Loewe-Opta

Loewe-Opta
Loewe AG
Logo der Loewe AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006494107
Gründung 1923
Unternehmenssitz Kronach
Unternehmensleitung

Frieder C. Löhrer,
Vorstandsvorsitzender

Mitarbeiter 1.022 (09/2008) [1]
Umsatz 374 Mio (2008) [2]
Branche Elektronik
Website

http://www.loewe.de

Frühes Loewe-Gerät (Radiofrequenz) im Einsatz bei der Schutzpolizei (1923)
LOEWE OPTA Spinett 551
LOEWE OPTA T1 Line 2001
LOEWE stereo system 70
Loewe Calida 5672
Ein Radio vom Typ "Loewe-Opta" mit Plattenspieler

Die Loewe AG ist ein eigenständiges Unternehmen der Elektronikindustrie, das im Jahre 1923 von den Brüdern Siegmund und David L. Loewe gegründet wurde. Der Sitz des Unternehmens ist Kronach in Oberfranken.

Das Unternehmen produziert vorrangig Fernseher (seit Mai 2006 allerdings nur noch LCD-Geräte), DVD-Rekorder, Blu-Ray Player, Lautsprecher und HiFi-Anlagen. Im Jahr 2007 lag der Umsatz bei rund 372,5 Millionen EUR; über 85 % des Umsatzes wurden mit Flachbildfernsehern im Premium-Segment erwirtschaftet.

Mit Vertriebspartnerschaften und Tochtergesellschaften ist die Loewe AG international tätig. Dazu gehören die Vertriebstöchter in Benelux, Frankreich, Italien, Österreich und im Vereinigten Königreich. Das Unternehmen hat heute etwa 1.000 Mitarbeiter.

Inhaltsverzeichnis

Eigentümerstruktur

Anteil Anteilseigner
55,80 % Streubesitz
28,80 % Sharp Corporation (Japan)
15,40 % Management und Familienangehörige

Stand: 23. März 2009

Geschichte

Die Loewe AG ist aus den Loewe-Opta Werken hervorgegangen, einer Traditionsfirma der Fernseh- u. Radioempfängerproduktion, ursprünglich auch Elektronenröhrenproduktion, mit Werken in Berlin und Leipzig. Sie ist der einzige Hersteller der einst so erfolgreichen deutschen Radio- und Fernsehindustrie, der seit Einführung des Rundfunks 1923 bis heute produziert. Loewe Opta hat im Jahre 1961 den wohl ersten Heim-Videorecorder, den Optacord 500 auf den Markt gebracht.

Chronik

  • 1923 - Dr. Siegmund Loewe gründet am 22. Januar zusammen mit seinem Bruder die Radiofrequenz GmbH in der ehemaligen Mechanischen Werkstatt Grütter&Lütgert Berlin. Im Oktober desselben Jahres wird die Loewe - Audion GmbH zur Herstellung der Elektronenröhren gegründet.
  • September 1924 - Loewe lässt sich das Prinzip der Dreifachröhre patentieren
  • 1926 - Der Loewe Ortsempfänger OE333 wird produziert, ein Meilenstein in der Radiogeschichte, er benutzt bereits die 3NF, eine legendäre Dreifachröhre. An der Entwicklung ist der Physiker Manfred von Ardenne (1907 – 1997) beteiligt. Die D.S. Loewe AG in Berlin-Steglitz wird gegründet
  • Ab 1927 wird der Name Radiofrequenz aufgegeben und unter dem Namen Loewe produziert
  • 1930 - Die Firmen von Dr. Loewe werden unter einer AG Dr. S. Loewe vereint.
  • 1933 - Umbenennung in Loewe Radio AG. Präsentation eines ersten „Volksfernsehers“. Auch hier Mitwirkung von Ardenne.
  • 1938 - Arisierung des Unternehmens, Siegmund Loewe musste in die USA emigrieren.
  • 1942 - entsteht die Opta - Radio AG, wegen der jüdischen Abstammung des Firmengründers Loewe.
  • 1943 - Die Opta Radio Werke übernehmen die Funkgeräte-/Röhrenproduktion für die Luftwaffe im ehemaligen Kugellagerwerk der Raspe GmbH in Berlin-Weißensee. (siehe auch Kombinat Sternradio)
  • März 1945 - Die Kriegsproduktion wird nach Küps bei Kronach verlagert
  • 1946 - In Küps und in Berlin-Weißensee werden die ersten Nachkriegsgeräte und Röhren produziert
  • 1948 - In Berlin-Steglitz, Teltowkanalstr. entsteht die Phonetica Radio GmbH, die Produktion in Weißensee wird treuhänderisch betrieben. Das Opta-Werk in Leipzig wird zu VEB Stern - Radio Leipzig.
  • 1949 - Das Unternehmen wird vollständig in den Besitz der Familie rückübertragen.
  • 1950 - Das „Optaphon“, das erste deutsche Kassetten-Tonbandgerät wird produziert. Das Zweigwerk in Berlin-Weißensee wird zu VEB Phonetika Radio
  • 1951 - Der VEB Phonetika Radio wird umbenannt in VEB Stern Radio Berlin
  • 1952 - Der VEB Stern - Radio Leipzig geht im VEB Fernmeldewerk Leipzig auf. Die Röhrenfertigung geht nach Mühlhausen in Thüringen (ehemalige Röhrenproduktion der Lorenz AG)
  • 1961 - der erste Heim-Videorecorder, der Optacord 500, wird produziert
  • 1962 - Bis 1962 wird die Firma als Familienunternehmen geführt
  • 1978 - Ende der Radioproduktion in Berlin-Steglitz. Das Werk wird aufgelöst.
  • 1992 - Die Loewe Opta GmbH in Kronach gehört zu 51,9 % der Management GBR (Gesellschaft leitender Mitarbeiter der GmbH) und zu 48,1 % der Matsushita (Panasonic)
  • 1999 - Am 7. Juli 1999 erfolgt der Beginn der Börsennotierung der Loewe AG.
  • 2004 - verzichteten die Beschäftigten in einer wirtschaftlichen Krise auf ein volles oder halbes Monatsgehalt, welche das Unternehmen 2007 an ihre Mitarbeiter in Form einer Prämie von knapp drei Millionen auszahlt.
  • 2007 - steigt der Londoner Finanzinvestor EQMC Fonds bei Loewe ein. 10,13 Prozent gehen in den Besitz von EQMC.
  • 2008 - der erste Multimedia-Fernseher der Welt wird auf den Markt gebracht, der durch eine voll-integrierte Vernetzung kabellos auf Bild-, Musik- und Videodateien auf einem PC oder einer externen Festplatte zugreifen kann (Loewe Connect).

Literatur

  • Kilian J.L. Steiner: Ortsempfänger, Volksfernseher und Optaphon. Die Entwicklung der deutschen Radio- und Fernsehindustrie und das Unternehmen Loewe 1923-1962. Klartext Verlag, Essen 2005, ISBN 3-89861-492-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Loewe AG: Dritter Quartalsbericht 2008. Abgerufen am 27. Januar 2009. (PDF)
  2. Loewe AG: Vorläufige Zahl für das Geschäftsjahr 2008. Abgerufen am 22. März 2009.

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