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Liepāja (dt.: Libau) Basisdaten Staat: Lettland Gebiet: Kurland (lettisch: Kurzeme) Landkreis: Kreisfreie Stadt Koordinaten: 56° 31′ N, 21° 1′ O56.51666666666721.0166666666677Koordinaten: 56° 31′ 0″ N, 21° 1′ 0″ O Einwohner: 86.264 (1. Jan. 2005) Fläche: 60 km² Bevölkerungsdichte: 1.437,73 Einwohner je km² Höhe: 7 m NAP Stadtrecht: seit 1625 Webseite: www.liepaja.lv Liepāja (deutsch Libau, polnisch Lipawa, russisch Либава (Libawa) oder Лиепая (Liepaja), jiddisch: ליבאַװע (Libave)) ist die drittgrößte Stadt Lettlands und eine wichtige eisfreie Hafenstadt an der Ostsee. Liepāja liegt im Landesteil Kurland (lettisch Kurzeme) 223 Kilometer westlich von Riga und hat 86.264 Einwohner (Stand 1. Januar 2005).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt entstand aus einem kleinen kurischen Dorf an der Mündung der Līva; erstmals erwähnt wird der Ort als Lyva im Jahre 1253. An diesem Teil der Ostseeküste landeten römische, byzantinische und skandinavische Schiffe. Seit 1560 ist der Name Libau bzw. Liepāja dokumentiert. Die Verleihung des Stadtrechts erfolgte 1625 durch Herzog Friedrich von Kettler von Kurland (bestätigt 1626 durch König Sigismund III. Wasa von Polen).
Liepāja besitzt zwei Häfen, einen Handels- und den Kriegshafen Karosta. Letzterer bestimmte wiederholt das Schicksal der Stadt, insbesondere während des Ersten Weltkrieges und während des Zweiten Weltkrieges sowie während der etwa 50-jährigen Besetzung durch die Sowjetunion, als er ein wichtiger sowjetischer Marinestützpunkt war. Der Handelshafen war vor dem letzten Weltkrieg ein Tor zur Welt. Er förderte Handel, Industrie, Wohlstand und Kultur.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind die Innenstadt mit dem alten Speicherviertel, der breite und feinsandige Dünenstrand an der Ostsee sowie- die evangelische St. Annakirche (Einweihung: 1587) mit ihrem monumentalen, holzgeschnitzten Altaraufsatz von 1697, einem Meisterwerk der Barockzeit,
- die evangelische Dreifaltigkeitskirche (Einweihung: 1758), einem Wahrzeichen der Stadt in der Nähe des Rosenplatzes. Die Orgel der Dreifaltigkeitskirche war nach dem Umbau im Jahre 1885 durch Barnim Grüneberg noch bis 1912 die größte der Welt mit 131 Registern, vier Manualen und mehr als 7.000 Pfeifen. Sie gehört auch heute noch zu den größten in Europa.
- die katholische St. Josephs Kathedrale (Einweihung: 1762) in der Nähe des Alten Marktplatzes,
- die orthodoxe Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit, erbaut 1867.
- das Stadtviertel Karosta (Kriegshafen) mit:
- der orthodoxen Kathedrale St. Nikolai, errichtet 1901–03, und
- dem historischen Militärgefängnis, welches über hundert Jahre von den wechselnden Landesherren genutzt wurde. Das Gebäude beherbergt heute ein Museum und eine Herberge. Alle Räume sind im Originalzustand erhalten, bzw. werden nach und nach wieder instand gesetzt.
- der Festung (neun Teile, zwei davon am Kriegshafen)
- der Manege
- und zahlreichen seit dem Abzug des sowjetischen Militärs leerstehenden alte Gebäuden.
Bistum Liepāja
Liepāja ist Sitz der gleichnamigen Diözese, die sich über das Gebiet von Kurland (lett.: Kurzeme) erstreckt. Der Diözese steht das Mitglied des Dominikanerordens, Bischof Vilhelms Lapelis, vor.
2007 hat auch die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands eine Diözese Liepāja geschaffen, der der im Oktober 2007 geweihte Bischof Pāvils Brūvers vorsteht.
Verkehr
Fähren
Von Liepāja aus besteht eine Fährverbindung nach Karlshamn bei Karlskrona in Schweden. Die Fährverbindung nach Rostock wurde 2006 nach Ventspils verlegt. Seit kurzem fährt wieder eine Fähre von Travemünde direkt nach Liepaja
Überlandbusse
Ins Landesinnere und ins nahe Litauen bestehen Fernbusverbindungen.
Eisenbahn
Seit dem 31. März 2006 besteht nach kurzer Pause täglich auch wieder eine Zugverbindung nach Riga.
Flugverkehr
Air Baltic hat den Flugverkehr von Riga nach Liepāja eingestellt und fliegt auch nicht mehr von Hamburg und Kopenhagen nach Liepāja. Es ist nicht klar ob dieser Flugverkehr wieder aufgenommen wird. Es gibt nur noch Flüge aus Dänemark und Riga nach Palanga in Litauen.Von dort ist man in ca 45 bis 60 Minuten per Auto in Liepāja. Man kann auch zum Flughafen Riga fliegen und von dort mit dem Minibus nach Liepāja. Dies dauert ca 2 1/2 bis 3 Stunden.
Wirtschaft
Ab 1995 erblühte die Wirtschaft wieder. Hauptexportgüter sind Stahlwaren, Möbel und Textilien. Zur Zeit gewinnt der Dienstleistungssektor stetig an Bedeutung.
Partnerschaften
Liepaja pflegt mit folgenden Städten und Gemeinden partnerschaftliche Beziehungen:
- Nynäshamn, Schweden, seit 1990
- Elbląg, Polen, seit 1991
- Bellevue (WA), USA, seit 1992
- Darmstadt, Deutschland, seit 1993
- Nykøbing Falster, Dänemark, seit 1993
- Karlshamn, Schweden, seit 1997
- Klaipėda, Litauen, seit 1997
- Gdynia, Polen, seit 1999
- Homel, Weißrussland, seit 1999
- Provinz Rogaland, Norwegen, seit 1999
- Stadtteil Årstad in Bergen, Norwegen, seit 2001
- Palanga, Litauen, seit 2001
- Westlicher Teil des Oblast Moskau, Russland, seit 2004
- Helsingborg, Schweden, seit 2005
Töchter und Söhne der Stadt
- Alexander Faltin (1819–1899), Jurist, Politiker und Ratsherr in Riga
- Rolf Kahn (* 1943), Fußballspieler, Vater von Oliver Kahn
- Jacob Klein (1899–1978), Philosoph und Mathematiker
- John Martens (1875–1936), Architekt
- Zenta Mauriņa (1897–1978), deutsch-lettisch-russischsprachige Schriftstellerin
- Arthur Sakheim (1889–1931), deutscher Schriftsteller, Journalist und Dramaturg
- Lina Stern (1878–1968), Naturwissenschaftlerin, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Jānis Vanags Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands
- Māris Verpakovskis (* 1979), lettischer Fußballnationalspieler
Siehe auch
Weblinks
- http://www.liepaja.lv (Offizielles Portal der Stadt, lettisch/englisch/russisch/deutsch)
- Bilder aus Liepāja
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