- Namborn
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Wappen Deutschlandkarte 49.5211111111117.1405555555556348Koordinaten: 49° 31′ N, 7° 8′ OBasisdaten Bundesland: Saarland Landkreis: St. Wendel Höhe: 348 m ü. NN Fläche: 26 km² Einwohner: 7.295 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 281 Einwohner je km² Postleitzahl: 66640 Vorwahlen: 06857 (Ortsteile Namborn und Heisterberg: 06854, Ortsteil Baltersweiler: 06851) Kfz-Kennzeichen: WND Gemeindeschlüssel: 10 0 46 113 Gemeindegliederung: 10 Ortsteile; 8 Gemeindebezirke Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schloßstraße 13
66640 NambornWebpräsenz: Bürgermeister: Theo Staub (SPD) Lage der Gemeinde Namborn im Landkreis St. Wendel Namborn ist eine saarländische Gemeinde im Zentrum des Landkreises St. Wendel und liegt etwa 40 km nordöstlich von Saarbrücken an der B 41 und der Bahnlinie Saarbrücken-Mainz. Bekanntestes Wahrzeichen der Gemeinde ist die Ruine der Liebenburg auf dem Schloßberg im Ortsteil Eisweiler.
Der Verwaltungssitz der Gemeinde befindet sich wegen der günstigen Verkehrsanbindung und der zentralen Lage im Ortsteil Hofeld-Mauschbach. Die Entfernung zum Bostalsee beträgt ca. 10 km und zur Kreisstadt St. Wendel ca. 7 km.Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Namborn umfasst folgende 10 Ortsteile: Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Gehweiler, Heisterberg, Hirstein, Hofeld-Mauschbach, Namborn, Pinsweiler und Roschberg.
Namborn befindet sich in waldreicher Mittelgebirgslandschaft zwischen den Flüssen Nahe und Blies im Naturpark Saar-Hunsrück. Höchste Erhebung ist der Friedenberg (Hirstein) mit 509 m; die tiefste Stelle mit 298 m ist die Stelle, an der der Todbach das Gemeindegebiet nach St. Wendel (Urweiler) verlässt. Anerkannte Naturdenkmäler finden sich in Baltersweiler (Wendalinushöhle), in Furschweiler (Linde), in Namborn (Felswand Allerbach) und in Roschberg (3 Eichen).
Ein etwa 10 ha großes Areal Schlossberg im Ortsteil Eisweiler ist wegen Vorkommen mehrerer seltener Pflanzenarten seit Februar 1937 bzw. November 1957 als Naturschutzgebiet geschützt und ist damit das älteste NSG des Saarlandes (VO vom 16. Februar 1937 und 5. November 1957). Seit November 1983 gibt es mit dem Gebiet Weiherbruch und Rohrbachwiesen im Ortsteil Namborn gemeinsam mit der Nachbargemeinde Oberthal ein zweites NSG mit einer Größe von 19,68 ha (VO vom 14. November 1983).
Des Weiteren gehören Teile der Gemarkungen Heisterberg, Hirstein, Hofeld-Mauschbach, Namborn und Pinsweiler zum Landschaftsschutzgebiet des Landkreises St. Wendel (VO vom 12. August 1976 und spätere Änderungen).
Geschichte
Gemeinde Namborn
Zahlreiche Bodenfunde aus der Kelten- bzw. Römerzeit, die in den Orten Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Bornerhof, Heisterberg, Hirstein, Namborn und Roschberg entdeckt bzw. teilweise freigelegt wurden, belegen eine frühe Besiedlung des Gemeindegebietes. Auch die 1220 urkundlich erstmals erwähnte und vermutlich um 1200 erbaute Liebenburg auf dem Schloßberg (Eisweiler) ist ein weiterer Beweis für die Bedeutung unseres Gebietes.
Seit dem frühen Mittelalter (um ca. 1300) bis zum 1. Juli 1952 ist die geschichtliche Entwickelung der 10 Ortsteile teilweise unterschiedlich verlaufen. Die 8 Orte Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Gehweiler (teilweise), Heisterberg, Hofeld-Mauschbach, Pinsweiler und Roschberg gehörten bis 1794 zum Amt St. Wendel bzw. zeit- und teilweise zum Amt Liebenberg (Liebenburg) im Kurfürstentum Trier.
