Ludwig Ernst Emil Hoffmann

Ludwig Ernst Emil Hoffmann
Ludwig Hoffmann
Hoffmannstraße in Leipzig, benannt nach Ludwig Hoffmann

Ludwig Ernst Emil Hoffmann (* 30. Juli 1852 in Darmstadt; † 11. November 1932 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Stadtbaurat in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hoffmann erhielt seine Ausbildung an der Kunstakademie Kassel und der Berliner Bauakademie. Als Regierungsbauführer arbeitete er seit 1879 unter Franz Schwechten in Berlin. Seine Karriere begann in der 1880er Jahren mit dem Sieg beim Wettbewerb für das Reichsgerichtsgebäude in Leipzig gemeinsam mit Peter Dybwad. 1896 wurde er Stadtbaurat in Berlin und prägte 28 Jahre lang mit zahlreichen öffentlichen Bauten die Architektur der Hauptstadt. Unter seiner Aufsicht entstanden 111 Anlagen mit insgesamt weit über 300 Einzelbauten.

Er gewann bald auch einigen Einfluss auf das gesamte deutsche Baugeschehen, zum Beispiel als Jurymitglied in vielen Architekturwettbewerben.

1906 wurde er mit dem Titel „Geheimer Baurat“ ausgezeichnet und erhielt die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Darmstadt. Im selben Jahr wurde er als ordentliches Mitglied an die preußische Akademie der Künste berufen. 1917 erhielt er einen weiteren Ehrendoktortitel von der Technischen Hochschule in Wien. Als er 1924 in den Ruhestand trat, verlieh ihm die Stadt Berlin ihre Ehrenbürgerwürde. Seinen Namen tragen heute die von ihm gebaute „Ludwig-Hoffmann-Grundschule“ in der Lasdehner Straße in Friedrichshain, das „Ludwig-Hoffmann-Krankenhaus“ in Pankow sowie die „Ludwig-Hoffmann-Brücke“. In Leipzig-Sellerhausen ist eine Straße nach ihm benannt.

Bewertung

Ludwig-Hoffmann-Brücke in Berlin-Moabit

Das Werk von Ludwig Hoffmann wurde von den Architekten der Moderne lange Zeit als Bestandteil des von ihnen abgelehnten wilhelminischen Baustils pauschal kritisiert. Erst später wurde der spezifische Wert seiner Bauten für die Stadtentwicklung der Kaiserzeit anerkannt. Schon 1956 erklärte Mies van der Rohe „Ja, ja der Hoffmann, dem haben wir alle unrecht getan!“ Heute gelten seine Bauten als herausragende Beispiele für die Anstrengungen der deutschen Städte zur Bewältigung der starken Wachstumsprozesse vor dem Ersten Weltkrieg, die sowohl künstlerische wie soziale Ansprüche erfüllten.

Stadtbad Oderberger Straße
Ludwig-Hoffmann-Krankenhaus 1958

Werke

(in Auswahl)

Im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin befinden sich 68 Darstellungen zu Ludwig Hoffmann [1].

Literatur

  • H. J. Reichhardt und Wolfgang Schäche: Ludwig Hoffmann in Berlin. Transit, Berlin, 1987.
  • Bauakademie der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.): Architektur von Ludwig Hoffmann (1852–1932) in Berlin. Bauinformation DDR, 1987.
  • Jan Feustel: Wilhelminisches Lächeln. Bauten von Hoffmann und Messel im Bezirk Friedrichshain. Heimatmuseum Berlin-Friedrichshain, 1994.
  • Thomas G. Dorsch: Der Reichsgerichtsbau in Leipzig. Anspruch und Wirklichkeit einer Staatsarchitektur. Frankfurt am Main, 1999, ISBN 3-63135060-0, (Zugl.: Marburg, Univ., Diss., 1998)
  • Hans-Jürgen Mende und Kurt Wernicke (Hrsg): Berliner Bezirkslexikon Friedrichshain-Kreuzberg. Haude & Spener, Berlin, 2003, ISBN 3-77590-474-3.
  • Dörte Döhl: Ludwig Hoffmann. Bauen für Berlin 1896–1924. Ernst Wasmuth, Berlin, 2004.
  • Max Osborn: Ludwig Hoffmann. In: Velhagen & Klasing´s Monatshefte XXVII. Jahrgang 1912/1913, Bd. I, S. 189ff. (mit zahlreichen Abbildungen)

Fußnote

  1. Werke von Hoffmann im Architekturmuseum der TU Berlin

Weblinks


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