- Paulinenaue
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Wappen Deutschlandkarte 52.68305555555612.71666666666731Koordinaten: 52° 41′ N, 12° 43′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Havelland Amt: Friesack Höhe: 31 m ü. NN Fläche: 31,61 km² Einwohner: 1.209 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km² Postleitzahl: 14641 Vorwahl: 033237 Kfz-Kennzeichen: HVL Gemeindeschlüssel: 12 0 63 228 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Amtsverwaltung: Marktstraße 22
14662 FriesackBürgermeister: Erhard Hesse (SPD) Lage der Gemeinde Paulinenaue im Landkreis Havelland Paulinenaue ist eine Gemeinde im Landkreis Havelland in Brandenburg. Zu Paulinenaue gehört der Ortsteil Selbelang mit den bewohnten Gemeindeteilen Bienenfarm, Kamerun und Lindholzfarm. Sie gehört zum Amt Friesack.
Inhaltsverzeichnis
Ortsgeschichte
Das Dorf Paulinenaue liegt auf einer Talsandinsel im Havelländischen Luch. Die erste urkundliche Erwähnung der Gemarkung erfolgte im Jahr 1390. Im 16. Jahrhundert werden Viehhöfe der Gebrüder von Bardeleben im Lindholz erwähnt. Aus der ursprünglich zu Selbelang gehörenden „Bardelebenschen Meierei“ entwickelte sich nach Verkauf im 19. Jahrhundert unter dem Patronat des Pessiner Landadligen Friedrich Wilhelm von Knoblauch (1798–1852) der Ort Paulinenaue. Namensgeberin war 1833 von Knoblauchs Braut Pauline von Bardeleben (1811–1884). Seit der Einrichtung eines Haltepunktes auf der Berlin-Hamburger Eisenbahn 1847 wurde die Geschichte Paulinenaues in erster Linie durch die Eisenbahn bestimmt. Vom 1880 bis 1970 war der Bahnhof zudem Endstation der Paulinenaue-Neuruppiner Eisenbahn sowie von 1900 bis 1924 der Kreisbahn Rathenow-Senzke-Nauen. Gute Absatzmöglichkeiten und (besonders für den Erdbeeranbau) günstige Standortfaktoren beförderten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Ansiedlung einiger Gartenbaubetriebe.
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg war Paulinenaue Forschungsstandort. Hans Goldschmidt (1861–1923), der Erfinder des Thermitverbundschweißverfahrens, betrieb als Gutsbesitzer von 1918 bis zu seinem Tod hier eine Forschungswerkstatt mit Schweißerei und Tischlerei. Nachhaltig prägte das 1949 von Eilhard Alfred Mitscherlich (1874–1956) gegründete Landwirtschaftsinstitut die Entwicklung des Ortes.[2] In den Jahren nach der Wiedervereinigung zerfiel das Institut in mehrere Einzeleinrichtungen.
1912 war Paulinenaue zum eigenen Gutsbezirk und 1924 zur selbstständigen Gemeinde geworden. Mit Wirkung vom 26. Oktober 2003 wurde das Nachbardorf Selbelang im Zuge der Gemeindegebietsreform ein Ortsteil von Paulinenaue.[3]
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung Paulinenaue besteht aus 10 Mitgliedern.
- SPD: 4 Sitze
- Freiwillige Feuerwehr e.V: 2 Sitze
- Für Selbelang: 1 Sitz
- Die Linke: 3 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)
Sehenswürdigkeiten
Der Paulinenauer Gutshof wurde in seiner heutigen Ausdehnung unter Einbezug älterer Meiereigebäude in den 1830er Jahren angelegt und in der Zeit des Ersten Weltkriegs modernisiert. Sehenswert sind hier das Herrenhaus (1833, aufgestockt 1914/17, saniert 2009/10), Allee und Park, die Stallgebäude und der Speicher (1925). Besonders ortsbildprägend ist das klassizistische Empfangsgebäude in der ehemaligen Eisenbahnkolonie (1847, erweitert 1883). Diese Objekte sind wie die Kirche (1931/32) und ein Wandbild im Speisesaal des ehemaligen Mehrzweckgebäudes aus den 1970er Jahren denkmalgeschützt.[4]
In Selbelang stehen die Kirche, die Parkanlagen und ein Viertelmeilenstein unter Denkmalschutz.
Der "Havelland-Radwanderweg" durchquert den Ort und trifft am Bahnhofsgebäude auf den hier beginnenden Radweg "Stille Pauline" nach Fehrbellin.
Persönlichkeiten
- Hans Goldschmidt
- Eilhard Alfred Mitscherlich
- Asmus Petersen
- Peter Pollack
- Carl Ramsauer
- Albert Willimsky
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Günther Wacker: Paulinenaue: eine Ortschronik aus dem Havelland. Paulinenaue 1984 (Onlineversion 2003)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Landesdenkmalliste vom 31.12.2010
Weblinks
- Paulinenaue im Internet eine auf Privatinitiative betriebene Ortschronik
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