Hirstein gehörte zunächst zur Grafschacht Veldenz, die im 15. Jahrhundert im Wege der Erbfolge an Pfalz-Zweibrücken übergegangen ist. Ebenso der Teil des Ortes Gehweiler oberhalb des Eichertsbaches.
Namborn gehörte dagegen zum Amt Schaumburg im Herzogtum Lothringen, das im Jahre 1766 an das Königreich Frankreich fiel. Mit Vertrag vom 15. November 1786 wurde dieses Amt im Tauschwege an Pfalz-Zweibrücken übertragen. Der tatsächliche Übergang erfolgte erst im März 1787.Durch die Französische Revolution und die folgende Besetzung des gesamten linken Rheinufers im Jahre 1794 sind das Kurfürstentum Trier und das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken untergegangen. Unter französischer Herrschaft wurden neue Verwaltungseinteilungen vorgenommen. Die 10 Ortsteile der Gemeinde Namborn waren folgenden Marien (Bürgermeistereien) zugeordnet:
a) Marie Walhausen = Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Gehweiler, Heisterberg, Hirstein, Hofeld-Mauschbach und Pinsweiler sowie Asweiler, Eitzweiler, Gonnesweiler, Mosberg-Richweiler, Steinberg-Deckenhardt und Walhausen
b) Marie Oberkirchen = Roschberg sowie Grügelborn, Haupersweiler, Oberkirchen, Reitscheid und Leitersweiler
c) Marie Namborn = eigene Marie im Moseldepartement
Die Vereinigung des Moseldepartements mit Frankreich erfolgte am 14. Februar 1793; die Vereinigung des Saardepartements, zu dem u.a. die Marien Walhausen und Oberkirchen gehörten, erfolgte am 9. Februar 1801 mit dem Abschluss des endgültigen Friedensvertrages. Mit diesem Vertrag wurde Frankreich das gesamte linksrheinische Gebiet überlassen.Nach der Niederlage Napoleons in der Schlacht bei Leipzig im Oktober 1813 wurde mit Friedensvertrag vom 31. Mai 1814 Frankreich auf seine ehemaligen Grenzen zum 1. Januar 1792 zurück verwiesen. Gleichzeitig begann mit dem Wiener Kongress (18. September 1814 bis 9. Juni 1815) eine Neuordnung der Herrschaftsgebiete. In Artikel 49 und 50 der Wiener Schlussakte wurde das Königreich Preußen verpflichtet, bestimmte Teile der erhaltenen Gebiete u.a. an das Herzogtum Sachsen-Coburg und das Herzogtum Oldenburg abzutreten. In einer Übergangslösung wurden aus "Marie Walhausen" bzw. "Marie Oberkirchen" ohne Änderung der Zugehörigkeit der einzelnen Gemeinden nunmehr Bürgermeisterei Walhausen bzw. Bürgermeisterei Oberkirchen. Namborn wurde hierbei der Bürgermeisterei Tholey zugeordnet. Die Entlassung o.a. Gebiete an das Herzogtum Sachsen-Coburg und Herzogtum Oldenburg wurde mit dem Königlich Preußischen Entlassungs-Patent vom 9. September 1816 ausgesprochen. Durch das Herzoglich Sachsen-Coburgische Besitzergreifungs-Patent vom 11. September 1816 kamen damit 9 Orte (außer Hirstein) unserer heutigen Gemeinde zum Herzogtum Sachsen-Coburg. Hirstein dagegen kam durch Patent über die Besitznahme des Fürstentums Birkenfeld vom 16. April 1817 an das Herzogtum Oldenburg.
