- Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz
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Pontificia Universitas Sanctae Crucis Gründung 1984/1985 Trägerschaft kirchlich (Opus Dei) Ort Rom Staat Italien Rektor Prof. Dr. Luis Romera Studenten 1.538 (2010/2011)[1] Professoren 222 Dozenten (2010/2011)[2] Website pusc.it Die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz (lat.: Pontificia Universitas Sanctae Crucis, ital.: Pontificia Università della Santa Croce, Abk.: PUSC) ist eine Universität päpstlichen Rechts in Rom unter Leitung der katholischen Personalprälatur Opus Dei.
Sie hat ihren Sitz im Palazzo dell’Apollinare, dem die Basilika Sant’Apollinare als Universitätskirche angegliedert ist.
Inhaltsverzeichnis
Historischer Überblick
Im Oktober 1984 begann die Hochschule ihren Lehrbetrieb. Auf Antrag des damaligen Großkanzlers und Prälaten des Opus Dei, Álvaro del Portillo, verfügte am 9. Januar 1985 die Kongregation für das Katholische Bildungswesen mit dem Dekret Dei Servus die kanonische Errichtung der römischen Sektion der Fakultäten für Theologie und Kirchenrecht der vom Opus Dei gegründeten Päpstlichen Universität von Navarra im spanischen Pamplona. In jenem ersten akademischen Jahr 1984/1985 des neuen Römischen Athenäums vom Heiligen Kreuz, wie sie damals hieß, schrieben sich 41 Studenten aus 22 Ländern ein. Damit wurde einem alten Wunsch des Gründers des Opus Dei, des Hl. Josefmaria Escrivá, entsprochen, in der Ewigen Stadt eine entsprechende Ausbildungsstätte anzusiedeln.[3]
Mit Dekret der Kongregation für das Katholische Bildungswesen vom 9. Januar 1990 wurde die Hochschule zur Päpstlichen Universität erhoben und der Prälat des Opus Dei zum Großkanzler ernannt. Dies ist zurzeit Bischof Javier Echevarría.[4]
Organisation
Die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz besteht aus vier Fakultäten:
Der Theologischen Fakultät ist das Institut für Religionswissenschaft, das Istituto Superiore di Scienze Religiose all’Apollinare, angeschlossen, das hauptsächlich Laien als Religionslehrer ausbildet. In seiner Lehrmethode („complex learning“) kombiniert das Institut die traditionelle Anwesenheitspflicht mit dem Fernstudium.[5]
Mit der Universität verbunden ist ferner das am 9. Januar 2001 errichtete Historische Institut San Josemaría Escrivá, das die historische, aber auch die theologische und kanonistische Forschung über den Hl. Josefmaria und seine Botschaft fördern soll.[6]
An der Theologischen Fakultät wurde 2009 das Liturgische Institut gegründet, dessen Lehrangebot für den Lizentiats- und Promotionsstudiengang angelegt ist. Im Fachbereich Kirchengeschichte bietet die Theologische Fakultät einen zweijährigen Master-Studiengang an. Er entspricht dem Lizentiats-Lehrangebot in der Spezialisierung Kirchengeschichte.[7]
Die Fakultät für Institutionelle Soziale Kommunikation wurde 1996 errichtet. Über ihren vorgesehenen Lehrplan hinaus organisiert sie Seminare, Tagungen und Kongresse für Journalisten und Mitarbeiter kirchlicher Pressestellen. Das Fortbildungsprogramm berücksichtigt auch Konfliktsituationen und deren Behandlung durch kirchliche Entscheidungsträger im Kontakt mit den Medien.[8]
