- Lampertheim-Rosengarten
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Rosengarten Stadt LampertheimKoordinaten: 49° 38′ N, 8° 23′ O49.6311111111118.379722222222286Koordinaten: 49° 37′ 52″ N, 8° 22′ 47″ O Höhe: 86 m ü. NN Eingemeindung: 1971 Postleitzahl: 68623 Vorwahl: 06241 Der Stadtteil Rosengarten ist der westlichste Stadtteil der hessischen Stadt Lampertheim.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Gemeinde
Die Gemeinde wurde am 3. Oktober 1937 aus Teilen der Gemarkungen Lampertheim, Bürstadt, Hofheim und Maulbeerau als Erbhöfedorf gegründet. Am 1. November 1938 wurde in Hessen eine einschneidende Gebietsreform durchgeführt. Das Gebiet um Lampertheim (mit Bürstadt, Hofheim und Biblis) wurde dem Kreis Worms angegliedert.
Nach der Gebietsreform wurde Rosengarten zunächst durch die Stadt Worms verwaltet, die damalige hessische Provinz Rheinhessen wurde jedoch 1946 zum Regierungsbezirk Rheinhessen des neu gegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz und der Rhein wurde zur Landesgrenze. Die Gemeinde am Rhein war bis zur Eingliederung nach Lampertheim im Oktober 1971 selbständige Gemeinde. Vorher wurde sie vom Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 bis 1955 von Bürstadt verwaltet.
Geschichte vor der Gemeindegründung
Erstmalig erwähnt wird ein Rosengarten im Jahre 1422, als Kurfürst Ludwig III. diesen zusammen mit Kirschgartshausen vom Wormser Kloster Kirschgarten erworben hatte. Ebenfalls im 13. Jahrhundert entstand das Lied vom Rosengarten zu Worms, in welchem die Sage des Nibelungenliedes mit der Thidrekssaga verknüpft wird. Kriemhilds sagenhafter „Rosengarte“ bei Worms, wurde von dem Dichter in die Gegend der heutigen Gemarkung verlegt.
Etymologisch ist auch eine andere Namensdeutung denkbar. Im Jahre 1524 wird der Rosengarten als kaiserliches Reichslehen aufgeführt, „so ein Bischof von Worms vom Keysser zu lehen tregt“. Mit diesem Lehen kann ein „Roßgarten“, eine Pferdeweide, in Verbindung gebracht werden.
Der wildreiche Eichenwald, welcher bereits im Nibelungenlied erwähnt wird, wurde vor allem im 18. Jahrhundert für kurfürstliche Jagden genutzt. Dieser Wald wurde nach 1789 völlig abgeholzt.
Das Infanterie-Regiment „Prinz Carl“, das in Worms stationiert war, nutzte in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg einen Teil des Rosengartens als Exerzierplatz und Schießgelände.
Verkehr
Die Ernst-Ludwig-Brücke (heute Nibelungenbrücke genannt) war die ab 1897 erbaute und am 26. März 1900 eingeweihte, nach dem Großherzog von Hessen-Darmstadt als Landesherrn benannt Straßenbrücke über den Rhein nach Worms. Sie besaß drei Bögen aus Eisenfachwerk mit aufgeständerter Fahrbahn, die von der MAN, Werk Gustavsburg, gebaut wurden.
Im Dezember 1900 wurde die Eisenbahnbrücke Rheinbrücke Worms über den Rhein nach Worms eröffnet, was eine durchgehende Zugverbindung schaffte und den bisherigen Endpunkt der Riedbahn in Rosengarten und die Rheinüberquerung mittels Trajekt überflüssig machte.
Der Hessische Radfernweg R6 führt durch Rosengarten.
Wirtschaft
Rosengarten ist Standort einer 380-kV-Umspannanlage der RWE AG, die am 4. Oktober 1957 im Zuge der Inbetriebnahme der ersten deutschen 380-kV-Leitung, der Leitung Rommerskirchen-Bürstadt-Hoheneck, als eine der ersten dieser Leistungsklasse in Deutschland in Betrieb genommen wurde.
Weblinks
Literatur
- H.F. Karb: Der Bahnhof Rosengarten. In: Stadt Lampertheim (Hg.)(1977); Rosengarten. Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Rosengarten.
- Fritz Heck: Chronik von Sandhofen, Scharhof, Sandtorf und Kirschgartshausen nebst Gemarkungs-Plan und den Eingemeindungs-Bedingungen. Mannheim 1976
- Paulus Weissenberger: Geschichte des Klosters Kirschgarten in Worms Wormsgau Beih.6 (Worms 1937)
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