Mit der Bildung von 3 Kantonen (St. Wendel, Baumholder und Grumbach) und 15 Bürgermeistereien unter Sachsen-Coburg durch Verordnung vom 11. Januar 1817 entstand u.a. erstmals die Bürgermeisterei Namborn, die folgende Orte umfasste: Namborn, Eisweiler, Furschweiler und Born (Bornerhof), Gehweiler, Heisterberg, Hofeld und Mauschbach sowie Pinsweiler. Roschberg kam zur Bürgermeisterei Oberkirchen. Gemäß Verordnung vom 6. März 1819 benannte Sachsen-Coburg das am 11. September 1816 in Besitz genommene Gebiet nunmehr als Fürstentum Lichtenberg (Sitz in St. Wendel). Im Rahmen der Vergrößerung mit nur noch 7 Bürgermeistereien gemäß Verordnung vom 22. September 1823 wurde zum 1. Oktober 1823 u.a. auch die Bürgermeistereien Namborn und Oberkirchen aufgelöst. Im Kanton St. Wendel entstanden dafür nur noch 2 Bürgermeistereien, und zwar die Bürgermeisterei St. Wendel, zu der nunmehr Roschberg (neben 16 anderen Orten) gehörte sowie die Bürgermeisterei Bliesen mit den Orten Bliesen, Oberthal, Güdesweiler, Gronig, Namborn, Eisweiler, Gehweiler, Heisterberg, Pinsweiler, Hofeld und Mauschbach, Baltersweiler, Furschweiler und Bornerhof, Alsweiler, Winterbach und Marpingen.
Durch Staatsvertrag vom 31. Mai 1834 trat das Herzogtum Sachsen-Coburg das Fürstentum Lichtenberg an das Königreich Preußen ab, das durch das Königlich Preußische Besitzergreifungs-Patent vom 15. August 1834 hiervon Besitz nahm. Mit Anordnung vom 25. März 1835 wurde bestimmt, dass mit dem 1. April 1835 das bisherige Fürstentum Lichtenberg dem Regierungsbezirk Trier der Rhein-Provinz einverbleibt und nunmehr als Kreis St. Wendel geführt wird. Unter preußischer Regentschaft erfolgte zum 1. Januar 1836 wieder eine Neuordnung der Bürgermeistereien des Kantons St. Wendel in die 3 Bürgermeistereien St. Wendel, Alsweiler und Oberkirchen. Nach der Verfügung vom 23. September 1836 gehörten zur Bürgermeisterei Oberkirchen folgende 17 Orte: Alsfassen und Breiten (bis 1843), Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Gehweiler, Grügelborn, Haupersweiler und Seitzweiler, Heisterberg, Hofeld, Leitersweiler, Mauschbach, Namborn, Oberkirchen, Pinsweiler, Reitscheid, Roschberg sowie Urweiler. Seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wurde teilweise die Ortsbezeichnung "Hofeld-Mauschbach" verwandt, die jedoch erst in den Personenstandsbüchern ab 16. Oktober 1947 ihren dauernden Niederschlag fand.
Der am 10. Januar 1920 in Kraft getretene Friedensvertrag vom 28. Juni 1919 hatte sowohl eine Verwaltungstrennung auf Kreisebene (Kreis St. Wendel-Süd und Kreis St. Wendel-Nord) als auch auf Bürgermeistereiebene (Oberkirchen-Süd und Oberkirchen-Nord) zur Folge (Saargebietsgrenze). Die endgültige Verwaltungstrennung auf Kreisebene erfolgte zum 23. März 1920 mit der Bildung des "Stammkreises" St. Wendel (St. Wendel-Süd im Saargebiet) und des "Restkreises" St. Wendel-Baumholder (St. Wendel-Nord in der Rheinprovinz). Bei der am 7. Mai 1920 vollzogenen Verwaltungstrennung der Bürgermeisterei Oberkirchen in Oberkirchen-Süd und Oberkirchen-Nord kamen Gehweiler und Roschberg neben Oberkirchen, Reitscheid, Grügelborn, Leitersweiler und Haupersweiler zu Oberkirchen-Nord. Zum 1. Januar 1921 wurde Roschberg wiederum Oberkirchen-Süd zugeteilt, so dass diese nunmehr die Orte Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Heisterberg, Hofeld-Mauschbach, Namborn, Pinsweiler, Roschberg sowie Urweiler umfasste. Mit Erlass der Regierungskommission des Saargebietes vom 7. Mai 1921 wurde die Bezeichnung Bürgermeisterei Oberkirchen-Süd in Bürgermeisterei Namborn (Sitz in St. Wendel) geändert. Die