- Hermann Withalm
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Hermann Withalm (* 21. April 1912 in Gaweinstal, Niederösterreich; † 19. August 2003 in Wolkersdorf im Weinviertel) war ein österreichischer Politiker (ÖVP) und von 1968 bis 1970 Vizekanzler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aus der Mitte des niederösterreichischen Weinviertels kommend, besuchte Hermann Withalm das Stiftsgymnasium Melk und das Jesuitengymnasium Kalksburg, wo er 1930 maturierte[1]. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien (Promotion 1935). Er war Mitglied der K.A.V. Norica Wien, damals im CV, heute im ÖCV.
Nach der Gerichts- und Notariatspraxis in Wien, Mistelbach und Poysdorf wurde er 1938 von den Nationalsozialisten entlassen und arbeitete bis 1942 bei den Reichsautobahnen. Nach zwei weiteren Jahren als Substitut in Wien und Wolkersdorf wurde er 1947 öffentlicher Notar in Wolkersdorf.
Politische Laufbahn
Dort leitete er ab 1952 die regionale Gliederung der Volkspartei und war anschließend Generalsekretär der ÖVP von 1960 bis 1970. Er war maßgeblich an der Reform der ÖVP beteiligt, die er mit Josef Klaus gegen den Willen der Konservativen, wie Alfons Gorbach, durchsetzte[2]. Nach der Nationalratswahl 1966 (absolute Mehrheit für die Volkspartei) wurde er Klubobmann der ÖVP im Nationalrat und war der „kongeniale Gegenspieler“ des Klubobmanns der SPÖ, Bruno Pittermann (wie dieser anerkennend sagte).
Als bei den Wahlen 1970 die relative Mehrheit erstmals an die SPÖ ging, trat Bundeskanzler Josef Klaus zurück, und Withalm wurde für knapp zwei Jahre sein Nachfolger als Bundesparteiobmann der ÖVP. Den Spitznamen Eiserner Hermann verdankt Withalm dem Journalisten Kurt Vorhofer und entspricht seinem scharfen Denken und seiner Unbeirrbarkeit in Grundsatzfragen. Von 1953 bis 1975 war er Abgeordneter, 1956 bis 1959 Staatssekretär im Finanzministerium.
Als Vizekanzler fungierte er vom 19. Jänner 1968 bis zum 21. April 1970 (Alleinregierung der ÖVP, Kanzler war Josef Klaus), um dann wieder sein Notariat auszuüben. 1976 wurde er Obmann des Seniorenbundes der ÖVP und blieb es – als bisher längstdienender – bis 1988.
Für die Bundespräsidentenwahl 1974 war ursprünglich Withalm als ÖVP-Kandidat vorgesehen, ein erstes Wahlplakat mit seinem Konterfei war bereits in Druck. Überraschend machte der Parteivorstand (auf Drängen des Tiroler Landeshauptmanns Eduard Wallnöfer hin) dann jedoch Alois Lugger zum Kandidaten. Dieser verlor die Wahl schließlich gegen Rudolf Kirchschläger.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Altkalksburger Rundschreiben, Rundschreiben des Absolventenvereins des Kollegiums Kalksburg
- ↑ Paul Lendvai: Mein Österreich
- ↑ Die Welt bis gestern: Hermann Withalm: Der politische Absturz des „Eisernen“, Die Presse, 18. April 2008. Abgerufen am 18. Juli 2011.
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Withalm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hermann Withalm. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Eintrag zu Hermann Withalm auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
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