- Malkovich
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John Gavin Malkovich (* 9. Dezember 1953 in Christopher, Illinois) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmproduzent.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Malkovich wurde in Christopher im US-Bundesstaat Illinois geboren, sein Vater ist bosnischer muslimischer [1], seine Mutter schottischer Abstammung.
Malkovich studierte an der Illinois State University, später übte er unterschiedliche Berufe wie Busfahrer und Maler aus. Im Jahr 1976 wurde er von der Steppenwolf Theatre Company in Chicago eingestellt.
Malkovich zog im Jahr 1983 nach New York, wo er 1984 neben Dustin Hoffman im Theaterstück Death of a Salesman auftrat. Ein Jahr später wurde anhand des Stücks unter der Regie von Volker Schlöndorff der Fernsehfilm Der Tod eines Handlungsreisenden produziert, in dem Malkovich neben Dustin Hoffman, Kate Reid und Charles Durning spielte. Für diese Rolle erhielt er den Emmy Award und den Premio Sant Jordi, für den Golden Globe Award wurde er nominiert.
Bereits 1984 spielte Malkovich im Film The Killing Fields – Schreiendes Land, wofür er den Boston Society of Film Critics Award und den National Society of Film Critics Award verliehen bekam. Für die Rolle im Film Gefährliche Liebschaften (1988), in dem er neben Glenn Close und Michelle Pfeiffer spielte, wurde er erneut mit dem Premio Sant Jordi ausgezeichnet.
John Malkovich ist einer der profiliertesten Darsteller komplexer, problematischer und abgründiger, oft hochintelligenter und intellektuell herablassender Charaktere. Das Spektrum der von ihm verkörperten Typen ist dabei außerordentlich breit und reicht von sympathischen Schurken (Ripley’s Game) über gescheiterte Intellektuelle (Himmel über der Wüste), zynische Verhärmte (Der Mann mit der eisernen Maske) und gewissenlose Intriganten (Gefährliche Liebschaften), bis hin zu rein bösen Charakteren.
In Con Air spielt er einen gefährlichen Irren und in Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter den bösen, tyrannischen König. In Mary Reilly und Shadow of the Vampire verkörpert er Wissenschaftler bzw. Künstler, die in ihrem unersättlichen Verlangen nach dem Absoluten auch vor einem Pakt mit dunklen und unkontrollierbaren Mächten nicht zurückschrecken. Eine auf den ersten Blick ganz andere Art von Vielschichtigkeit bewies John Malkovich in dem Film Von Mäusen und Menschen, in dem ihm sogar die Darstellung eines arglosen und gutmütigen, in seiner überentwickelten Körperlichkeit jedoch gefährlichen Debilen gelang.
Eine Variation des Themas bietet Volker Schlöndorffs deutsch-französisch-britische Koproduktion Der Unhold, in dem Malkovich einen introvertierten, aber zutiefst guten Naiven spielt, der sich für Tiere und Kinder einsetzt, sich als Kriegsgefangener in Nazi-Deutschland jedoch dazu missbrauchen lässt, sein Einfühlungsvermögen in den Dienst der inhumanen nationalsozialistischen Sache zu stellen. Der Reiz und die Eindringlichkeit seiner Darstellung besteht oft in der Ambivalenz, die sich aus der hohen emotionalen Verletzlichkeit seiner für die Umgebung gleichzeitig tödlich gefährlichen Charaktere ergibt.
Sein Faible für Independent-Filme und sein Ruf als einer der interessantesten Schauspieler Hollywoods führte dazu, dass ihm der Film Being John Malkovich gewidmet wurde, in dem alle Beteiligten versuchen, durch eine Geheimtür in sein Gehirn zu gelangen.
Malkovich lebte viele Jahre in Frankreich und drehte dort auch Filme, nach einem Streit mit den Behörden um die Zahlung von Steuergeldern zog er jedoch zurück in die USA in die Nähe von Boston.
Deutsche Synchronstimme
In den deutschen Fassungen seiner Filme leiht ihm überwiegend Joachim Tennstedt seine Stimme.
