- Groothusen
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Groothusen Gemeinde KrummhörnKoordinaten: 53° 26′ N, 7° 4′ O53.4341666666677.06777777777780Koordinaten: 53° 26′ 3″ N, 7° 4′ 4″ O Höhe: 0–3 m ü. NN Fläche: 7,42 Einwohner: 474 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 1972 Postleitzahl: 26736 Vorwahl: 04923 Karte der Krummhörn
Groothusen ist ein altes Langwurtendorf in der Gemeinde Krummhörn im Westen Ostfrieslands, ungefähr 15 Kilometer nordwestlich der Seehafenstadt Emden mit 474 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2006). Die Warft hat eine Länge von etwa 500 Metern und eine Breite von etwa 130 Metern.
Geschichte
Nach dem Heberegister des Klosters Werden (Werdener Urbaren) wird der Ort erstmalig um das Jahr 1000 unter dem Namen Husum erwähnt, der Ort hat aber wohl bereits im 8. Jahrhundert seinen Ursprung. Nach örtlich erfolgten Ausgrabungen kann auf ein Wikdorf, d.h. einen Handelsplatz, geschlossen werden. Er wurde an einem Priel angelegt, der in die sogenannte Bucht von Sielmönken mündete, die heute vollständig verlandet ist.
Die Entfernung zur Küste betrug damals nur etwa 500 m und so verliefen in unmittelbarer Nähe die Seeverkehrswege des friesischen Fernhandels, unter anderem zwischen Dorestad und Haithabu. Friesische Kaufleute stapelten hier ihre Waren und fanden bei längeren Aufenthalten im Ort Unterkunft. Nach der Bedeichung im 13. Jahrhundert hat Groothusen seine Bedeutung als Handelsplatz verloren. Neben Groothusen findet man in Ostfriesland weitere Langwurtendörfer in Grimersum (Krummhörn), Jemgum und Hatzum (Rheiderland), im Ortskern von Oldersum (Moormerland) und in Nesse (Norder Marsch).
Bereits im frühen Mittelalter war Husum Sitz einer münsterschen Propstei. Den nordwestlichen Abschluss des lang gestreckten Warfdorfes bildet die große St.-Petrus-Kirche, eine der sechs Propsteikirchen des alten Emsgaues, mit ihrem massigen Kirchturm. Die Glocke stammt aus dem Jahre 1526. Der aus dem Jahre 1590 in Blaustein geschlagene Grabstein der Adda von Meckenaborg, Herrin von Groothusen, gilt als besondere Kostbarkeit. Neben weiteren sehenswerten Grabplatten stellen das von Ghert Klinghe 1454 gegossene prächtige bronzene Taufbecken und die wertvolle Orgel von Johann Friedrich Wenthin (1798-1801) mit ihren einzigarten Flötenklängen weitere Sehens- und Hörenswürdigkeiten der alten Kirche dar.
Drei Burgen, die Oster-, Middel- und Westerburg zierten zu früheren Zeiten das Dorfbild Groothusens. Nur die Osterburg - um 1490 neu errichtet - blieb bis heute erhalten, die beiden anderen wurden in Fehden 1400 und 1432 von den Hamburgern zerstört. Die Osterburg liegt an der Ostseite des Dorfes an einem Landschaftsschutzgebiet mit langer, alter Lindenallee. Sie beherbergt heute zahlreiche geschichtliche Erinnerungsstücke.
Literatur
- Enno F. Kempe: Die Osterburg zu Groothusen (Ostfriesischer Kunstführer, Heft 12). Aurich 1989
- Waldemar Reinhardt: Die Grabung auf der Dorfwarf von Groothusen, Kreis Norden, und ihre Ergebnisse. In: Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden. Bd. 39 (1959), S. 30-36.
Weblinks
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