Einführung der Preußischen Amtsordnung im Saarland (ab 1. März 1935 Rückgliederung des Saarlandes) durch Verordnung vom 31. Juli 1935 wandelte zum 1. August 1935 nunmehr die Bezeichnung Bürgermeisterei Namborn in Amt Namborn um. Zum 1. April 1937 ist der oldenburgische Landesteil Birkenfeld (1817 bis 1918 Fürstentum Birkenfeld) auf das Land Preußen übergegangen und bildete mit dem Restkreis St. Wendel-Baumholder ab diesem Zeitpunkt den Landkreis Birkenfeld. Hirstein gehörte somit rd. 120 Jahre zum Fürstentum/Landesteil Birkenfeld (Oldenburg) in der Bürgermeisterei bzw. dem Amt Nohfelden. Gehweiler (ab 1920 Oberkirchen-Nord) kam zunächst zur Bürgermeisterei Oberkirchen (Sitz in Oberkirchen) bzw. Amt Oberkirchen, das zum 1. April 1939 mit dem Amt Burglichtenberg zum neuen Amt Freisen mit Sitz in Berschweiler (nach dem Kriegsende in Freisen) vereinigt wurde. Die Personenstandsbücher wurden vom 1. April 1939 bis 31. Juli 1946 beim Standesamt Berschweiler, jetzt Baumholder, geführt.
Ab 1943 wurden kriegsbedingt die 3 Ämter Alsweiler, St. Wendel-Land und Namborn (alle Sitz in St. Wendel) gemeinsam verwaltet. Im März 1945 verlor Heisterberg auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung seine Selbständigkeit und wurde Namborn zugeschlagen. Die gemeinsame Verwaltung der 3 Ämter wurde zum 1. April 1945 durch die Abtrennung des Amtes Alsweiler aufgehoben und beschränkte sich nur noch auf das Amt Namborn und Amt St. Wendel-Land. Durch Verfügung vom 6. Mai 1946 wurde Heisterberg mit Wirkung vom 14. Mai 1946 wieder als selbständige Gemeinde erklärt. Zum 20. Juli 1946 wurden die bisher dem Kreis Birkenfeld angehörenden Gemeinden Gehweiler, Grügelborn, Leitersweiler und Reitscheid dem Amt Namborn und Hirstein dem Amt Türkismühle eingegliedert und gehörten damit erstmals dem Saarland an. Durch Anordnung vom 26. Februar 1947 wurde die Bezeichnung Amt Namborn durch die Bezeichnung Verwaltungsbezirk Namborn ersetzt. Mit Wirkung vom 1. Mai 1947 wurde Hirstein vom Verwaltungsbezirk Türkismühle dem Verwaltungsbezirk Namborn zugewiesen. Zu diesem Zeitpunkt endete auch die gemeinsame Verwaltung der beiden Ämter (Verwaltungsbezirke) Namborn und St. Wendel-Land in Verbindung mit dem Zusammenschluss der Ämter (Verwaltungsbezirke) Alsweiler und St. Wendel-Land zu dem neuen Amt (Verwaltungsbezirk) St. Wendel-Land. Gleichzeitig wurden Baltersweiler, Haupersweiler, Leitersweiler und Urweiler aus dem Verwaltungsbezirk Namborn ausgegliedert und in den neuen Verwaltungsbezirk St. Wendel-Land eingegliedert. Der Trennung der beiden Ämter (Verwaltungsbezirke) folgte vom 8. Mai 1947 bis 20 Oktober 1950 eine vorübergehende Verlegung des Verwaltungssitzes des Verwaltungsbezirkes Namborn nach Namborn, Heisterberger Straße (Gasthaus Sesterheim) mit anschließender Rückkehr nach St. Wendel, Julius Bettingen-Str. 5. Die Gemeindeordnung vom 10. Juli 1951 wandelte mit Wirkung vom 1. September 1951 die Bezeichnung Verwaltungsbezirke wieder in Ämter (Amt Namborn) um. Mit Wirkung vom 1. Juli 1952 wurden die Gemeinden Baltersweiler, Haupersweiler, Leitersweiler, Oberkirchen, Schwarzerden und Urweiler aus dem Amt St. Wendel-Land ausgegliedert und ins Amt Namborn eingegliedert. Gleichzeitig wurde die Bezeichnung von Amt Namborn in Amt Oberkirchen-Namborn geändert. Dem Amt Oberkirchen-Namborn gehörten somit folgende 17 Gemeinden an: Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Gehweiler, Grügelborn, Haupersweiler, Heisterberg, Hirstein, Hofeld-Mauschbach, Leitersweiler, Namborn, Oberkirchen, Pinsweiler, Reitscheid, Roschberg, Schwarzerden und Urweiler.
