Stefan Mesch und Kai Splittgerber, mit einem Interview mit Hanns-Josef Ortheil, Edition Pæchterhaus 2007, ISBN 978-3-938404-20-1
  • Übers Festland. Eine Prosanovela. Edition Pæchterhaus, Hildesheim 2008. ISBN 978-3-941392-05-2
  • Calendarium I. Studiengangs-Dokumentation mit einem Vorwort von Hanns-Josef Ortheil. Edition Pæchterhaus, Hildesheim 2008. ISBN 978-3-941392-01-4 pdf
  • Calendarium II. Hrsg. von Hanns-Josef Ortheil. Hildesheim 2009 pdf

Weblinks

Presse

Einzelnachweise

  1. In der Studiengangsbroschüre heißt es dazu: "Die Studierenden werden angehalten, ihr Schreiben mit dem Blick auf die Gegenwartskonstellationen der Kultur (Theater, Medien, Kunst, Musik, Populäre Kultur) zu entwickeln. Hierbei spielt die experimentelle Erprobung neuer Textformen und Medien (Literatur im Internet, Literatur für den Funk, Drehbuch) eine wichtige Rolle."
  2. Brigitte Preissler: Wie gute Texte entstehen. In: „Die Welt“ vom 10. Juli 2009.
  3. Website der Deutschen Lektorenkonferenz
  4. Webseite von Subpool - Internetmagazin für Kultur und Kulturkritik
  5. Verlagswebsite der Edition Pæchterhaus, Hildesheim
  6. Landpartie 09
  7. Landpartie ZwanzigZehn
  8. [1]

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