- Abtsteinach
-
Wappen Deutschlandkarte 49.5333333333338.7833333333333498Koordinaten: 49° 32′ N, 8° 47′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Bergstraße Höhe: 498 m ü. NN Fläche: 11,03 km² Einwohner: 2.432 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 220 Einwohner je km² Postleitzahl: 69518 Vorwahl: 06207 Kfz-Kennzeichen: HP Gemeindeschlüssel: 06 4 31 001 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Kirchstraße 2
69518 AbtsteinachWebpräsenz: Bürgermeister: Rolf Reinhard Lage der Gemeinde Abtsteinach im Landkreis Bergstraße Abtsteinach ist eine Gemeinde im Kreis Bergstraße in Hessen (Deutschland). Die Gemeinde nennt sich „das Tor zum Überwald“.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Abtsteinach liegt hochgelegen im hessischen Odenwald an der Grenze zu Baden-Württemberg. Die Gemeinde ist umgeben von einigen namhaften Bergen des Überwaldes, wie dem Götzenstein, dem Waldskopf und dem Hohberg im Westen sowie dem Hardberg und der Stiefelhöhe im Osten. In Abtsteinach entspringt die nach Süden dem Neckar zustrebende Steinach.
Ober-Abtsteinach befindet sich 480 Meter hoch auf der als kleine Hochfläche ausgebildeten Wasserscheide von Steinach und Weschnitz. Südlich davon an der Steinach liegt Unter-Abtsteinach (409 Meter Höhe) und nördlich davon beginnt der steile Abfall in das Talsystem des Mörlenbachs, der über die Weschitz dem Oberrhein zustrebt. Hier liegt auf 400 Meter Höhe der Ortsteil Mackenheim.
Nachbargemeinden
Abtsteinach grenzt im Norden an die Gemeinde Mörlenbach, im Osten an die Überwald-Gemeinde Wald-Michelbach, im Süden an die Gemeinde Heiligkreuzsteinach (Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg) sowie im Westen an die Gemeinden Gorxheimertal und Birkenau.
Gemeindegliederung
Abtsteinach besteht aus den drei Ortsteilen Mackenheim, Ober-Abtsteinach (Sitz der Gemeindeverwaltung) und Unter-Abtsteinach.
Geschichte
Am 31. Dezember 1971, im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen, entstand die Gemeinde Abtsteinach durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Ober-Abtsteinach, Unter-Abtsteinach und Mackenheim.
In vorrömischer Zeit war das Gebiet Abtsteinachs von Kelten besiedelt. Im Mittelalter gehörte die Gegend um Abtsteinach zum Besitz des Klosters Lorsch. Im Rahmen des Landesausbaus (zweiter Siedlungsvorstoß) entstanden die Dörfer Ober-Absteinach und Unter-Abtsteinach. 1012 wird Abtsteinach erstmals als possesa steinah erwähnt. Im Jahr 1232 wurde das Kloster Lorsch von Kaiser Friedrich II. aufgelöst, der zugehörige Besitz fiel an das Erzbistum Mainz. 1267 wird erstmals ein Burggraf auf der Starkenburg (über Heppenheim) genannt, der auch das Amt Starkenburg, dem Abtsteinach angehört, verwaltete. In Folge der verhängnisvollen Mainzer Stiftsfehde wurde das gesamte Oberamt Starkenburg 1461 an die Kurpfalz verpfändet und blieb dies bis 1623. Aus dem Jahre 1590 findet sich eine urkundliche Erwähnung, nach der Abtsteinach seit langem „Zent“ war, somit die Gerichtsbarkeit für mehrere Orte besaß und Fron- und Militärdienste leisten musste. 1803 kam Abtsteinach durch die Auflösung des Kurstaates Mainz an Hessen.
