OE3

OE3
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Hitradio Ö3-Logo
Allgemeine Informationen
Empfang: analog terrestrisch, Kabel, Satellit, Internet
Sendegebiet: ganz Österreich, Südtirol und Teile der Anrainerstaaten
Sendeanstalt: ORF
Intendant: Alexander Wrabetz
Sendestart: 1. Oktober 1967
Rechtsform: Öffentlich-rechtlich
Liste von Hörfunksendern
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Ö3 (auch als Hitradio Ö3 bezeichnet) ist das dritte Hörfunkprogramm des Österreichischen Rundfunks (ORF) und dessen Popwelle. Programmchef ist Georg Spatt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1967 holte Generalintendant Gerd Bacher Ernst Grissemann nach Wien und vertraute ihm den Aufbau des Unterhaltungsradios im reformierten ORF an. Als Berater fungierte Frank Elstner. Ursprünglich war Hermann Egger, der Leiter der Unterhaltungsabteilung im ORF-Landesstudio Tirol, als Ö3-Chef vorgesehen, doch er kehrte nach wenigen Wochen in seine alte Funktion zurück. Die erste Sendung von Ö3 ging am 1. Oktober 1967 über den Äther.

Im Team der ersten Stunde waren Dieter Dorner, Walter Richard Langer (Vokal Instrumental International), Reinhard Mildner, Alfred Komarek (Melodie exklusiv, Texte mit Ernst Grissemann), André Heller (Die Musicbox), Rudi Klausnitzer (Leute). Mit dem Schnulzenerlass Gerd Bachers (1968) reduzierte sich die Quote deutschsprachiger Musik auf Ö3 dramatisch zugunsten von Musik angelsächsischen Ursprungs. Dennoch, nicht zuletzt dank Evamaria Kaiser, war in der Anfangszeit Ö3 die Plattform, die den Austropop förderte und bekannt machte.

Nachfolger von Grissemann als Ö3-Chef waren Rudolf Klausnitzer, Dieter Dorner und Bogdan Roscic. Grissemann, Klausnitzer und Dorner gestalten und moderierten auch selbst eigene Sendungen.

Spartenprogramme

Eine Spezialität der ersten zwei Jahrzehnte von Ö3 waren spezielle Spartenprogramme, wie zum Beispiel:

Einige dieser Programme sind in die Literatur eingegangen, so etwa Musik zum Träumen (mehrfach, unter anderem bei Jörg Mauthe) oder Vokal - Instrumental - International bei Walter Klier (Grüne Zeiten).

Umwandlung in einen Popsender

Der Popsender im ursprünglichen Format wurde im Herbst 1996 (kurz vor dem Beginn der Konkurrenz durch Privatradio) de facto eingestellt: Kultursendungen wurden nach Ö1, sogenannte alternative Musik nach FM4 ausgelagert, Ö3 selbst wurde in ein Formatradio umgewandelt, das mit kommerziellen Privatradioprogrammen vergleichbar ist. Als Cash Cow des ORF finanziert Ö3 die Programme Ö1 und FM4 mit.

Ö3 ist mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 34 % laut Radiotest der mit Abstand meistgehörte Radiosender Österreichs, während alle Privatradiosender zusammengenommen weniger als 20 % erreichen. Täglich hat Ö3 durchschnittlich 2.800.000 Hörer.

Ö3 ist europaweit aufgrund der geringen Konkurrenz im eigenen Land führend in Europa. Der Sender ist laut der Statistik der Eurovision der erfolgreichste Popsender Europas. Das gelang zuletzt, mit einiger Kraftanstrengung, 1969, dem Radiosender Radio Luxemburg. Ö3 gilt auch in Bayern, vor allem in Südostbayern als Alternative zu den bayerischen Hörfunksendern und ist dort zum Teil Kult. Die theoretische technische Reichweite beträgt 15 Millionen Hörer (Österreich, Südbayern, Baden-Württemberg, Norditalien, Tschechien, …).

Die Studios von Ö3 wurden 1996 aus dem ORF-Funkhaus in der Wiener Argentinierstraße (4. Bezirk) in ein eigenständiges Ö3-Haus in der Straße Heiligenstädter Lände ausgelagert.

Bekannte Sendungen

Ö3-Wecker

Der Ö3-Wecker hat mit seiner ursprünglichen Sendung nichts mehr gemein. Er ist aber weiterhin die Morgensendung des Radiosenders Ö3, mit Inhalten wie Radio-Comedy und Information. Sie hat regelmäßig über 2,5 Millionen Hörer. Besonders bekannt bei der Ö3 Wecker-Comedy sind vor allem die Comedy Hirten, Professor Kaiser und die Verzweifelten Hausmänner.

Ö3 Austria Top 40

Ö3 Austria Top 40 ist die Chartshow des Radiosenders Ö3. Die Wertung der Ö3 Austria Top 40 wird wöchentlich von Media Control Austria erstellt und ist die offizielle Wertung des österreichischen Musikmarktes. Einbezogen werden die Verkäufe aus dem österreichischen Tonträgerhandel und die Verkaufszahlen der größten Online-Musikportale. Im Herbst 1967 wurde auf Ö3 zum ersten Mal eine Hitparade ausgestrahlt, moderiert von Ernst Grissemann. In weiterer Folge waren dann Hans Leitinger, Udo Huber, Martina Kaiser und Matthias Euler-Rolle Präsentatoren der Sendung. Aktuell werden die Ö3 Austria Top 40 von Gustav Götz moderiert.