Mit dem saarländischen Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Landkreise vom 19. Dezember 1973 wurden zum 1. Januar 1974 die bisherigen selbständigen Gemeinden zu Einheitsgemeinden zusammengeschlossen und die bisherigen Ämter aufgelöst. Als Rechtsnachfolger des Amtes Oberkirchen-Namborn wurde die neue Gemeinde Namborn mit den 10 Ortsteilen (Gemeindeteilen) Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Gehweiler, Heisterberg, Hirstein, Hofeld-Mauschbach, Namborn, Pinsweiler und Roschberg bestimmt. Die restlichen 7 ehemaligen Gemeinden Leitersweiler und Urweiler wurden der Stadt St. Wendel und die Gemeinden Grügelborn, Haupersweiler, Oberkirchen, Reitscheid und Schwarzerden der Gemeinde Freisen zugeordnet. Mitte August 1975 erfolgte schließlich die Verlagerung der Amtsgeschäfte von St. Wendel, Julius Bettingen-Str. 5 zum Rathaus im Ortsteil Hofeld-Mauschbach, Schloßstr. 13, dem neuen Verwaltungssitz der Gemeinde Namborn.
Quelle: Dokumentendarstellung in der Orts-Chronik HeisterbergEinzelne Ortsteile
Baltersweiler
Ersterwähnung: 1304 Balterswilre
Eisweiler
Ersterwähnung: 1757 Eysweiler
Siehe auch unter www.eisweiler.de
Furschweiler
Ersterwähnung: 1469 Forswyler, 1328 Born (Bornerhof)
Siehe auch unter www.furschweiler.de
1883 wurde am Hang des Metzelberges eine alte Römervilla freigelegt. Beim Ausräumen dieser Villenreste wurden ein Steinbeil und ein Steinspitz gefunden, beides Werkzeuge, wie sie vor ca. 4000 Jahren in der Jungsteinzeit hergestellt wurden. Auf dem Bornhübel stieß ein Landwirt beim Pflügen auf Flachgräber der späteren La-Tène-Zeit, die nachweisen, dass schon in der vorrömischen Eisenzeit (5. bis 3. Jahrhundert vor Christus) hier Menschen ansässig waren. Furschweiler wurde zwar erst am 9. Dezember 1469 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, aber besiedelt die Gegend schon sehr viel früher. Keltische Wohnstätten sind zwar nicht vorhanden, es wurden jedoch Gräberfelder gefunden, anhand derer es nachgewiesen ist, dass hier Kelten gesiedelt haben müssen. Im Zuge der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar (58 - 51 v. Chr.) kamen auch römische Legionäre in die Namborner Gegend. Es kam es zu Kämpfen an der (heute) Alten Trierer Straße. Die Treverer trugen ihre Gefallenen auf die Höhe, wo heute das Reitscheider Kreuz an der Kreuzung Römerstraße - Gehweiler Weg steht, und beerdigten in Massengräbern mit 30 Urnen, über die andere Asche gestreut war, und 10 Minuten nördlich des Reitscheider Kreuzes entfernt, nach Roschberg zu, auf der Höhe links am Weg ihre Toten. [2] Dieses Massengrab wurde bei einer Erweiterung eines Steinbruches freigelegt.