Religionen
In Ober- und Unterabtsteinach steht jeweils eine katholische Kirche, zusätzlich existiert in Unter-Abtsteinach eine Kapelle. Die Kirche in Ober-Abtsteinach (St.Bonifatius) und wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts gebaut und 1658 geweiht. Etwa hundert Jahre später wurde sie ausgebaut, der Hochaltar wurde kurz nach 1780 errichtet. In der Sakristei existiert ein Wappen des damaligen Bischofs von Mainz, Johann Philipp von Schönborn als Relief. St. Marien, die Unter-Abtsteinacher Kirche, stammt aus dem 20. Jahrhundert. In der Kapelle, in der Ortsmitte von Unter-Abtsteinach, steht eine Marienfigur, die nach einer Legende aus der Kirchenruine Lichtenklingen stammen soll. Viele Häuser in der Großgemeinde Abtsteinach tragen außerdem noch Muttergotteshäusel, kleine Nischen in den Häuseraußenwänden mit Marien- oder Christusfiguren.
Politik
Das Rathaus befindet sich in Ober-Abtsteinach.
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [2]
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001FWG Freie Wählervereinigung Abtsteinach 48,0 7 36,6 5 34,4 5 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 30,3 5 43,5 7 41,1 6 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 21,8 3 19,9 3 24,5 4 Gesamt 100 15 100 15 100 15 Wahlbeteiligung in % 69,4 59,1 54,9 Bürgermeister
Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:
Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis2005 Rolf Reinhard 63,4 Udo Bergfeld 3,7 Klaus Schmitt 33,0 Wahlbeteiligung in % 80,9 1999 Rolf Reinhard 81,5 Wahlbeteiligung in % 73,2 Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis1993(1) Rolf Reinhard 55,8 Günther Jöst CDU 44,2 Wahlbeteiligung in % 85,5 1993 Rolf Reinhard 49,1 Rainer Bergert SPD 10,9 Günther Jöst CDU 39,9 Wahlbeteiligung in % 83,8 (1)Stichwahl
Wappen
Blasonierung: In rotem Schild ein aus silbernen Felsen wachsender silberner, mit Blättern der Weinrebe rankenförmig ornamentierter Abtsstab über blauem Querstrom im Schildfuß.
Das Wappen von Abtsteinach ist ein sogenanntes redendes Wappen: Der Abtsstab dokumentiert die Verbindung von Abtsteinach als Besitztum des Klosters Lorsch (in Abtsteinach gab es keine Abtei). Der Felsen bzw. Berg symbolisiert den höchsten Berg der Umgebung, den Hardberg, der für Abtsteinach bestimmend ist. Die Wasserfläche symbolisiert den Bachlauf der Steinach, deren Quelle in Abtsteinach entspringt und dem Neckar zufließt. Das Wappen wurde am 21. Dezember 1929 an die Gemeinde Ober-Abtsteinach verliehen und dient seit dem 1. Januar 1972 der Großgemeinde Abtsteinach als offizielles Wappen. Ein Siegel aus dem Jahr 1736 zeigt in der oberen Hälfte einen Löwen, in der unteren Hälfte den Abtsstab und zwei Sterne sowie die Buchstaben A und S.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Es existiert ein Kunstwanderweg mit elf Kunstwerken der vom FCO-Sportgelände über die Grillanlage bis zur Götzensteinstraße führt.
Freizeit- und Sportanlagen
Sowohl in Unter-Abtsteinach als auch in Ober-Abtsteinach befindet sich ein gut gepflegter Sportplatz. Eine Grillhütte mit einem Waldlehrpfad liegt in Ober-Abtsteinach zwischen einer Wiesenfläche, einem Wäldchen und dem Friedhof des Ortes.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Abtsteinach durchzieht seit vielen Jahren am Fastnachtsonntag der überregional bekannte Karnevalsumzug "Boa Narhalla". Dieser, wie auch die Prunksitzungen werden vom Okaclu, dem Ober-Absteinacher Karnevalsclub, organisiert.
