- Pewsum
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Pewsum Gemeinde KrummhörnKoordinaten: 53° 26′ N, 7° 6′ O53.4352777777787.09722222222220.00Koordinaten: 53° 26′ 7″ N, 7° 5′ 50″ O Höhe: 0,00–0,60 m ü. NN Fläche: 6,68 Einwohner: 3.352 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 1972 Postleitzahl: 26736 Vorwahl: 04923 Karte der Krummhörn
Pewsum ist ein Ortsteil der Gemeinde Krummhörn (Landkreis Aurich) im westlichen Ostfriesland. Pewsum ist sowohl der Verwaltungssitz als auch der zentrale Handels- und Handwerksplatz der Gemeinde. Die Einwohnerzahl beträgt 3352 (Stand: 31. Dezember 2006) und der Ort liegt auf einer Höhe von 0 m ü. NN.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Pewsum wurde erstmals 945 urkundlich als Burg der Häuptlingsfamilie Manninga erwähnt. Seit 1565 ist Pewsum im Besitz der Cirksena. In Pewsum weilten bekannte Persönlichkeiten wie etwa der schwedische Marschall Dodo von Innhausen und Knyphausen, General Peter Ernst II. von Mansfeld oder der Große Kurfürst.
Im 18. Jahrhundert ist die Burg verfallen und wurde teilweise auf Abbruch verkauft. Die noch erhaltenen Gebäude wurden inzwischen restauriert und in das Ostfriesische Freilichtmuseum einbezogen.
1972 verlor Pewsum die Eigenständigkeit und wurde Ortsteil der neu gegründeten Gemeinde Krummhörn, allerdings eben auch der Verwaltungssitz.
Sehenswürdigkeiten
Die Manningaburg wurde 1458 erbaut und gilt als das Wahrzeichen von Pewsum. In einem dreistöckigen Galerieholländer befindet sich ein Mühlenmuseum.
Religion
Pewsum ist eine der lutherischen Inseln, in der von der Evangelisch-reformierten Kirche dominierten Krummhörn. Ihr Gotteshaus ist die aus dem 14. Jahrhundert stammende St.-Nicolai-Kirche, die bei einer Grundsanierung im Jahr 1862 mit einer neuen Ziegelfassade versehen wurde[1].
Aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts datiert die katholische Kapelle St. Hedwig. Sie wurde 1959 auf einem Privatgrundstück von Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten errichtet. Die Kapellengemeinde wird von der Katholischen Kirchengemeinde Emden betreut.
Die Brüdergemeinde Pewsum hat ihr Domizil im ehemaligen Kindergarten, den sie zu einem Gemeindezentrum umgebaut hat. Ursprünglich hatte sie ihren Sitz in Krummhörn-Hamswehrum. Die Pewsumer Baptisten haben ihre Gemeinde in Jennelt, treffen sich jedoch in Pewsum als Hauskreis.
Verkehr
Pewsum wird über die Landesstraßen 2 und 3 erschlossen. Diese verbinden Pewsum und weitere Orte der Gemeinde Krummhörn mit Emden und damit der A 31.
Früher verband die Kreisbahn Emden–Pewsum–Greetsiel Pewsum und Greetsiel mit Emden. Der Betrieb der Meterspurbahn wurde 1963 eingestellt und in den Folgejahren wurden die Gleisanlagen entfernt. Auf Teilabschnitten wurde ein Rad- und Wanderweg angelegt. Die Personenbeförderung übernehmen seitdem Omnibusse. Pewsum ist heute per Bus mit der ehemaligen Kreisstadt Norden und mit Emden verbunden. Hier befinden sich auch die nächstgelegenen Bahnhöfe mit Anbindung an Regionalbahnen und dem IC-Netz.
Sport
Der TuS Pewsum ist der größte Sportverein am Ort. Das Fußball-Herrenteam spielte bis zum Ende der Saison 2008/2009 in der Oberliga Niedersachsen West (fünfte Liga), seitdem in der sechstklassigen Bezirksoberliga Weser-Ems.
Persönlichkeiten
- Pewsum war seit etwa 1400 Sitz der Häuptlingsfamilie Manninga. Als letzter männlicher Nachkomme dieses Geschlechts residierte auf der Manningaburg Hoyko Manninga, der die Burg 1565 an Graf Edzard II. von Ostfriesland und seine Gemahlin Katharina von Schweden verkaufte.
- Hermine Heusler-Edenhuizen (1872 - 1955) wurde in Pewsum geboren. Sie war die erste niedergelassene Ärztin Deutschlands.
Literatur
- Regine Lampe: Das Burgmuseum in Pewsum (Ostfriesischer Kunstführer, Heft 13). Aurich 1989
Einzelnachweise
- ↑ Homepage des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Emden - Gemeinde Pewsum; eingesehen am 30. Dezember 2009
Weblinks
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