Meuterei auf der Bounty (1962)

Meuterei auf der Bounty (1962)
Filmdaten
Deutscher Titel Meuterei auf der Bounty
Originaltitel Mutiny on the Bounty
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1962
Länge 178 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Lewis Milestone
Drehbuch Charles Lederer
Ben Hecht (ungenannt)
Eric Ambler (ungenannt)
Produktion Aaron Rosenberg
Musik Bronislau Kaper
Kamera Robert Surtees
Schnitt John McSweeney Jr.
Besetzung

Der Spielfilm Meuterei auf der Bounty aus dem Jahr 1962 ist die erste Farbverfilmung der bekannten Meuterei auf der HMS Bounty. Wie schon die Erstverfilmung basiert auch diese Version auf der Buchvorlage Die Meuterei auf der Bounty: Schiff ohne Hafen (Originaltitel: Mutiny on the Bounty) von Charles Bernard Nordhoff und James N. Hall.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Um die Brotfrucht aus Tahiti zu importieren, wird die Bounty unter das Kommando des berüchtigten Kapitän Bligh gestellt, der bald, nachdem die Bounty den Hafen verlassen hat, eine grausame Terrorherrschaft auf seinem Schiff einführt. Geringe Vergehen seiner Mannschaft werden mit der neunschwänzigen Katze und anderen Bestrafungen geahndet.

Lediglich Blighs Erster Offizier, der charismatische Fletcher Christian, wagt es, sich Bligh zu widersetzen.

Auf Tahiti angekommen, verbringen die Männer glückliche Monate mit den einheimischen Frauen. Christian hat sich in Maimiti verliebt, die Tochter des Häuptlings Hitihiti. Nach der Abfahrt der Bounty beginnen Blighs Grausamkeiten zuzunehmen.

Am 28. April 1789 kommt es zur Meuterei, in deren Folge Bligh mit den wenigen ihm loyalen Anhängern in einer Barkasse ausgesetzt wird. Anschließend kehren die Meuterer zunächst nach Tahiti zurück, einerseits um die ausgedünnte Besatzung mit Einheimischen zu komplettieren, andererseits um die ihnen verbundenen Frauen mit an Bord zu nehmen. Ihr Ziel ist die auf keiner Seekarte korrekt eingezeichnete Insel Pitcairn. Dort wähnen sie sich sicher vor der zu erwartenden Verfolgung durch die britische Admiralität. Schon bald nachdem Pitcairn erreicht ist, zieht Christian in Erwägung, nach England zurückzusegeln und sich einem Militärgericht zu stellen. Um dies zu vereiteln, stecken einige der Meuterer die Bounty in Brand. Bei dem erfolglosen Versuch, das Schiff zusammen mit einigen seiner Kameraden zu retten, erleidet Christian schwere Verbrennungen und erliegt schließlich seinen Verletzungen. Die brennende Bounty versinkt im Meer.

Hintergrund

Gedreht an Originalschauplätzen von Oktober 1961 bis Juli 1962 auf Tahiti aber auch in Moorea (Französisch-Polynesien) mit zum Teil Einheimischen und Laienstatisten gilt Meuterei auf der Bounty noch heute als einer der optisch eindrucksvollsten Filme der 1960er-Jahre.

Für den Film wurde die Bounty nach den Originalplänen, aber etwas vergrößert, vollständig nachgebaut (siehe Bounty (1961)).

Das Budget betrug $ 19.000.000, die Einnahmen allein in den Vereinigten Staaten $ 9.800.000.

Das Drehbuch hält sich an die Zeugenaussagen der Meuterer, Bligh wird als Despot dargestellt. Laut einigen Historikern war Bligh allerdings nicht strenger als andere Kapitäne seiner Zeit (siehe Bounty).

Ein Prolog und Epilog wurden aus der Kinofassung geschnitten. In diesen wird gezeigt, wie die H.M.S. Briton die Insel Pitcairn 1814 entdeckt und dort nur noch den ehemaligen Gärtner der Bounty William Brown vorfindet. Er berichtet, was sich auf der Bounty zugetragen hat und was aus den übrigen Meuterern wurde. Die geschnittenen Szenen wurden 1967, bei der TV-Premiere des Films auf ABC, einmalig im Fernsehen gezeigt. Auf der DVD sind Prolog und Epilog als Bonus vorhanden.

Sonstiges

Tarita Tumi Teriipaia war mit Marlon Brando von 1961 bis zu dessen Tod in einer wechselhaften Liebesbeziehung verbunden und hatte mit ihm zwei Kinder. Die beiden waren auch bei der US-Premiere des Films am 8. November 1962 als Paar präsent.

Marlon Brando war von dem Südsee- Flair und Tahiti so begeistert, dass er 1965 ein 40 km entferntes Insel-Atoll, namens Tetiaroa, für 99 Jahre pachtete und dort einen Großteil seiner Freizeit verbrachte.

Auszeichnungen

Neben einer Golden Globe-Nominierung in der Kategorie Bester Film - Drama war der Film bei der Oscarverleihung 1963 in folgenden sieben Kategorien nominiert, ging jedoch leer aus:

Einige Synchronsprecher

Kritiken

  • "(...) ein Film der großen Gesten, der schönen Schauplätze und der grandiosen Dramaturgie, auch der rührenden Gefühle und der Menschlichkeit. Brando setzt sich etwas zu stark in Szene." (Wertung: 3 Sterne = sehr gut) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 566
  • "Überzeugend besetzte und äußerlich aufwendige, in der inneren Dramatik aber eher schwache Verfilmung der historisch beglaubigten Meuterei (...)." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.

DVD-Veröffentlichung

  • Meuterei auf der Bounty. Special Edition (2-DVD-Set). Warner Home Video 2006. Die Ausgabe (mit Regionalcode 2) enthält kurze unsynchronisierte Szenen, die in der bekannten deutschen Fernsehversion fehlen. Die Länge beträgt laut DVD-Hülle ca. 178 Minuten. Es handelt sich um zwei jeweils zweischichtige DVDs. Der Film selbst ist ebenfalls zweigeteilt. Beide Scheiben enthalten Extras.

Literatur

  • Charles Bernard Nordhoff, James N. Hall: Die Meuterei auf der Bounty. Schiff ohne Hafen (Originaltitel: Mutiny on the Bounty). Deutsch von Ernst Simon. Insel-Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2006, 367 S., ISBN 3-458-34908-1

Weblinks


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