- Wilhelm Molterer
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Wilhelm Molterer (* 14. Mai 1955 in Steyr, Oberösterreich als Wilhelm Kletzmayr) ist ein österreichischer Politiker (ÖVP) und war vom 11. Jänner 2007 bis zum 2. Dezember 2008 Vizekanzler und Bundesminister für Finanzen der Republik Österreich. Molterer war vom 21. April 2007 bis 28. November 2008 Bundesparteiobmann der ÖVP und bis Ende Juni 2011 Abgeordneter im österreichischen Nationalrat. Seit dem 1. Juli 2011 bekleidet er das Amt des Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wilhelm Molterer wuchs als Sohn der Bauersleute Johann und Anna Kletzmayr[1] im oberösterreichischen Sierning auf. Nachdem er bereits einige Jahre in der Familie seiner kinderlosen Tante und deren Gatten Josef Molterer gelebt hatte, wurde er mit 14 Jahren adoptiert, um später den Hof zu übernehmen. Er besuchte die Höhere Landwirtschaftliche Bundeslehranstalt in St. Florian. Nach der Matura im Jahr 1974 begann er an der Johannes-Kepler-Universität Linz ein Studium der Sozialwirtschaft. 1980 erfolgte seine Sponsion zum Magister rer.soc.oec. Molterer war Vorsitzender der Linzer Hochschülerschaft und galt innerhalb der ÖVP-nahen Hochschulfraktion ÖSU als links stehend.
Nach dem Studium arbeitete Molterer von 1981 bis 1984 im Österreichischen Bauernbund, dessen Direktor er später (1989–1993) wurde. Seine Tätigkeit als Mandatar begann 1985–1987 im Gemeinderat von Sierning und war ab 1990 im österreichischen Nationalrat. Ab 1987 war er Sekretär im Ministerbüro des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft unter Josef Riegler und dem späteren EU-Kommissar Franz Fischler. Nach einem Interregnum als ÖVP-Generalsekretär 1993/94 war Molterer von 1994 bis 2003 Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft. Als die ÖVP unter Wolfgang Schüssel stärkste Parlamentspartei wurde, wechselte er 2003 bis 2006 als deren Klubobmann in den Nationalrat. Während dieser Zeit wurde ihm von den Oppositionsparteien oft nachgesagt, Einfluss auf die TV-Berichterstattung des ORF zu nehmen.
Am 9. Jänner 2007 wurde Molterer vom ÖVP-Bundesparteivorstand zum geschäftsführenden Obmann sowie zum Finanzminister und Vizekanzler des Kabinetts Gusenbauer bestimmt. In diesen Funktionen wurde er am 11. Jänner 2007 von Bundespräsident Heinz Fischer angelobt. Am 21. April 2007 wurde er mit 97,04 % der Stimmen auf dem Bundesparteitag der ÖVP in Salzburg als Nachfolger Wolfgang Schüssels zum Bundesparteiobmann der ÖVP gewählt. Am 30. Juni 2008 übernahm er bis zur Angelobung von Maria Fekter am 1. Juli 2008 das Amt des Innenministers.[2]
Am 7. Juli 2008 kündigte Molterer die Große Koalition mit der SPÖ mit den Worten "es reicht" auf und sprach sich für „sofortige Neuwahlen“ aus.[3] Der Neuwahlantrag wurde am nächsten Tag im Nationalrat eingebracht und von allen fünf Fraktionen einstimmig angenommen. [4] Molterer war Spitzenkandidat bei der darauffolgenden Nationalratswahl 2008. Nach der für die ÖVP verlorenen Nationalratswahl erklärte Molterer am 29. September 2008,[5] dass er sein Amt als Bundesparteiobmann zur Verfügung stelle. Zum Nachfolger Molterers als Parteiobmann wurde am 28. November 2008 Josef Pröll gewählt, der am 2. Dezember 2008 auch sein Nachfolger als Vizekanzler und Finanzminister wurde.
Privates
Molterer ist mit einer Lehrerin aus Oberösterreich verheiratet und Vater zweier Söhne.[6]
Auszeichnungen
Weblinks
Commons: Wilhelm Molterer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag zu Wilhelm Molterer auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Wilhelm Molterer. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Literatur von und über Wilhelm Molterer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Molterer im Porträt auf Die Presse abgerufen am 29. September 2008
- ↑ Alle schauen auf Heinz Fischer. Wiener Zeitung (30. Juni 2008). Abgerufen am 8. März 2011.
- ↑ Der Standard: ÖVP kündigt Koalition auf - Molterer will Neuwahlen im September, 7. Juli 2008
- ↑ Die Presse: Einstimmig: Der Weg für Neuwahlen ist frei, 9. Juli 2008
- ↑ ORF: Wechsel "möglichst rasch", 29. September 2008
- ↑ Oberösterreichs Neue vom 18. September 2008
Vizekanzler – Erste Republik:
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Vizekanzler – Zweite Republik:
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