- Joachim Tennstedt
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Joachim Tennstedt (* 10. Oktober 1950 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Hörspielsprecher und Synchronregisseur. Einem breiten Publikum ist seine Stimme vor allem durch zahlreiche Synchronisationen der US-amerikanischen Schauspieler John Malkovich, Mickey Rourke, James Belushi, Billy Crystal und Jeff Bridges bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Theater, Film und Fernsehen
Joachim Tennstedt nahm bereits in früher Jugend Ballettunterricht. Im Jahre 1964 wurde ihm seine erste Rolle im noch jungen Medium Fernsehen zuteil. Im weiteren Verlauf war er in zahlreichen Produktionen zu sehen, darunter in Die Judenbuche, Lukas & Sohn und Ein Chinese sucht seinen Mörder. Von 1966 bis 1971 agierte er als Theaterschauspieler an den Berliner Kammerspielen, später auch am Berliner Hansa – und Renaissance-Theater.
Synchronisation
In den 1980er Jahren verlagerte Tennstedt seinen Schwerpunkt auf die Synchronarbeit. Gemessen an dem Umfang seiner schauspielerischen Tätigkeit avancierte er so zu einem der gefragtesten Sprecher Deutschlands. Seit Beginn der 2000er Jahre gehört auch Synchronregie für Film und Fernsehen in sein Ressort. Er zeichnet für Filme wie Good Will Hunting (1997), Das Leben ist schön (1997), About Schmidt (2002), Der stille Amerikaner (2002), Identität (2003) und die Spider-Man Trilogie verantwortlich. Darüber hinaus führt er Dialogregie in den Serien CSI: Las Vegas und 24. Er ist der Standardsynchronsprecher von James Belushi und Jeff Bridges.
Hörspiel
Neben der Synchronisation wirkt Tennstedt als Sprecher in Hörspielproduktionen mit, unter anderem in der Rolle des Sherlock Holmes in der gleichnamigen Hörspielreihe der Titania Medien, als Dr. Jekyll und Mr. Hyde in der gleichnamigen Folge der Hörspielreihe Gruselkabinett sowie in der Kinderhörspielreihe Xanti als Picus Stachel. In Der Vampyr von John Polidori übernahm Tennstedt die Rolle des Lord Byron, in Hellboy die Rolle des Abe Sapien. In der Hörbuchfassung des von Roland Suso Richter produzierten Films Der Tunnel fungierte Tennstedt als Erzähler.
Synchronarbeiten (Auswahl)
- C-3PO in Star Wars Episoden IV bis VI
- John Malkovich in nahezu allen Filmen
- Billy Crystal in nahezu allen Filmen
- James Belushi z. B. in Mein Partner mit der kalten Schnauze oder Joe Jedermann oder der Sitcom Immer wieder Jim
- Mickey Rourke z. B. in Body Heat oder Get Carter
- Billy Bob Thornton z. B. in Monster's Ball oder The Man Who Wasn’t There
- Bruce Boxleitner z. B. in Agentin mit Herz oder Babylon 5
- Tom Hanks z. B. in Schlappe Bullen beißen nicht, Big oder Der Krieg des Charlie Wilson
- Dustin Hoffman in Rain Man
- Patrick Swayze z. B. in Gefährliche Brandung oder Die Outsider
- Michael Keaton z. B. in Batman oder Batmans Rückkehr
- Jeff Bridges z. B. in Crazy Heart, Die fabelhaften Baker Boys, Männer, die auf Ziegen starren, Arlington Road, The Door in the Floor oder The Big Lebowski
- Anthony Daniels z. B. in Krieg der Sterne oder Das Imperium schlägt zurück oder Die Rückkehr der Jedi-Ritter
- Christopher Lambert in Mortal Kombat
- William H. Macy z. B. in Psycho oder Sahara – Abenteuer in der Wüste
- Mel Gibson in Maverick, Kopfgeld und Ein Vogel auf dem Drahtseil
- Jameson Parker in Simon & Simon
- Rick Moranis in Spaceballs und Straßen in Flammen
- Frank Sinatra in Spiel zu dritt
- Zachi Noy in Eis am Stiel (Teil 1–8)
- Gustav Gans in DuckTales – Neues aus Entenhausen
- Jackie Chan in Meister aller Klassen, Die große Keilerei, Auf dem Highway ist die Hölle los, Dragon Lord und Armour of God
- Steve Guttenberg z. B. in Noch drei Männer, noch ein Baby, Drei Männer und eine kleine Lady, Eins und eins macht vier
- Tim Allen in The Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung
- Bryan Cranston in Breaking Bad
Filmografie (als Schauspieler)
- 1964: Hafenpolizei, Folge 24, Gefährliche Geschenke
- 1971: Das Geld liegt auf der Bank
- 1972: Einmal im Leben – Geschichte eines Eigenheims
- 1974: Der Verfolger (Mücke)
- 1976: Direktion City
- 1978: Robinson – 7 Tage auf der Erde (Fernsehserie über Gebärdensprache)
- 1980: Die Judenbuche
- 1980: Warum die UFOs unseren Salat klauen
- 1981: Auf Schusters Rappen
- 1984: Drei Damen vom Grill
- 1986: Ein Chinese sucht seinen Mörder
- 1988: Ein Schweizer namens Nötzli
- 1989: Lukas und Sohn
- 1990: Der doppelte Nötzli
Weblinks
- Literatur von und über Joachim Tennstedt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Joachim Tennstedt in der Deutschen Synchronkartei
- Joachim Tennstedt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Schauspieler
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