Oberfröschau

Oberfröschau
Horní Břečkov
Wappen von Horní Břečkov
Horní Břečkov (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Znojmo
Fläche: 2111 ha
Geographische Lage: 48° 53′ N, 15° 54′ O48.88944444444415.900833333333405Koordinaten: 48° 53′ 22″ N, 15° 54′ 3″ O
Höhe: 405 m n.m.
Einwohner: 266 (28. August 2006)
Postleitzahl: 671 02
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Antonín Weinleber
Adresse: Horní Břečkov 70
671 02 Šumná
Website: hornibreckov.cz

Horní Břečkov (deutsch Oberfröschau) ist eine Gemeinde mit 277 Einwohnern (1. Jänner 2004) in Tschechien. Sie liegt in 405 m ü.M. südlich der Straße von Vranov nad Dyjí nach Znojmo nahe der tschechisch-österreichischen Grenze und gehört dem im Okres Znojmo an.

Nachbarorte sind Lesná u Znojma (Liliendorf), Vracovice, Miličovice (Millerschitz) und Lukov (Luggau).

Zur Gemeinde Horní Břečkov gehört die südlich gelegene Ortschaft Čížov (Zaisa).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Horní Břečkov

Oberfröschau wurde in einer in Prag am 28. September 1323 ausgestellten Urkunde erstmals erwähnt.

Die Klemenskirche stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1749 wurde unter der Fürstin Marie Anna Pignatelli die Kirche renoviert und mit Ziegeln gedeckt. 1831 wurde die Kirche erweitert. Bei diesen Arbeiten wurde ein Stein mit der Jahreszahl 1198 gefunden, was auf die Existenz einer früheren Kapelle hinweist.

Der Pfarrhof wurde 1786 erbaut und die alte Schule 1806. Eine neue Schule wurde 1904 errichtet.

Im Jahr 1900 wurde gemeinsam mit den Orten Luggau, Milleschitz, Edenthurn, Liliendorf und Zaisa eine „Spar- und Darlehenskasse“ gegründet. Die gleichen Gemeinden gründeten 1924 auch gemeinsam eine Molkereigenossenschaft.

Am 8. Mai 1945 besetzte die Rote Armee Oberfröschau, am 24. Juni 1945 wurde die deutschsprachige Bevölkerung Richtung Österreich vertrieben. Zum Gedenken an dieses Ereignis wurde in Hardegg (Niederösterreich) ein Gedenkstein errichtet.

Bevölkerungsentwicklung von Oberfröschau

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 355 339 16
1890 387 387 -
1900 327 324
1910 369 366 2 1
1921 382 321 46 15
1930 384 338 31 15

[1]

Čížov

Die Hauptstraße von Cizov / Zaisa

Die erste urkundliche Erwähnung von Zaisa (Čížov), einem Straßendorf an der Straße von Horní Břečkov zum Grenzübergang Hardegg (Niederösterreich) in Österreich, stammt wie die von Horní Břečkov aus dem Jahr 1323.

Die Kapelle von Zaisa stammt aus dem Jahr 1756 und wurde damals noch ohne Turm und Sakristei errichtet. Für Planung und Bau ist vermutlich der Baumeister Matthias Kirchmayer aus Frain an der Thaya verantwortlich. Auftraggeber für den Bau war der Kavalleriegeneral Michael Anton Graf von Althann. Er war der vorletzte Althann auf der Herrschaft Frain an der Thaya, zu der Zaisa gehörte. Der Turm wurde im Jahr 1787 errichtet, die Sakristei 1862 gemeinsam mit den Fresken beim Altar. Für liturgische Zwecke wurde die Kapelle so selten genutzt, so dass der Bischof in Brünn verbot, hier das Allerheiligste aufzubewahren.

Im Jahr 1874, als die Brücke in Hardegg und die Straße nach Niederfladnitz neu errichtet wurde, wurde diese auch hierher nach Zaisa verlängert. Ein wenig Abseits von dieser Straße errichtete der damals noch junge Österreichische Touristenklub ÖTK eine nach der Gattin des Grundbesitzers, Graf Stadnitzky aus Frain an der Thaya benannte Aussichtswarte: die Luitgardenwarte mit Blick auf Hardegg.

Auf dem Dorffriedhof, auf dem seit der 1945 erfolgten Vertreibung der deutschsprachigen Ortsbewohner niemand mehr bestattet wurde, dominiert auf den Grabsteinen – die Kreuze aus Gusseisen sind bis auf ein einziges verschwunden – der Name „Dungl“.

Am südlichen Ortsrand, dem Grenzübergang Hardegg zugewandt, steht das ehemalige Zollhaus mit seinem einst mit Maschinengewehren bewaffneten Bunker. Heute beherbergt es das Informationszentrum des Národní park Podyjí.

Nur wenige Meter entfernt befindet sich – weit weg von der eigentlichen Staatsgrenze, der Thaya – ein letztes Stück des „Eisernen Vorhanges“ mit einem Wachtturm.

Zum Gedenken an die Vertreibung im Jahr 1945 wurde in Hardegg ein Gedenkstein errichtet.

Gedenkstein der Heimatvertriebenen in Hardegg

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

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