LGV Rhin-Rhône

LGV Rhin-Rhône
LGV Rhin-Rhône(Ostast)
Strecke der LGV Rhin-Rhône
Die LGV Rhin-Rhône im TGV-Netz
Streckennummer (RFF): 014 000
Streckenlänge: 140 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 25 kV - 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 350 km/h
Zweigleisigkeit: ja
Legende
Strecke – geradeaus
Bahnstrecke Dijon–Vallorbe nach Dijon
   
Bahnstrecke Dijon–Vallorbe von Dole
   
   
Viaduc de Genlis (180 m)
   
(2. Phase)
   
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Bahnstrecke Dijon–Vallorbe nach Dijon
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Bahnstrecke Dijon–Vallorbe von Dole
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Abzw von Villers-les-Pots
Planfreie Kreuzung – unten
Bahnstrecke Gray - Saint-Jean-de-Losne
Brücke (groß)
Estacade d´Athée (192 m)
Brücke (groß)
Estacade de Poncey-lès-Athée (480 m)
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaduc de la Saône (380 m)
Brücke (groß)
Estacade d'Auxonne (288 m)
   
Bahnstrecke Montagney - Miserey-Salines
Bahnhof, Station
Besançon Franche-Comté TGV
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Besançon Bahnstrecke Besançon-Viotte–Vesoul
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Besançon
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaduc de l'Ognon (flussabwärts) (113 m)
Brücke (groß)
Viaduc de la Buthiers (100 m)
Strecke – geradeaus
Brücke (groß)
Viaduc de la Quenoche (420 m)
Brücke (groß)
Viaduc de la Linotte (362 m)
   
Bahnstrecke Besançon-Viotte–Vesoul
   
Bahnstrecke Montbozon–Lure
Brücke über Wasserlauf (groß)
Viaduc de l'Ognon (flussaufwärts) (178 m)
   
Bahnstrecke Montbozon–Lure
   
von und nach Villersexel
Strecke – geradeaus
(nur während der Bauarbeiten)
Brücke (groß)
Viaduc de Corcelles (445 m)
Tunnel
Tunnel de Chavanne (1970 m)
Brücke (groß)
Viaduc du Pertuis (220 m)
Brücke (groß)
Viaduc d'Aibre-Trémoins (250 m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Überdeckung Bois de la Faye (170 m)
Brücke (groß)
Viaduc du Pertuis (220 m)
Brücke (groß)
Viaduc d'Aibre-Trémoins (250 m)
Brücke (groß)
Viaduc des Epenottes (450 m)
Brücke (groß)
Viaduc de la Lizaine (717 m)
Planfreie Kreuzung – oben
Dole–Besançon–Belfort (unter Lizaine-Viadukt)
Strecke – geradeaus
Brücke (groß)
Viaduc de la Savoureuse (816 m)
Turmbahnhof – unten
Belfort-Montbéliard TGV Delémont–Delle–Belfort
Strecke – geradeaus
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Abzw von Petit-Croix nach Mülhausen
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Viaduc de la Madeleine(110 m) Bahnstrecke Paris–Mulhouse
   
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Viaduc
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Viaduc de Larivière(900 m)
   
(2. Phase)
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Viaduc über die A36
   
Viaduc
   
Viaduc
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Viaduc
   
               
Bahnstrecke Lutterbach–Kruth nach Kruth
               
(Überwerfungsbauwerk) nachStrasbourg
               
               
Viaduc
               
Strecke – geradeaus
nach Mülhausen

Die LGV Rhin-Rhône (kurz für Ligne à grande vitesse Rhin-Rhône) ist eine teils im Bau befindliche, teils geplante Schnellfahrstrecke in Frankreich. Das Vorhaben hat eine doppelte Funktion. Zum einen sollen die Fahrzeiten zwischen Süd-Elsass/Nordschweiz und Paris reduziert werden, zum anderen soll es schnellere Verbindungen aus dem Elsass in den Raum Lyon ermöglichen, wo die Strecke an die LGV Rhône-Alpes anschließen soll. Bauherrin ist Réseau ferré de France (RFF), die französische Schieneninfrastrukturbehörde.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Das Projekt besteht aus drei Streckenästen, dem

  • Ostast, der die Großräume Mülhausen und Dijon verbindet
  • Westast, der den Großraum Dijon durchquert und bei Montbard einen Anschluss an den rund 18 Kilometer langen bereits existierenden Dijon-Ast der LGV Sud-Est herstellt
  • Südast, der langfristig den Anschluss an den Großraum Lyon sicherstellen soll

Bislang ist lediglich der Ostast im Bau, die westlichen und südlichen Abschnitte befinden sich noch in der Planungsphase.