Gehweiler
Ersterwähnung: 1325 Gewiller
Heisterberg
Ersterwähnung: 1360 Heysterberg
Mit dem Dokument vom 20. Juli 1360 wird dem Hesso von Esch (auf der Liebenburg Eisweiler) der Zehnte von Heysterberg durch Erzbischof Boemund II von Trier übertragen.
Heisterberg wird im Volksmund auch "die Mauer" genannt.
Siehe auch unter www.heisterberg-saar.deHirstein
Ersterwähnung: 1397 Hirstein
Hofeld-Mauschbach
Ersterwähnung: 1278 Hoychfelde, 1303 Musbach - Führung mit Doppelnamen "Hofeld-Mauschbach" - siehe unter Gemeinde (Seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts ......)
Namborn
Ersterwähnung: 1360 Nuimborn
Pinsweiler
Ersterwähnung: 1344 Pontzweiler
Siehe auch unter www.pinsweiler.de
Roschberg
- Ersterwähnung: 1335 Roßbergh
Siehe auch unter www.roschberg.de
Politik
Bürgermeister
- 1. Januar 1974 bis 31. März 1983: Reinhold Sartorius, CDU
- 1. April 1983 bis 31. März 2001: Herbert Müller, SPD
- 1. April 2001 bis heute: Theo Staub, SPD
Gemeinderat
Der Gemeinderat mit 27 Sitzen setzt sich nach der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 wie folgt zusammen:
••• Wahlbeteiligung: 74,03 %•••(in Verbindung mit der Direktwahl des Bürgermeisters der Gemeinde Namborn)
- CDU:
45,13 % (-5,5) 13 Sitze ( -2) - SPD:
30,63 % (-1,7) 8 Sitze (-1) 13,79 % (+0,4) 4 Sitze (+1) 7,42 % (neu) 2 Sitze (+2) 3,0 % (neu) - (=) Gemeindebezirke
Das Gemeindegebiet Namborn ist seit 15. Februar 1974 durch Satzung nach dem KSVG in folgende 8 Gemeindebezirke eingeteilt: Baltersweiler, Eisweiler/Pinsweiler, Furschweiler, Gehweiler, Hirstein, Hofeld-Mauschbach, Namborn/Heisterberg und Roschberg. Grundsätzlich bildet jeder Ortsteil der Gemeinde einen eigenen Gemeindebezirk. Die Ortsteile Heisterberg und Pinsweiler verfügen jedoch jeweils nicht über die geforderte gesetzliche Mindest-Einwohnerzahl von 200 Einwohnern zur Bildung eigener Gemeindebezirke. Daher bilden die Ortsteile Eisweiler und Pinsweiler den gemeinsamen Gemeindebezirk Eisweiler/Pinsweiler sowie die Ortsteile Namborn und Heisterberg den gemeinsamen Gemeindebezirk Namborn/Heisterberg.
Der Begriff "Gemeindebezirk" ist ein rein rechtlicher Verwaltungsbegriff und stellt lediglich die "räumliche Abgrenzung der Zuständigkeit des jeweiligen Ortsrates" dar (Gebrauch daher nur in Verbindung mit einer Ortsrats- bzw. Ortsvorstehertätigkeit; Name des Ortsteiles hat Vorrang).
Wappen
Seit 1976 führt die Gemeinde ihr Wappen, auf dem in Rot auf einem goldenen Dreiberg ein gezinnter goldener Turm mit zwei schwarzen Fenstern, begleitet rechts und links von je einer goldenen heraldischen Lilie abgebildet ist.
