Ljudmila Jewgenjewna Beloussowa

Ljudmila Jewgenjewna Beloussowa
Ljudmila Beloussowa Eiskunstlauf
Beloussowa mit Protopopow, 1966
Voller Name Ljudmila Jewgenjewna Beloussowa
Nation SowjetunionUdSSR UdSSR
Geburtstag 22. November 1935
Geburtsort Uljanowsk
Größe 160 cm
Gewicht 46 kg
Karriere
Disziplin Paarlauf
Partner/in Oleg Protopopow
Trainer Igor Moskwin, Peter Orlow
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 2 × Gold 0 × Silber 0 × Bronze
WM-Medaillen 4 × Gold 3 × Silber 1 × Bronze
EM-Medaillen 4 × Gold 4 × Silber 0 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Gold Innsbruck 1964 Paare
Gold Grenoble 1968 Paare
ISU Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften
Silber Prag 1962 Paare
Silber Cortina d’Ampezzo 1963 Paare
Silber Dortmund 1964 Paare
Gold Colorado Springs 1965 Paare
Gold Davos 1966 Paare
Gold Wien 1967 Paare
Gold Genf 1968 Paare
Bronze Colorado Springs 1969 Paare
ISU Eiskunstlauf-Europameisterschaften
Silber Genf 1962 Paare
Silber Budapest 1963 Paare
Silber Grenoble 1964 Paare
Gold Moskau 1965 Paare
Gold Bratislava 1966 Paare
Gold Ljubljana 1967 Paare
Gold Västerås 1968 Paare
Silber Garmisch-Partenkirchen 1969 Paare
 

Ljudmila Jewgenjewna Beloussowa verh. Protopopowa (russisch Людмила Евгеньевна Белоусова-Протопопова; * 22. November 1935 in Uljanowsk) ist eine russische Eiskunstläuferin, die im Paarlauf für die Sowjetunion startete.

Im Jahr 1953 traf Ljudmila Beloussowa, Absolventin des Energetischen Instituts für Eisenbahningenieure, bei einem in Moskau ausgetragenen Wettkampf auf Oleg Protopopow, der an der Herzen-PH in Leningrad Sport studiert hatte. Am 28. August 1954 absolvierten sie ihren ersten gemeinsamen Paarlauf. Ihr Trainer war zunächst Igor Moskwin, dann Peter Orlow. Anschließend trainierten sie selbständig in Woskressensk bei Moskau, wobei sie von Stanislaw Schuk, den Protopopow noch aus Leningrad kannte, unterstützt wurden. Im Jahr 1957 heirateten sie.

Ljudmila Beloussowa und Oleg Protopopow 1968 in Karl-Marx-Stadt

Sein Debüt bei Welt- und Europameisterschaften hatte das Paar im Jahr 1958. Sie waren zu diesem Zeitpunkt das zweitbeste sowjetische Eiskunstlaufpaar nach Nina und Stanislaw Schuk, hinter denen sie 1957 bis 1959 und 1961 sowjetische Vizemeister wurden. 1960 in Squaw Valley bestritten sie ihre ersten Olympischen Spiele und beendeten sie auf dem neunten Platz.

Im Jahr 1962 wurden Beloussowa und Protopopow zum ersten Mal sowjetische Meister. Sie verteidigten diesen Titel bis 1968 mit Ausnahme des Jahres 1965. Als amtierende sowjetische Meister gewannen sie 1962 auch ihre ersten bedeutenden internationalen Medaillen. In Genf wurden sie Vize-Europameister hinter Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler und in Prag Vize-Weltmeister hinter den Kanadiern Maria und Otto Jelinek. Sowohl bei den Europameisterschaften 1963 und 1964, wie auch bei den Weltmeisterschaften 1963 und 1964 errangen sie die Silbermedaille hinter Kilius und Bäumler. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck jedoch gelang es ihnen, die favorisierten Deutschen zu bezwingen. Es war das erste olympische Gold für die Sowjetunion im Eiskunstlauf. 1965 wurden Beloussowa und Protopopow in Moskau zum ersten Mal Europameister und in Colorado Springs zum ersten Mal Weltmeister. Es waren die ersten Titel für die Sowjetunion bei Welt- und Europameisterschaften im Eiskunstlauf. Das Paar konnte den WM-Titel 1966 in Davos, 1967 in Wien und 1968 in Genf verteidigen und den EM-Titel 1966 in Bratislava, 1967 in Ljubljana und 1968 in Västerås verteidigen. 1968 verteidigten sie bei den Olympischen Spielen in Grenoble auch ihren Olympiatitel, dabei verwiesen sie ihre Landsleuten Tatjana Schuk und Alexander Gorelik auf den Silberrang. Sie waren auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angekommen.

1969 bestritten sie ihre letzte Welt- und Europameisterschaft. Beide Male mussten sie sich der Konkurrenz aus dem eigenen Land geschlagen geben. Bei der Europameisterschaft reichte es noch zu Silber hinter Irina Rodnina und Alexei Ulanow, bei der Weltmeisterschaft wurden sie auch noch von Tamara Moskwina und Alexei Mischin auf den Bronzerang verdrängt. In den Jahren 1970 und 1971 traten Beloussowa und Protopopow noch bei den sowjetischen Meisterschaften an, schafften es aber nicht mehr auf das Podium, 1972 wurden sie noch einmal Dritte. Sie bestachen durch ihre Eleganz, wurden aber nicht mehr für die Olympischen Spiele 1972 in Sapporo nominiert, da der Geschmack inzwischen auf den von Irina Rodnina und Alexej Ulanow verkörperten sportlichen Laufstil umgeschwenkt war und der Verband meinte, Protopopow und Beloussowa seien zu alt.

Ab 1972 traten Beloussowa und Protopopow als Solisten des Eisballets in Leningrad auf. 1979 baten sie während einer Gastspielreise in der Schweiz um Asyl. Sie leben heute in Grindelwald und besitzen seit 1995 die schweizerische Staatsbürgerschaft.

Obwohl beide inzwischen das 70. Lebensjahr überschritten haben, treten sie nach wie vor auf. 2003 folgten sie einer Einladung des russischen Sportministers Wjatscheslaw Fetissow und besuchten am 25. Februar 2003 erstmals seit über 20 Jahren wieder ihre russische Heimat.

Ergebnisse

Paarlauf

(mit Oleg Protopopow)

Wettbewerb / Jahr 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972
Olympische Winterspiele 9. 1. 1.
Weltmeisterschaften 13. 8. 2. 2. 2. 1. 1. 1. 1. 3.
Europameisterschaften 10. 7. 4. 2. 2. 2. 1. 1. 1. 1. 2.
Sowjetische Meisterschaften 3. 4. 2. 2. 2. 2. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 2. 4. 6. 3.
Oleg Protopopow und Ljudmila Beloussowa 1963 in Berlin

Weblinks

 Commons: Ludmila Belousova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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