Geschichte

Im November 1997 wurde beschlossen, die Strecke parallel mit der LGV Est zu realisieren. Als das französische Kabinett am 4. Februar 1998 die Finanzierung für den Bau der LGV Est freigab, beschloss sie entgegen der Erwartungen zunächst nicht den Bau der LGV Rhin-Rhône, für die zunächst Vorstudien fortgesetzt werden sollten.[1]

Anfang Juli 1999 wurde die großräumige Linienführung der LGV beschlossen. Neben der ausgewählten Trasse über Auxonne (zwischen Dijon und Dole) nach Petit-Croix (bei Belfort) war eine Variante von Devecey (bei Besançon) nach Lutterbach (bei Mülhausen) diskutiert worden. Die Baukosten waren für beide Varianten auf 8,9 Milliarden Franc geschätzt worden, wobei die ausgewählte Trasse ein um etwa 30 Prozent größeres Verkehrsaufkommen erwarten ließ. Mit der Entscheidung über den Verlauf der Trasse wurde der Weg für eine detaillierte wirtschaftliche Untersuchung geebnet, die wiederum Voraussetzung für die Erklärung über die Gemeinnützigkeit des Projektes war.[2]

Zwischen Paris und Mülhausen wurde eine Fahrzeit von 156 Minuten erwartet, zwischen Lyon und Straßburg von 193 Minuten.[2]

Der Bau des Ostasts

Am 28. Februar 2006 einigten sich die Präsidenten der Regionen Elsass, Franche-Comté, Burgund und Rhône-Alpes über die Finanzierung dieser ersten Baustufe der Strecke. Der entsprechende Vertrag wurde am 28. Februar 2006 in Paris unterzeichnet. Zu diesem Zeitpunkt stand die Beteiligung der Departements Jura und Côte-d’Or noch aus. Auch der Finanzierungsbeitrag der Europäischen Union war noch nicht gesichert. Die Schweiz beteiligte sich mit 100 Millionen Franken an der Finanzierung.[3]

Der Ostast wird in zwei Abschnitten realisiert. Am 3. Juli 2006 war der Spatenstich für den ersten Bauabschnitt. Er umfasst 140 Kilometer Neubaustrecke von Villers-les-Pots östlich von Dijon bis Petit-Croix südöstlich von Belfort. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2011 vorgesehen und bislang im Zeitplan.[4] Von 2,5 Milliarden Euro Gesamtkosten (Stand: 2006) sollten die durchfahrenen Regionen und Gemeinden 719 Millionen Euro tragen. Die Europäische Union sollte 200 Millionen Euro beisteuern, die Schweiz 66 Millionen Euro (100 Millionen Franken).[5]

Am Start- und Endpunkt der Neubaustrecke befinden sich Verknüpfungen mit Altstrecken. In der Gemeinde Villersexel ist ein Logistikzentrum für das Baumaterial entstanden. Es wird über die reaktivierte Bahnstrecke Lure–Loulans-les-Forges, die 1986 stillgelegt worden war, angeschlossen. In einer zweiten Phase sollen noch der östliche Abschnitt von Petit-Croix bis Lutterbach (westlich von Mülhausen) sowie der westliche Abschnitt von Villers-les-Pots bis zum östlichen Stadtrand von Dijon realisiert werden. Dies ist zunächst zurückgestellt worden. Ende Juni 2009 wurde bei Les Magny im Département Haute-Saône das erste Gleis verlegt.[6] Am 31. Januar 2011 wurde die Gleisverlegung im Rahmen eines Festaktes unter Anwesenheit des französischen Premierministers François Fillon abgeschlossen.[7] Die Strecke wird mit dem Europäischen Management und Steuerungsystem ERTMS und dem französischen TVM 430 ausgestattet.[8]

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy weihte die Strecke am 8. September 2011 ein.[9]

Der zweite Bauabschnitt des Ostasts besteht aus zwei Stücken von je 50 km Länge, die sich westlich bzw. östlich an den ersten Abschnitt anschließen. Der Zeitplan für die Errichtung liegt noch nicht fest, bis Ende 2011 will die Bauherrin RFF sämtliche benötigten Grundstücke erworben haben.[4]

Die Bahnhöfe am Ost-Ast

An der LGV Rhin-Rhône befinden sich zwei Bahnhöfe:

Der Südast

2009 wurde das Raumordnungsverfahren für den 150 km langen Südast eingeleitet. Sieben Trassenführungen wurden vom RFF zur Diskussion gestellt, favorisiert wird der Verlauf parallel zur Autobahn A39. Die Kosten werden auf 3 Milliarden Euro veranschlagt, die Inbetriebnahme wird frühestens im Jahr 2020 sein.[4]

Betrieb

Testzug TGV "2N2" mit spezieller Lackierung auf der LGV Rhin-Rhône
Brücke des LGV Rhin-Rhône südlich von Belfort über die Savoureuse, den Canal de la Haute-Saône und die Autoroute A36 in Trévenans

Seit dem 20. Juni werden Testfahrten auf dem Ostabschnitt durchgeführt. Dazu wurde ein TGV "2N2" mit einer speziellen Lackierung versehen. Dieser Zug soll bis zu 352 km/h sukzessive erreichen. Diese Tests, die prüfen sollen ob alle Komponenten richtig funktionieren, dauern bis Ende August.[10]

Die SNCF wird ab März 2012 ein Zugpaar mit neuen TGV-Zügen des Typs 2N2 auf der Linie zwischen Frankfurt am Main und Marseille über Straßburg und Lyon einsetzen. Die Deutsche Bahn hatte in der Vergangenheit mehrfach Pläne geäußert, bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 zwei Zugpaare mit dem neuen ICE 3 auf der gleichen Strecke einzusetzen.[11] Aufgrund Verzögerungen bei der Lieferung der ICEs verschiebt sich dieser Zeitpunkt jedoch.[12]

Darüber hinaus sind täglich zwei Zugpaare zwischen Paris und Freiburg im Breisgau über Mülhausen und Müllheim vorgesehen. Darüber hinaus ist ein Zugpaar aus Südfrankreich über Straßburg nach Stuttgart vorgesehen.

Fahrzeiten

Nach Inbetriebnahme des ersten Abschnitts des Ost-Asts sind folgende Fahrzeiten im Vergleich zu heute geplant:

Strecke Zukünftige
Fahrzeit
Heutige
Fahrzeit
Mülhausen–Paris 2:45 h 3:11 h
Mülhausen–Lyon 2:25 h 3:45 h
Mülhausen–Dijon 1:10 h 2:40 h
Straßburg–Lyon 3:40 h 4:35 h
Belfort–Paris 2:20 h 3:50 h
Belfort–Dijon 0:50 h 2:15 h
Dijon–Frankfurt 3:30 h 6:30 h
Dijon–Straßburg 2:10 h 3:35 h
Besançon–Marseille 3:35 h 4:15 h
Besançon–Zürich 1:55 h 3:25 h
Paris-Zürich 3:45 h 4:20 h
Paris-Basel 2:50 h 3:20 h
Frankfurt-Marseille 6:00 h 8:16 h

Finanzierung

Die Kosten für den Bau der 148 Kilometer des Ostastes betragen 2,312 Milliarden Euro. Der Betrag verteilt sich auf mehrere Finanzierungspartner (Angaben in Millionen Euro):

Siehe auch

Weblinks

 Commons: LGV Rhin-Rhône – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Meldung „Grünes Licht“ für TGV Est. In: Eisenbahn-Revue International, Ausgabe 3, 1998, ISSN 1421-2811, S. 105
  2. a b Meldung TGV Rhine-Rhône. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10, Jahrgang 1999, ISSN 1421-2811, S. 433
  3. Meldung TGV Rhin – Rhône. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 4/2006, ISSN 1421-2811, S. 192.
  4. a b c Monique Clémens:LGV Rhin-Rhône: vers une mise en service dans deux ans. In: Les Echos vom 15. Oktober 2009, S. 6
  5. Ab 2012 in drei Stunden von Basel nach Paris. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 8–9/2006, ISSN 1421-2811, S. 410.
  6. TGV Rhin-Rhône Le premier rail a été posé hier matin devant un parterre d’élus Meldung vom 30. Juni 2009
  7. Pose du dernier rail de la Ligne à Grande Vitesse Rhin-Rhône branche Est Offizielle Pressemeldung auf der Internetseite des Projekts
  8. Informationen über die Signalisierung der Strecke
  9. Sarkozy eröffnet Teilstück für SuperschnellzugAFP-Meldung vom 8. September
  10. http://www.republicain-lorrain.fr/actualite/2011/06/21/lgv-rhin-rhone-la-nouvelle-rame-testee
  11. Im Großraumwagen ans Mittelmeer: die neue Baureihe 407. In: Drehscheibe. Nr. 224, 2010, S. 15–17.
  12. http://www.eurailpress.de/article/view/4/deutsche-bahn-tgv-nach-marseille-ab-maerz-ice-3br-407-ab-august.html

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