Filmografie
Filme als Schauspieler
- 1981: Der unbekannte Zeuge (TV)
- 1981: American Dream (TV)
- 1981: Say Goodnight, Gracie (TV)
- 1984: True West (TV)
- 1984: Ein Platz im Herzen
- 1984: The Killing Fields – Schreiendes Land, mit Haing S. Ngor, Sam Waterston
- 1985: Tod eines Handlungsreisenden, mit Dustin Hoffman, Kate Reid
- 1985: Eleni
- 1986: Tolldreiste (TV)
- 1987: Making Mr. Right – Ein Mann à la Carte
- 1987: Die Glasmenagerie, mit Joanne Woodward, Karen Allen
- 1987: Das Reich der Sonne
- 1988: Miles from Home
- 1988: Gefährliche Liebschaften, mit Glenn Close, Michelle Pfeiffer
- 1990: Himmel über der Wüste
- 1991: Geboren in Queens
- 1991: Object of Beauty
- 1991: Old Times (TV)
- 1992: Schatten und Nebel
- 1992: Von Mäusen und Menschen
- 1992: Jennifer 8
- 1993: In the Line of Fire – Die zweite Chance
- 1994: Herz in der Finsternis (TV)
- 1995: Jenseits der Wolken (Par delà les nuages)
- 1995: Das Kloster
- 1996: Mary Reilly
- 1996: Nach eigenen Regeln
- 1996: Der Unhold, Regie: Volker Schlöndorff
- 1996: Portrait of a Lady
- 1997: Con Air
- 1998: Der Mann mit der eisernen Maske
- 1998: Ladies Room (Ladies Room), mit Alika Autran, Greta Scacchi
- 1998: Rounders
- 1999: Being John Malkovich
- 1999: Johanna von Orleans
- 1999: Citizen Kane – Die Hollywood-Legende aka Die Legende – Der Kampf um Citizen Kane (RKO 281: The Battle Over Citizen Kane) (TV)
- 1999: Ladies Room, mit Alika Autrran, Greta Scacchi, Veronica Ferres
- 1999: Die wiedergefundene Zeit (Le temps retrouvé)
- 2000: Les Misérables – Gefangene des Schicksals (TV)
- 2000: Shadow of the Vampire
- 2001: Die starken Seelen
- 2001: Ich geh' nach Hause, mit Michel Piccoli
- 2001: Hotel, mit Ornella Muti, Salma Hayek, Jason Isaacs, Burt Reynolds
- 2001: Knockaround Guys
- 2002: Der Obrist und die Tänzerin (Cameo-Auftritt), mit Javier Bardem
- 2002: Ripley’s Game
- 2002: Adaption. (er selbst / uncredited)
- 2002: Napoleon (TV)
- 2003: Johnny English, mit Rowan Atkinson, Greg Wise
- 2003: A Talking Picture (Un Filme Falado), mit Catherine Deneuve
- 2004: The Libertine
- 2004: Art School Confidential
- 2005: Colour Me Kubrick
- 2005: Per Anhalter durch die Galaxis, mit Martin Freeman, Mos Def, Bill Nighy
- 2006: Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter
- 2006: Art School Confidential
- 2006: Klimt
- 2006: Drunkboat
- 2007: In Tranzit
- 2007: Beowulf
- 2007: Texasa Lullaby
- 2008: Gardens of the Night
- 2008: The Great Buck Howard
- 2008: Mutant Chronicles
- 2008: Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?
- 2008: Der fremde Sohn
- 2008: Afterwards
Filme als Regisseur
- 2002: Hideous Man
- 2002: Der Obrist und die Tänzerin (The Dancer Upstairs)
Filme als Produzent
- 1988: Die Reisen des Mr. Leary
- 2000: Ghost World
- 2001: The Loner
- 2002: Der Obrist und die Tänzerin
- 2003: Kill the Poor
- 2004: Found in the Street
- 2004: The Libertine
- 2007: Juno
Filme als Drehbuchautor
- 2002: Hideous Man
Filme über John Malkovich
- Flipping Uncle Kimono (Dokumentarfilm von Howard Brull, Kanada 2005)
- Hollywood Profile – John Malkovich. Dokumentar-Filmporträt von Georg Stefan Troller. Hrsg. kickfilm.de
- Being John Malkovich
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1986 – Emmy für seine Rolle in Tod eines Handlungsreisenden
- 2005 – DIVA-Award in der Kategorie World Award (Hall of Fame)
Quellen
Weblinks
- Literatur von und über John Malkovich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Malkovich, John in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- John Malkovich auf Prisma Online
- Interview in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 17. Januar 2009
Personendaten NAME Malkovich, John ALTERNATIVNAMEN Malkovich, John Gavin KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schauspieler und Produzent GEBURTSDATUM 9. Dezember 1953 GEBURTSORT Christopher, Illinois
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