Der Turm mit den drei Zinnen und zwei Fenstern symbolisiert die Liebenburg auf dem Schlossberg. Für die Darstellung wurde eine Abbildung eines ehemaligen Amtsschreibers von 1613 als Vorlage genutzt. Die Lilien wurden u. a. in Anlehnung an das Wappen der ehemals kurtrierischen Stadt, heute Kreisstadt St. Wendel aufgenommen. Die Farben Rot und Gold sind die des ehemaligen Herzogtums Lothringen, dem der Ortsteil Namborn angehörte; auch im Wappen der ehemaligen Lehnsherren der Liebenburg finden sich die beiden Farben wieder.
Städtepartnerschaften
Seit 1987 besteht eine Partnerschaft zwischen Namborn und der rund 800 km entfernten französischen Stadt Langeac in der Auvergne.
Wirtschaft und Infrastruktur
Gemarkungsflächen, Einwohnerzahlen u.a.
Ortsteil Gemarkungsfläche EW mit Hauptwohnung EW mit Nebenwohnung Einwohner insgesamt Baltersweiler 246,4724 ha 1.131 67 1.198 Eisweiler 132,0778 ha 420 30 450 Furschweiler 326,1688 ha 933 82 1.015 Gehweiler 122,5562 ha 621 39 660 Heisterberg 146,3769 ha 96 4 100 Hirstein 530,6873 ha 981 60 1.041 Hofeld-Mauschbach 260,4522 ha 1.063 60 1.123 Namborn 467,4555 ha 1.743 116 1.859 Pinsweiler 62,4329 ha 64 2 66 Roschberg 305,2517 ha 369 40 409 Insgesamt 2.599,9317 ha 7.421 500 7.921 Gemarkungsflächen nach dem Stande vom 4. Januar 2010 laut ALB des Katasteramtes. Einwohnerzahlen nach der Fortschreibung des Einwohnermeldeamtes der Gemeinde Namborn zum 30. Juni 2011.
Der namensgebende Gemeindeteil Namborn hat zwar die meisten Einwohner und der Ortsteil Hirstein ist flächenmäßig gesehen das größte Dorf, Zentrum des öffentlichen Lebens ist jedoch der Ortsteil Eisweiler, wo sich neben einem Einkaufszentrum mit Postagentur die Liebenburghalle und das Seniorenzentrum „St. Laurentius“ befinden.
Schulen
Grundschule Namborn (Annenschule) - Ergänzung erfolgt
Erweiterte Realschule Namborn/Oberthal - Ergänzung erfolgt
Kindergärten
Es sind 3 gemeindliche Kindertagseinrichtungen mit folgenden genehmigten Plätzen vorhanden:
Kindergarten in Regelkindergarten Ganztagskindergarten Kindergrippe halbtags Kinderkrippe ganztags Furschweiler 65 Plätze 10 Plätze 0 Plätze 0 Plätze Hirstein 62 Plätze 13 Plätze 5 Plätze 10 Plätze Namborn 23 Plätze 40 Plätze 5 Plätze 20 Plätze Insgesamt 150 Plätze 63 Plätze 10 Plätze 30 Plätze Die Öffnungszeiten in allen Kindergärten der Gemeinde für den Ganztagskindergarten und die Ganztagskrippe beginnen derzeit um 7.30 Uhr und enden jeweils um 16.00 Uhr. Für den Regelkindergarten und den Halbtagskrippenplatz stehen die Öffnungszeiten von 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr zur Verfügung. Voraussichtlich ab 1. März 2012 verlängern sich die Öffnungszeiten auf 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Während den Betriebsferien (in den Sommer-Schulferien) ist immer ein Kindergarten der Gemeinde geöffnet. Lediglich der Bustransport entfällt während dieser Zeit. Kirchliche Kitas sind in der Gemeinde nicht vorhanden.
Verkehr
Namborn liegt an der Bundesstraße 41. Die Regionalbahn auf der Nahetalbahnstrecke verbindet die Gemeinde bzw. ihre drei Bahnhöfe/Haltepunkte Baltersweiler, Hofeld-Mauschbach und Namborn mit Orten zwischen Bingen/Mainz und Saarbrücken. Die im Gemeindegebiet verkehrenden Buslinien bedient die Verkehrsverbund-Gesellschaft Saar (VGS).
