- Marinsk
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Stadt Mariinsk
МариинскWappen Föderationskreis Sibirien Oblast Kemerowo Rajon Mariinsk Gegründet 1698 Frühere Namen Kijskoje (bis 1857) Stadt seit 1856 Fläche 48 km² Höhe des Zentrums 130 m Bevölkerung 41.507 Einw. (Stand: 2008) Bevölkerungsdichte 865 Ew./km² Zeitzone UTC+7 (Sommerzeit: UTC+8) Telefonvorwahl (+7) 38443 Postleitzahl 652150–652156 Kfz-Kennzeichen 42 OKATO 32 422 Geographische Lage Koordinaten: 56° 13′ N, 87° 45′ O56.21666666666787.75130Koordinaten: 56° 13′ 0″ N, 87° 45′ 0″ O Liste der Städte in Russland Mariinsk (russisch Мариинск) ist eine Stadt in der mittelsibirischen Oblast Kemerowo (Russland) mit 41.507 Einwohnern (Berechnung 2008).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt in der Ebene nördlich des Kusnezker Alatau, etwa Kilometer nordöstlich (Luftlinie) der Oblasthauptstadt Kemerowo, am linken Tschulym-Nebenfluss Kija.
Mariinsk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Mariinsk.
Geschichte
1698 entstand an Stelle einer urspränglich selkupischen Ansiedlung als zweitältester russischer Ort der Region (nach Kusnezk) das nach dem Fluss benannte Dorf Kijskoje (Кийское). Im 18. Jahrhundert wurde der Moskauer Trakt durch das Dorf geführt.
1856 wurde Kijskoje als Verwaltungszentrum eines Okrugs des Gouvernements Tomsk zur Stadt erhoben. 1857 erhielt die Stadt zu Ehren der Zarin Marija Alexandrowna – Ehegattin Alexanders II. und geborene Marie von Hessen-Darmstadt – ihren heutigen Namen.
Mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn durch den Ort Ende des 19. Jahrhunderts wuchsen Bedeutung und Einwohnerzahl weiter.
Von 1929 bis 1960 existierte das Strafgefangenenlager Siblag (Sibirski ITL, Sibirisches Lager) im System des Gulag, dessen Verwaltung sich über den größten Zeitraum in Mariinsk befand (zeitweilig in Nowosibirsk).[1] Hier war beispielsweise der Astronom Jewgeni Perepjolkin (* 1932, auch Perepelkin) inhaftiert, nach dem ein Mondkrater benannt ist, und der am 13. Januar 1938 in Mariinsk erschossen wurde[2].
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1858 3.671 1897* 8.300 1939* 22.300 1959* 40.800 1979* 39.500 1989** 40.956 2002** 42.977 2008 41.507 Anmerkung: * Volkszählung (gerundet) ** Volkszählung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Mariinsk gibt es ein Heimatmuseum mit angeschlossenem Gedenkmuseum für den in Mariinsk geborenen sowjetischen Schriftsteller Wladimir Tschiwilichin (1924–1981), der eine Reihe hauptsächlich in Sibirien handelnder Werke verfasste.
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Stadt gibt es Betriebe der holzverarbeitenden, Leicht- und Lebensmittelindustrie.
Mariinsk ist eine bedeutende Station an der Transsibirischen Eisenbahn (Streckenkilometer 3713 ab Moskau). Es ist der westlichste Bahnhof der regionalen Bahndirektion Krasnojarsker Eisenbahn. Die weitere Strecke in Richtung Nowosibirsk gehört zur Westsibirischen Eisenbahn. Zudem wechselt in Mariinsk das Bahnstromsystem von 3000 V Gleichstrom der Westsibirischen auf 25 kV 50 Hz Wechselstrom der Krasnojarsker Eisenbahn, sodass hier bei allen Zügen die Lokomotiven gewechselt werden.
Durch Mariinsk führt außerdem die Fernstraße M 53, die als Teil der transkontinentalen Straßenverbindung von Nowosibirsk nach Irkutsk führt, und von der hier die Regionalstraße R400 nach Tomsk abzweigt.
Einzelnachweise
- ↑ Siblag im Internetportal GULAG des MEMORIAL Deutschland e. V.
- ↑ Mitteilung des KGB der UdSSR über das Schicksal Pulkowoer Astronomen vom 10. Februar 1989 (russisch)
Weblinks
- Mariinsk auf mojgorod.ru (russisch)
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