- Jedes Jahr in August findet eine von der Kirchengemeinde organisierte Wallfahrt nach St. Maria in Lichtenklingen statt.
Hardberg
Mit dem Hardberg liegt der dritthöchste Berg des Odenwaldes (593m) auf der Gemarkung der Gemeinde Abtsteinach. Auf seinem Gipfel steht ein Sendeturm des Hessischen Rundfunkes mit 135m Höhe.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindungen
Abtsteinach liegt abseits von großen Bundesstraßen, allerdings ist es gut über die Verbindungsstraßen von Weinheim nach Wald-Michelbach zu erreichen. Täglich verkehren Linienbusse nach Weinheim und Grasellenbach.
Ansässige Unternehmen
- motech gmbh, technology + systems, Hersteller von Schaltanlagen
- Porphyrwerke Weinheim Schriesheim AG
- REIMOTEC Maschinen- und Anlagenbau GmbH
Bildungseinrichtungen
Die Grundschule befindet sich in Unter-Abtsteinach und trägt den Namen Steinachtal-Grundschule. In Ober-Abtsteinach steht der katholische Kindergarten St. Josef.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Franz Jöst (1851–1921), * im Ortsteil Mackenheim, hessische Politiker (SPD)
- Heinrich Rohr, (1902–1997), Kirchenmusiker und Komponist (Gotteslob)
- Ralf Kohl (* 1965), ehemaliger Fußballspieler
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt
Weblinks
Commons: Abtsteinach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde Abtsteinach
- Links zum Thema Abtsteinach im Open Directory Project
- Literatur von und über Abtsteinach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Städte und Gemeinden im Kreis BergstraßeAbtsteinach | Bensheim | Biblis | Birkenau | Bürstadt | Einhausen | Fürth | Gorxheimertal | Grasellenbach | Groß-Rohrheim | Heppenheim (Bergstraße) | Hirschhorn (Neckar) | Lampertheim | Lautertal (Odenwald) | Lindenfels | Lorsch | Mörlenbach | Neckarsteinach | Rimbach | Viernheim | Wald-Michelbach | Zwingenberg
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Abtsteinach — Abtsteinach … Wikipédia en Français
Abtsteinach — Infobox German Location image photo = Wappen = Wappen Abtsteinach.jpg lat deg = 49 |lat min = 32 |lat sec = 0 lon deg = 8 |lon min = 47 |lon sec = 0 Bundesland = Hessen Regierungsbezirk = Darmstadt Landkreis = Bergstraße Höhe = 498 Fläche = 11.03 … Wikipedia
Ober-Abtsteinach — Gemeinde Abtsteinach Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Unter-Abtsteinach — Gemeinde Abtsteinach Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Mackenheim (Abtsteinach) — Mackenheim Gemeinde Abtsteinach Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Unter-Abtsteinach — Original name in latin Unter Abtsteinach Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 49.52711 latitude 8.78679 altitude 404 Population 2414 Date 2012 09 06 … Cities with a population over 1000 database
Überwald (Bergstraße) — The Überwald is a wooded area in the southeast of Bergstraße district in Hesse, Germany, between the “Further” and “Hinder” Odenwald, comprising the communities of Abtsteinach, Grasellenbach and Wald Michelbach. Wald Michelbach is the Überwald’s… … Wikipedia
Steinach (Neckarsteinach) — Steinach Gewässerkennzahl DE: 238978 Lage Landkreis Bergstraße, Hessen und Rhein Neckar Kreis, Baden Württemberg; Deutschland Flusssystem … Deutsch Wikipedia
Liste von Ortsteilen in Hessen — Anmerkungen: Die nachfolgende Liste soll, wenn sie fertig ist, alle nichtselbständigen Stadtteile und Ortschaften (bzw. Ortsteile) von Städten und Gemeinden in Hessen zu verzeichnen. Bisher ist sie aber nicht vollständig, da noch nicht alle… … Deutsch Wikipedia
Unter-schönmattenwag — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia