Luhy (Potůčky)

Luhy (Potůčky)
Luhy
Luhy führt kein Wappen
Luhy (Potůčky) (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Karlovy Vary
Gemeinde: Potůčky
Geographische Lage: 50° 25′ N, 12° 47′ O50.412512.781666666667Koordinaten: 50° 24′ 45″ N, 12° 46′ 54″ O
Einwohner:

Luhy (deutsch: Jungenhengst) ist eine Ortslage von Potůčky (Breitenbach) im Okres Karlovy Vary der Tschechischen Republik.

Geografie

Luhy liegt am oberen Lauf des Schwarzwassers in einer Höhe von ca. 850 m ü. NN zwischen Brettmühl im Westen und Zwittermühl im Osten.

Geschichte

Die Siedlung ist in Zusammenhang mit dem Zinnbergbau um Horní Blatná (Bergstadt Platten) entstanden. Der Name Hengst hat nichts mit dem männlichen Pferd zu tun, sondern ist eine Landschaftsbezeichnung, die wohl die ersten Bewohner aus Franken mit in das Erzgebirge gebracht haben. Als Hengst oder Hengstberg wurde ursprünglich der Erzgebirgskamm zwischen dem Plattenberg und dem Spitzberg bei Gottesgab bezeichnet. Hier wurde im 16. Jahrhundert reger Bergbau betrieben.

Herbststimmung in Luhy
Mundloch des Tiefen Streitpingenstolln bei Luhy

Im Unterschied zum Revier Alter Hengst (später Hengstererben) wurde die an der Mündung des Totenbaches in das Schwarzwasser etwas später entstandene Siedlung Jungenhengst genannt. Gleichzeitig gab es die bergmännischen Siedlungen Großer und Kleiner Hengst zwischen Abertham und Gottesgab. Diese gehörten wie Jungenhengst zu jenem Teil der sächsischen Herrschaft Schwarzenberg, die nach dem Schmalkaldischen Krieg an das Königreich Böhmen abgetreten wurde. Die protestantisch gebliebenen Einwohner musste nach dem Dreißigjährigen Krieg den katholischen Glauben annehmen oder das Land verlassen. Mehrere Bewohner gingen über die Grenze in das benachbarte Kurfürstentum Sachsen und gehörten zu den Gründern von Johanngeorgenstadt.

In Jungenhengst lebten vor 1945 etwa 160 Einwohner. Beliebt war insbesondere Geiers Gasthaus, das direkt an der vorbeiführenden Straße stand. Die meisten Wohnhäuser der kleinen Gemeinde wurden nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen. Erhalten blieb u.a. das Forsthaus.

Literatur

  • Heimatbuch Landkreis Neudek, Augsburg-Göggingen 1978, S. 246ff.
  • Jörg Brückner u.a.: Das Schwarzwassertal vom Fichtelberg zur Zwickauer Mulde in historischen Ansichten, Horb am Neckar 1993, S. 19ff.

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