Liliendorf

Liliendorf
Lesná
Wappen von ????
Lesná u Znojma (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihomoravský kraj
Bezirk: Znojmo
Fläche: 343 ha
Geographische Lage: 48° 54′ N, 15° 33′ O48.90722222222215.5425463Koordinaten: 48° 54′ 26″ N, 15° 32′ 33″ O
Höhe: 463 m n.m.
Einwohner: 262 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 671 02
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 1
Verwaltung (Stand: 2006)
Bürgermeister: Zdeněk Uhlík
Adresse: Lesná 21
671 02 Šumná

Lesná (deutsch Liliendorf) ist eine tschechische Gemeinde mit 279 Einwohnern (1. Jänner 2004) im Okres Znojmo in Südmähren westlich von Znaim.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Nachbarorte von Lesna sind Vracovice, Šumná, Onšov, Vranov nad Dyjí und Horní Břečkov.

Liliendorf, ist in 463 m ü. M. an der Straße zwischen Znojmo nad Dyji im Osten und Vranov nad Dyjí im Westen gelegen.

Geschichte

Das Dorf, wurde am 5. Juli 1794 im Gebiet der Herrschaft Frain an der Thaya gegründet. Die Siedler für den neuen Ort wurden angeworben. Der Name Liliendorf (seit 1945 Lesná) leitet sich vom Gründer, Ritter von Lilienborn, ab.

Im Jahr 1799 wurde am östlichen Ortsende der Friedhof angelegt und ein Jahr später (1800) vom Pfarrer Engelbert Mather aus Oberfröschau (Horní Břečkov) geweiht. 1815 wurde der Friedhof erweitert und ummauert. Aber erst am 19. Mai 1864 fand die erste Kommissionierung für den Bau der Kapelle am westlichen Ortsende statt.

1862 ging das Wahrzeichen von Liliendorf, die Windmühle am östlichen Ortsanfang, in Betrieb. Sie wurde unter der Anleitung des Maurers Franz Czerny aus Liliendorf erbaut, der sein Wissen von der Mitarbeit an der Windmühle von Retz in Niederösterreich weitergab. Erster Müller war Johann Bergmann, der Sohn des Retzer Windmüllers. Er heiratete später die Tochter von Franz Czerny.

Am 17. April 1866 wurde der Bauplatz für die Kapelle eingeebnet, am 22. April fand die Grundsteinlegung statt und am nächsten Tag (23. April 1866) begannen die Bauarbeiten.

In den Jahren zwischen der Anlage des Friedhofs und dem Beginn des Kapellenbaues waren 1805 und 1809 plünderten die Franzosen den jungen Ort.

Am 16. August 1850 wurde der erste Gemeinderat mit Bürgermeister gewählt und am 9. Juni 1851 der Grundstein für die Schule samt Lehrerwohnung gelegt. Fertig wurde das Gebäude im November des gleichen Jahres.

Das Jahr 1866 hatte mit dem Baubeginn der Kapelle gut begonnen, doch am 14. Juli requirierten die Preußen 30 Laib Brot, am 15. Juli kam ein preußisches Infanterieregiment in den Ort und am 6. August wurden 160 Mann Infanterie und Kavallerie bis 5. September einquartiert.

Die am 2. September 1867 fertig gestellte Kapelle wurde der Heiligen Theresia geweiht.

Am 16. Juli 1890 wurde das Postamt eingerichtet.

1898 wurde auf Kosten des 1895 gegründeten Verschönerungsvereins die erste Straßenbeleuchtung errichtet und auf Kosten der Gemeinde eine Uhr in den Turm der Kapelle eingebaut.

1904 wurde die Freiwillige Feuerwehr von Liliendorf/Lesná gegründet.

Das Jahr 1907 brachte durch Aufkommen von Dampfmühlen das Ende der Windmühle. Heinrich Bergmann, der jüngste Sohn des Müllers, machte aus der Mühle eine Wagnerwerkstätte, die bis etwa 1930 bestand. 1989 wurde aus dem Bauwerk ein Restaurant mit guter Küche und Aussicht auf das Kernkraftwerk Dukovany.

Gedenkstein der Heimatvertriebenen in Hardegg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschstämmige Bevölkerung von Liliendorf aus ihrer Heimat verjagt. Ein Gedenkstein in Hardegg (Niederösterreich) erinnert an dieses traurige Ereignis.

Am 17. Oktober 1993 fand anlässlich des 125jährigen Jubiläums der Kirche eine Messe in Liliendorf statt. Zelebriert wurde sie von Josef Hudec und dem Heimatpriester Dechant Johann Schlosser. Am 28. August 1994 feierte man den 200. Geburtstag von Liliendorf/Lesná mit einer von Josef Hudec zelebrierten Messe.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 422 385 37
1890 387 387 -
1900 375 370 2 3
1910 373 370 3
1921 313 228 57 28
1930 360 225 85 20

[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

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