Kukës

Kukës
Hauptplatz
Kukës
Kukës (Albanien)
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42.08083333333320.42349
Basisdaten
Staat: Albanien
Qark: Kukës
Kreis: Kukës
Höhe: 349 m ü. A.
Einwohner: 18,000 (2005)
Zeitzone: MEZ (UTC+1)
Telefonvorwahl: (+355) 24
Postleitzahl: 8501-8503
Kfz-Kennzeichen: KU
Struktur und Verwaltung (Stand: 2011)
Gemeindeart: Bashkia
Bürgermeister: Hasan Halilaj (PD)
Webpräsenz:

Kukës (albanisch auch Kukësi) ist eine kleine Stadt im Norden Albaniens. Die Einwohnerzahl beträgt rund 18.000 (2005).[1] Sie ist Hauptort des gleichnamigen Qarks und des gleichnamigen Kreises sowie Zentrum des Nordosten des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt inmitten des nordalbanischen Gebirges oberhalb des Zusammenflusses des Weißen und Schwarzen Drins auf rund 350 müA. Der Drin ist an dieser Stelle gestaut: Der Stausee Liqeni i Fierzës begrub 1976 die alte Stadt unter sich. Die neue Stadt Kukësi i Ri – der Spatenstich erfolgte im Juli 1968 – entstand auf einem windigen Plateau auf einem Hügelzug zwischen zwei Armen des Sees. Das Stadtbild ist deshalb hauptsächlich von mehrstöckigen Plattenbauten geprägt und hätte ursprünglich bis zu 30.000 Menschen beherbergen sollen. In den letzten Jahren sind aber einige Neubauten sowie eine große Moschee entstanden. Beim ehemaligen Albturist-Hotel hat man einen guten Ausblick auf das Flusstal.

Geschichte

Flüchtlingslager und verfallene Industrieanlagen östlich der Stadt (1999)

Historisch war die Gegend vor allem mit dem Kosovo und der Stadt Prizren verbunden. Bis zur kosovarischen Grenze, die nach 1945 nicht mehr passierbar war, sind es nur 15 Kilometer Luftlinie. Während des Kosovo-Kriegs im Jahr 1999 erreichte Kukës kurz weltweite Berühmtheit, als zehntausende von albanischen Flüchtlingen aus Kosovo bei Morina die Grenze überquerten und in Kukës Zuflucht fanden und hunderte von Journalisten über die Ereignisse berichteten. Rund um Kukës entstanden damals Flüchtlingscamps aus Zelten, die von internationalen Hilfsorganisationen und den Armeen von NATO-Staaten betrieben wurden.

Die Region rund um Kukës erlebte während des Kommunismus einen Aufschwung dank Bergbau, Holzindustrie und staatlicher Landwirtschaft. Der alte Handelsplatz, wo wichtige Straßen durch die nordalbanischen Berge zusammenkamen, war lange sehr klein: 1938 hatte er 1.191 Einwohner, 1945 sogar nur 1.070. Es wurden aber immer mehr Betriebe angesiedelt und in der Umgebung Kupfer und Chrom abgebaut, so dass die Bevölkerungszahlen allmählich wieder stiegen: 3.896 Einwohner im Jahr 1955, 4.275 im Jahr 1965, über 11.000 im Jahr 1982 und 14.300[2] im Jahr 1990.

In den 1990ern verließen viele Bewohner die Region, die zu den ärmsten Albaniens zählt und kaum Arbeitsplätze bietet.

Infrastruktur

Kukës lag lange sehr abgeschieden vom restlichen Albanien, da die Fahrt über schlechte Straßen durch die Berge führte und viele Stunden dauerte. 2006 wurde dann mit Bauarbeiten für die Autobahn A1 von Durrës in das Kosovo begonnen, die im Juni 2009 offiziell eröffnet und zumindest auf einer Fahrbahn provisorisch dem Verkehr übergeben wurde. Diese neue Verbindung ist 177 Kilometer lang und ermöglicht nun eine schnelle, meist vierspurige Verbindung zwischen dem Kosovo und der albanischen Küste.

Die Vereinigten Arabischen Emirate finanzierten den Bau eines neuen Flughafens. Der funktionsfähige Kukës „Zayed“ Airport wurde aber nicht wirklich in Betrieb genommen. Die Betreiber des Flughafens Tirana haben mit den albanischen Staat vereinbart, dass alle internationalen Flüge nach Albanien über ihren Flughafen gehen müssen. Ein Markt für Inlandflüge besteht spätestens seit der Autobahneröffnung nicht.[3][4][5] Militär und Polizei nutzt den Flugplatz gelegentlich.

Literatur

  • Berthold Hesselmann, Manfred Kahr, Marion Niederberghaus: Zur Geographie der albanischen Stadt. In: Cay Lienau, Günter Prinzing (Hrsg.): Albanien – Beiträge zur Geographie und Geschichte. Verlag Dr. Cay Lienau, Münster 1986, ISBN 3-9801245-0-9, S. 243–249.

Einzelnachweise

  1. 17.575 Einwohner im Jahr 2001: Profile of Kukes Commune. In: UNDP’s Local Governance Programme. 2001, abgerufen am 7. November 2010 (englisch).
  2. Michael Schmidt-Neke und Örjan Söberg: Bevölkerungsstruktur. In: Klaus-Detlev Grothusen (Hrsg.): Albanien. Südosteuropa-Handbuch Band VII, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993, ISBN 3-525-36207-2, S. 464–490.
  3. Jean-Arnault Dérens, Laurent Geslin: Die Autobahn der nationalen Korruption, in: Le Monde diplomatique vom 26. Mai 2009
  4. MAK-Albania (englisch)
  5. Bildergalerie Kukës Airport

Weblinks

 Commons: Kukës – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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