- Norbert Steger
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Norbert Steger (* 6. März 1944 in Wien) ist ein österreichischer Rechtsanwalt und ehemaliger Politiker (FPÖ). Steger war von 1980 bis 1986 Bundesparteiobmann der FPÖ und von 1983 bis 1987 österreichischer Vizekanzler und Handelsminister.
Inhaltsverzeichnis
Politischer Werdegang
Seine politische Laufbahn begann Norbert Steger 1965, damals in der Sängerschaft Barden zu Wien (DS) aktiv, als stellvertretender Vorsitzender des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS). Fünf Jahre später war er Gründungsmitglied des „Atterseekreises“ innerhalb der FPÖ. Ziel dieser Vereinigung war es, dem liberalen Flügel innerhalb der Freiheitlichen Partei gegenüber dem deutschnationalen mehr Gewicht zu verleihen.
1977 wurde Steger Obmann der FPÖ Wien, 1980 Bundesparteiobmann und Vizepräsident der Liberalen Internationalen. Als Nachfolger des Grazer Bürgermeisters Alexander Götz an der Parteispitze versuchte Steger, die FPÖ aus der rechten Ecke zu holen und politisch salonfähig zu machen. Dies gelang ihm 1983: Nachdem Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ) aufgrund des Verlustes der absoluten Mehrheit zurückgetreten war, nahm die SPÖ Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ auf, die mit 5,0 % – ihrem schwächsten jemals erzielten Ergebnis – gerade noch im Nationalrat verblieben war.
Regierungsmitglied
Dies führte zur Bildung von Österreichs erster rot-blauer Koalition und zur ersten Regierungsbeteiligung der FPÖ in der Geschichte der Zweiten Republik. Steger wurde Vizekanzler unter dem neuen Bundeskanzler Fred Sinowatz, seine Partei stellte drei Minister in der Bundesregierung Sinowatz.
Unter Norbert Steger - der zum wirtschaftsliberalen Flügel gehörte - versuchte die FPÖ, die „Kellernazis“ (Zitat Steger) loszuwerden, ein liberaleres Image zu bekommen und damit für neue Wählerschichten attraktiv zu werden.
1986 übernahm Jörg Haider, Stegers innerparteilicher Konkurrent und damals FPÖ-Landesparteiobmann von Kärnten, auf dem Parteitag in Innsbruck in einer Kampfabstimmung den Bundesvorsitz. Bundeskanzler Franz Vranitzky kündigte daraufhin die Koalition. Es fanden Neuwahlen statt, nach denen eine Große Koalition zwischen SPÖ und ÖVP gebildet wurde.
Weitere Tätigkeit
Nach dem Ende seiner politischen Karriere widmete sich Steger bis zu seiner Pensionierung seiner Rechtsanwaltstätigkeit. Seine Kanzlei war spezialisiert auf Gesellschaftsrecht (insbesondere Gesellschaftsgründungen), Liegenschafts- und Immobilienrecht, Insolvenzrecht, Unternehmenssanierungen, internationales Recht und Wirtschaftsrecht.
Seit 2010 ist Steger Mitglied des ORF-Stiftungsrats.[1]
Quellen
- ↑ ORF-Stiftungsräte sind komplett, Artikel der Wiener Zeitung vom 6. April 2010
Weblinks
- Eintrag zu Norbert Steger auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Norbert Steger. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Literatur von und über Norbert Steger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Vizekanzler – Erste Republik:
Fink | Hanusch | Heinl | Breisky | Frank | Waber | Dinghofer | Hartleb | Schumy | Vaugoin | Schmitz | Schober | Winkler | Fey | Starhemberg | Baar-Baarenfels | Hülgerth | Glaise von Horstenau
Vizekanzler – Zweite Republik:
Schärf | Pittermann | Bock | Withalm | Häuser | Androsch | Sinowatz | Steger | Mock | Riegler | Busek | Schüssel | Riess-Passer | Haupt | Gorbach | Molterer | Pröll | Spindelegger
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