Energieversorgung
Die Wasserversorgung liegt seit 1. Januar 2003 in den Händen der WVW Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel GmbH. In den Ortsteilen Baltersweiler, Eisweiler, Furschweiler, Hofeld-Mauschbach und Namborn besteht die Möglichkeit der Versorgung mit Erdgas.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In allen Ortsteilen (außer Pinsweiler) stehen Dorfgemeinschaftsräume zur Verfügung. Unter der Brücke der B 41 im Ortsteil Eisweiler findet seit 1990 alljährlich der zweitägie gemeindliche Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende statt.
Beliebtes Ausflugsziel für Wanderer ist die Ruine der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Liebenburg im Ortsteil Eisweiler. Der 1976/77 auf den Bergfriedfundamenten errichtete, weithin sichtbare Aussichtsturm bietet Ausblicke über die Gemeinde und das St. Wendeler Land.
Der in 2009 geschaffene Premium-Wanderweg "Schmuggler-Pfad" (mit 53 Punkten bewertet) hat eine Streckenlänge von 12,8 km bei einer Höhenlage von 310 bis 480 m über NN (Höhenmeter 436 m). Bei dem mittelschweren Schwierigkeitsgrad ist eine Gehzeit von 4 bis 4,5 Stunden einzuplanen. Startpunkt: am Schützenhaus im Ortsteil Hofeld-Mauschbach, Furschweilerstraße (mit empfohlener Gehrichtung im Uhrzeigersinn). Für Wandergruppen bietet sich auch die Möglichkeit einer geführten Wanderung. Telefonische Anmeldung im Namborner Rathaus.
Auch die Straße der Skulpturen, die von St. Wendel zum Bostalsee führt, berührt bei Baltersweiler das Gemeindegebiet.
Durch die Gemeinde verlief auch der Westwall, von dessen Anlagen im Gemeindegebiet jedoch nur noch bei Hirstein und Gehweiler gesprengte Bunker oder bei Hofeld-Mauschbach und Baltersweiler wenige Überreste in Form von Höckerlinien vorhanden sind.
Sehenswert sind des Weiteren die Pfarrkirchen Mariä Himmelfahrt in Namborn und St. Willibrord in Baltersweiler. Eine ähnliche Kirche wie Mariä Himmelfahrt ist St. Markus in Braunshorn.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Namborn
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Bernhard Cullmann, (* 4. Dezember 1903; † 10. August 1977), Orientmaler und Grafiker
- Prof. Dr. Otwin Massing, (* 3. Mai 1934), Politikwissenschaftler und Soziologe
Verbunden mit Namborn
- Leo Kornbrust (* 1929 in St. Wendel), Professor für bildende Kunst und Initiator der im Ortsteil Baltersweiler beginnenden Straße der Skulpturen (St. Wendel) („Bildhauersymposium“), lebt in Namborn
- Bernadette Mac-Nelly (1920–2002), Malerin, Designerin, Bühnen- und Kostümbildnerin, lebte von 1982 bis 2002 in Baltersweiler
- Rainer Grün (1950–2010), Staatssekretär im Saarländischen Ministerium für Umwelt a.D., lebte in Namborn-Furschweiler
Einzelnachweise
- ↑ Saarland.de – Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2010 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF) (Hilfe dazu)
- ↑ Heimatbuch des Kreises St. Wendel, Dr. Kolling, von 1967/68.
Literatur
- Hans Kräber (Red.): Im St. Wendeler Land. Gemeinde Namborn. Heimatkundliche Lesestoff. Bd. 17. Kreissparkasse St. Wendel (Hg.), St. Wendel 1977
- Günter Scholl (Red.): 650 Jahre Heisterberg - Orts-Chronik 2010 (u.a. mit ca. 60 Dokumenten (1816 - 1974) der Stammkreis St. Wendel-Gemeinden 1920 - 1946) -
Weblinks
Commons: Namborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gemeinde Namborn
- Ortschronik von Heisterberg
- Literatur über Namborn in der Saarländischen Bibliographie
- Links zum Thema Namborn im Open Directory Project
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