Die Musicbox

Die Ö3-Musicbox bzw. Box war in den ersten beiden Bestandsjahrzehnten von Ö3 ein prägendes Jugendformat, das sich den Programmschwerpunkten Jugendkultur und Jugendpolitik gewidmet hat.

Moderatoren

  • Christian Anderl: Ö3-Wochenendwecker, Ö3-Dabei
  • Kati Bellowitsch: Extra
  • Dr. Alexander Bernhaut: Dr. Bernhaut LIVE
  • Peter L. Eppinger: Ö3-Sternstunden, Ö3-Heute
  • Susanne Erhart: Hitradio Ö3 am Wochenende, Ö3-Nachtflug, Ö3-Saturday Night Fever
  • Edi Finger junior: Ö3-Sportredaktion
  • Gerald Fleischhacker: Ö3-Dabei, Ö3-Sonntagsradio
  • Eberhard Forcher: Ö3-Solid Gold
  • Benny Hörtnagl: Treffpunkt Ö3, Ö3-Hitpanorama, Ö3-Saturday Night Fever, Sport & Musik
  • Christian Huhndorf: Ö3-Wecker (Wetter, Co-Moderation)
  • Gustav Götz: Ö3 Austria Top 40, Treffpunkt Ö3 Hot 100, Ö3-Saturday Night Fever
  • Sylvia Graf: derzeit in Karenz
  • Rainer Hons: Ö3-Nachtflug, Ö3-Saturday Night Fever, Liebe usw...
  • Thomas Kamenar: Ö3-Hitpanorama, Liebe usw..., Ö3-Sternstunden
  • Andi Knoll: Ö3-Wecker, Ö3-Heute
  • Sandra König: Ö3-Wecker (Verkehrsservice, Co-Moderation), Extra, Ö3-Hitpanorama, Liebe usw...
  • Robert Kratky: Ö3-Wecker
  • Gernot Kulis: Ö3-Comedyredaktion ("Prof. Kaiser", "Ö3 Callboy")
  • Elke Lichtenegger: Sport & Musik, Treffpunkt Ö3, Ö3-Saturday Night Fever, Ö3-Hitpanorama, Liebe usw..., Ö3-Nachtflug
  • Adi Niederkorn: Ö3-Sportredaktion (Ö3 Sportchef)
  • Kerstin Obermaier: Ö3-Wecker (Verkehrsservice, Co-Moderation)
  • David Pearson: Ö3-Nachtflug
  • Christian Prates: Ö3-Nachtflug
  • Gerda Rogers: Ö3-Sternstunden (Co-Moderation)
  • Armin Rogl: AIW - Ab ins Wochenende, Studio A, Liebe usw..., Ö3-Sonntagsradio
  • Martina Rupp: Extra
  • Claudia Stöckl: Frühstück bei mir
  • Marcus Wadsak: Ö3-Wecker (Wetter, Co-Moderation)
  • Daniela Zeller: Ö3-Wecker (Verkehrsservice, Co-Moderation)

Einschaltquoten

Im 2. Halbjahr 2007 erreichte Ö3 österreichweit bei den Hörern ab 10 Jahren einen Marktanteil von 33 %, was eine deutliche Marktführerschaft bedeutet. Das sind 1,7 % weniger als noch im 2. Halbjahr 2004. Grund für den Quoten-Rückgang ist die stärker gewordene Konkurrenz durch die Privatradiosender, welche seit 1998 Sendelizenzen erwerben können. Den höchsten Marktanteil konnte Ö3 dennoch im Jahr 2001 erreichen, als die ersten Privatradios bereits drei Jahre auf Sendung waren. Damals erreichte Ö3 täglich eine Quote von durchschnittlich 42,6 % österreichweit. Die meisten Ö3-Hörer gab es im 2. Halbjahr 2005 in Kärnten, wo Ö3 43,9 % erreichte, aber trotzdem noch vom ebenfalls öffentlich rechtlichen Lokalradio Ö2 (Radio Kärnten) um 0,4 Prozentpunkte übertrumpft wurde. Das Bundesland, in dem Ö3 den geringsten Marktanteil hat, ist Wien mit 30,8 %. Grund dafür ist, dass dort die Privatsender in größerer Zahl vertreten sind und auch höhere Marktanteile erzielen.

Zu den jährlichen Werbeeinnahmen des ORF von rund 280 Millionen Euro im Jahr 2005 trägt Ö3 aufgrund seiner österreichweiten Marktführerschaft und rund 2,5 Millionen Hörern mit 72 Mio. Euro einen wesentlichen Teil bei.

Wissenswertes

In den 80er Jahren konnte man Ö3 auch in Berlin, auf den Frequenzen von SFB 2, jeden Sonntag von 6-8 Uhr, empfangen.

Podcast

Derzeit werden zehn verschiedene Podcasts angeboten die wöchentlich oder täglich erscheinen.

Webradio

Seit 2005 ist Ö3 über das Internet als Audiostream hörbar.

Literatur

  • Alfred Komarek: Zeitgeist für beide Ohren. 25 Jahre Ö3, Orac-Verlag Wien 1992

Siehe auch

Weblinks


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