- Aston Martin DB4 GT Zagato
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Aston Martin DB 4 GT Zagato Hersteller: Aston Martin Lagonda Ltd. Produktionszeitraum: 1960–1961 Klasse: Sportwagen Karosserieversionen: zweisitziges Coupé Motoren: 3,7 l Ottomotor, 231 kW Länge: 4362 mm Breite: 1676 mm Höhe: Radstand: Leergewicht: 1257 kg Vorgängermodell: keines Nachfolgemodell: Aston Martin V8 Zagato Der Aston Martin DB4 GT Zagato war ein exklusiver Sportwagen mit britischer Technik und italienischer Karosserie. Das Auto entstand in Zusammenarbeit von Aston Martin und dem Mailänder Karosseriewerk Zagato. Im Laufe der Jahre entstanden 19 Originalfahrzeuge und sechs Werksrepliken.
Inhaltsverzeichnis
Das Original
Der Aston Martin DB4 GT Zagato war im Grunde ein DB4 GT, der durch die Carrozzeria Zagato in Italien neu eingekleidet wurde. Sein Design, das von Ercole Spada entwickelt worden war, geht auf einen - heute kaum noch bekannten - Entwurf zurück, den Zagato im Jahr 1959 für den britischen Automobilhersteller Bristol produziert hatte.Dieses als Bristol 406 S bezeichnete Einzelstück und der Aston Martin sahen sich sehr ähnlich.[1]
Die Karosserie des DB4 GT Zagato zeichnete sich durch starke Rundungen aus. Sie war konsequent auf Gewichtsreduzierung ausgelegt. Zagato verwendete für die Herstellung Aluminium, das von Hand über einem Holzmodell in Form gebracht wurde. Die Fenster bestanden aus Plexiglas, zudem verzichtete man auf Zierteile und unnötigen Luxus. Die Fahrzeuge hatten - anders als der Werks- DB4 GT - regelmäßig zurückgesetzte Scheinwerfer, die mit Plexiglas abgedeckt waren. Ein einzelnes Fahrzeug trug allerdings den Vorderwagen des Serienmodells.
Der Motor des Aston Martin entwickelte 231 kW; der Wagen hatte eine Beschleunigung von 6,2 s/0-100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 246 km/h.
Der Aston Martin DB4 GT Zagato wurde zuerst auf der „London Motor Show“ 1960 vorgestellt. 23 Seriennummern wurden vom Werk an Zagato vergeben, allerdings wurden zwischen 1960 und 1961 nur 19 Fahrzeuge aufgebaut. Heute (2006) kostet solch ein Auto ca 4 Millionen Euro.
Der DB4 GT Zagato nahm 1962 am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil; Fahrer waren z. B. Roy Salvadori und Jim Clark.
Der DB4 GT Zagato Sanction II
25 Jahre später (1988) entschied sich Aston Martin für den Bau von zunächst vier weiteren Modellen mit den bislang nicht verwendeten Seriennummern (0192, 0196, 0197 und 0198), die dem Original nahezu vollständig entsprachen. Anlass für diese Entscheidung war eine ausgesprochene Blüte des Oldtimer-Marktes in den späten 1980er Jahren, die dazu führte, dass für klassische Automobile nicht selten Millionenbeträge gezahlt wurden. Zagato, der Urheber der Karosserie und seit 1984 über den Aston Martin V8 Zagato wieder geschäftlich mit dem britischen Unternehmen verbunden, stimmte dem Neubau zu. Das technische Layout war mit dem des Originalfahrzeugs annähernd identisch; allein die Elektrik war überarbeitet worden, und der Neubau fuhr auf geringfügig kleineren Reifen; schließlich waren die Motoren dank anderer Vergaser spürbar leistungsstärker.
In einem Spezialbetrieb in Großbritannien ließ Aston Martin insgesamt sechs Chassis nach dem Vorbild des DB4 GT herstellen. Vier von ihnen wurden nach Italien transportiert, wo sie in der privaten Werkstatt desjenigen ehemaligen Zagato-Mitarbeiters eingekleidet wurden, der in den frühen 1960er Jahren die Karosserien für die Originalfahrzeuge hergestellt hatte. Ein originaler DB4 GT Zagato wurde mitgeschickt und dort zerlegt, um das dortige Personal mit den Konstruktionsmerkmalen der 1960er-Jahre vertraut zu machen. Den letzten Schliff erhielten die Fahrzeuge letztlich bei Aston Martin.
Die Fertigstellung der Fahrzeuge zog sich in die Länge; erst 1991 waren die Autos einsatzbereit. Absatzsorgen musste sich Aston Martin gleichwohl nicht machen: Die vier Sanction II-Modelle waren bereit 1988 - innerhalb von 15 Minuten nach Bekanntgabe der Produktionsentscheidung - verkauft worden. Sie erzielten jeweils einen Preis von umgerechnet 1,2 Mio. €.
Der DB4 GT Zagato Sanction III
Parallel zu den vier Sanction II-Modellen wurden in Italien zwei weitere Karosserien aufgebaut, die - zusammen mit den überzähligen Chassis - zunächst als Teileträger gedacht waren. Tatsächlich bestand allerdings kein Bedarf an Ersatzteilen, sodass sich Aston Martin 1996 dazu entschloss, aus diesen Teilen zwei weitere Fahrzeuge zu komplettieren. Die Wagen wurden in kurzer Zeit fertiggestellt und werden in der britischen Literatur wiederholt als "Sanction III" bezeichnet.
Literatur
- Andrew Noakes: Faszination Aston Martin. Parragon Publishing (2006), ISBN 978-1-4054-7900-4
- Bristol Fashion. Vorstellung und Fahrbericht des Bristol 406 Zagato mit Hinweis auf die Beziehungen zwischen dem Bristol 406 Zagato und dem Aston Martin DB4 GT Zagato, in: Classiccars 9/2001, S. 104 ff.
- Christopher Balfour: Bristol Cars. A very British story. 2009 (Haynes Publishing) ISBN 978-1-84425-407-1.
Weblinks
Commons: Aston Martin DB4 GT Zagato – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- DB4 GT Zagato in Supercars.net (englisch)
- Aston Martin DB4 GT Zagato - Fotos und Beschreibung (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Balfour: Bristol. A very British story. S. 249, 397.
Zeitleiste der Aston-Martin-Modelle von 1948 bis heute Typ Ära David Brown 1947–1972 Diverse Besitzer Ab 1986 zu 75 %, von 1993 zu 100 % Teil von Ford Unabhängig 1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 Kleinstwagen Cygnet Sportwagen DB1 DB2 DB2/4 DB4 DB5 DB6 DB7 DB2 Vantage DB4 Vantage DB5 Vantage DB6 Vantage DBS /
DBS V8V8 Virage V8 V8 Vantage DB7 Vantage DB9 Virage Vantage V8 Vantage V8 Vantage V12 Vanquish DBS Sonderfahrzeuge DB4 GT Zagato V8 Zagato DB7 Zagato AR1 One-77 Limousinen 2.6-Litre 3-Litre Rapide Lagonda Rapide Rennwagen DB3 DBR9 DBRS9 - Unter der Marke Lagonda vertrieben
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