- Magnetkies
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Pyrrhotin Chemische Formel Fe0,85-1S Mineralklasse Sulfide, Sulfosalze - Metall:Schwefel,Selen,Tellur=1:1
II/C.19-20 (nach Strunz)
2.8.10.1 (nach Dana)Kristallsystem monoklin, pseudohexagonal [1] Kristallklasse monoklin-prismatisch [2]; (dihexagonal-dipyramidal ) [3] Farbe tombakbraun, bronzegelb Strichfarbe schwarz Mohshärte 3,5 bis 4 Dichte (g/cm³) 4,6 bis 4,7 Glanz Metallglanz Transparenz opak Bruch muschelig, spröde Spaltbarkeit keine Habitus Häufige Kristallflächen Zwillingsbildung Weitere Eigenschaften Chemisches Verhalten schmilzt zu einer schwarzen magnetischen Masse; in Salpetersäure und Chlorwasserstoffsäure schwer löslich Ähnliche Minerale Chalkopyrit, Bornit Radioaktivität nicht radioaktiv Magnetismus meistens ferromagnetisch Pyrrhotin, veraltet auch als Magnetkies bezeichnet, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel (Selen,Tellur) = 1 : 1. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe0,85-1S [1] und entwickelt meist tafelige, pyramidale oder prismatische Kristalle, aber auch massige Aggregate von bronzegelber Farbe, die aber an der Luft schnell tombakbraun anläuft.
Inhaltsverzeichnis
Besondere Eigenschaften
Pyrrhotin ist meist ferromagnetisch. Die hexagonale Struktur von Pyrrhotin ist nur oberhalb von 300 °C stabil. [3] Es schmilzt zu einer schwarzen magnetischen Masse und ist in Salpetersäure und Chlorwasserstoffsäure schwer löslich
Etymologie und Geschichte
Pyrrhotin wurde aufgrund seiner Farbe nach dem griechischen Wort πνρρός (pyrrhos) für feuer- bzw. flammenfarben.
Bildung und Fundorte
Pyrrhotin bildet sich überwiegend, oft zusammen mit Pyrit und Pentlandit, liquidmagmatisch in basischen Gesteinen wie beispielsweise Pegmatit. Es kann sich aber auch in Gesteinen bilden, die durch Metasomatose verändert wurden, sei es aufgrund von hydrothermalen oder sedimentären Kräften.
Fundorte sind unter anderem Llallagua in Bolivien; Bodenmais, Horbach und Schauinsland in Deutschland; Greater Sudbury/Ontario in Kanada; Santa Eulalia/Chihuahua in Mexiko; Trepča in Serbien; Chiuzbaia und Cavnic in Rumänien; Dalnegorsk in der Russischen Föderation; Norilsk und Talnakh in Sibirien; sowie Pezinok in der Slowakei.
Struktur
Pyrrhotin kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe A2/a mit den Gitterparametern a = 12,811 Å; b = 6,87 Å, c = 11,885 Å und β = 117,3 ° sowie 26 Formeleinheiten pro Elementarzelle. [2]
Verwendung
Pyrrhotin wird bei lokaler Anhäufung gelegentlich als Eisenerz verwendet, häufiger jedoch im Zusammenhang mit Pentlandit als Nickelerz. Darüber hinaus dient Pyrrhotin gelegentlich auch als Grundstoff zur Herstellung von Polierrot, einem altbekannten, noch immer geschätzten Mittel zur Feinpolitur von Metallen und Gläsern, sowie zur Herstellung von Eisenvitriol Verwendung. [3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- ↑ a b Webmineral - Pyrrhotite (engl.)
- ↑ a b c Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 36, 37.
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0
Weblinks
- Mineralienatlas:Pyrrhotin (Wiki)
- MinDat - Pyrrhotite (engl.)
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