Seit 2006 umfasst das Lehrangebot der Kommunikationsfakultät das Fach „Kunst und Glaubenskommunikation“, die Theologische Fakultät bietet zudem „Christliche Kunstgeschichte“ und „Liturgische Kunst“ an. An deutschen Universitäten zählen diese Fächer nicht zum pflichtmäßigen Lehrprogramm des Theologiestudiums, obwohl das Zweite Vatikanische Konzil die Einbeziehung von Kunst gewollt hat. Die Universität Santa Croce versucht, diesem Defizit in der theologischen Ausbildung entgegenzuwirken.[9]
Die 1984 gegründete Universitätsbibliothek verfügt über einen Bestand von zirka 200.000 Medien.[10] Südlich der Piazza Farnese befindet sich die Bibliothek in einem Gebäudekomplex zwischen der Via San Girolamo della Carita und der Via dei Farnesi. Sie ist auch externen Studenten und Forschern zugänglich. Im Juli und August ist sie als eine der wenigen Bibliotheken Roms geöffnet.[11]
Durchschnittlich sind pro Jahr etwa 1.400 Studenten eingeschrieben, die aus etwa 97 Ländern kommen. Amtierender Rektor ist seit 2008 der spanische Philosoph und Priester Luis Romera, Professor für Metaphysik.[12]
Bekannte Persönlichkeiten
- Bischof Juan Ignacio Arrieta Ochoa de Chinchetru (* 1951), Sekretär des Päpstlichen Rates für die Interpretation von Gesetzestexten (ehem. Dekan)
- Prälat Christoph Bockamp, Regionalvikar des Opus Dei für Deutschland (Doktorat)
- Ignacio Carrasco de Paula (* 1937), Bioethiker, Rektor der PUSC (1984-1994), Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben
- Marco Antonio Cortez Lara (* 1957), Bischof von Tacna y Moquegua, Peru (Laureat)
- Bischof Javier Echevarría (* 1932), Prälat des Opus Dei (Großkanzler)
- Prälat Georg Gänswein (* 1956), Päpstlicher Privatsekretär (Gastprofessur)
- José Francisco González González, Weihbischof im Erzbistum Guadalajara, Mexiko (Laureat)
- Bischof Grzegorz Kaszak, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Familie und ernannter Bischof von Sosnowitz (Doktorat)
- Wieslaw Lechowicz, Weihbischof im Bistum Tarnów, Polen (Doktorat)
- Fernando José Monteiro Guimarães C.Ss.R., Bischof von Garanhuns, Brasilien (Lizentiat)
- Stefan Mückl (* 1970), Rechtswissenschaftler (Dozent)
- Joaquín Navarro-Valls (* 1936), ehem. Pressesprecher und Mediendirektor des Heiligen Stuhls (Gastprofessur)
- Joseph Pandarasseril, Weihbischof in der Erzeparchie Kottayam, Indien (Lizentiat)
- Helmuth Pree (* 1950), Professor des Kanonischen Rechtes an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Gastprofessur)
- Martin Rhonheimer (* 1950), ordentlicher Professor für Ethik und Politische Philosophie
- Johannes Grohe (* 1954), ordentlicher Professor für Mittelalterliche Kirchengeschichte und Konziliengeschichte
- Camillo Kardinal Ruini (* 1931), Generalvikar em. für die Diözese Rom (Ehrendoktorat)
- Oscar Domingo Sarlinga, Bischof von Zárate-Campana, Argentinien (Doktorat)
- Bischof Antoni Stankiewicz (* 1935), Dekan des Gerichtes der Römischen Rota (Professur)
- Rainer Maria Woelki (* 1956), Erzbischof von Berlin (Doktorat)
- Alexis Touably Youlo (* 1959), Bischof von Agboville, Elfenbeinküste (Lizentiat)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Studentenzahl nach den Notizie dall'Apollinare vom Mai 2011: [1]
- ↑ Dozentenzahl ebd.: [2]
- ↑ Zur Geschichte der Universität: [3]
- ↑ Universitätsleitung: [4]
- ↑ Vgl. Bühren 2011.
- ↑ Vorgängerinstitut an der Päpstlichen Universität von Navarra: [5]
- ↑ Vgl. die mehrsprachige Website [www.pusc.it/teo/storia]
- ↑ Vgl. Bühren 2011.
- ↑ Vgl. Bühren 2011.
- ↑ Präsentation der Universitätsbibliothek: [6]
- ↑ Vgl. Bühren 2011.
- ↑ Meldung bei Radio Vatikan vom 16. September 2008: [7]
Literatur
- Giovanni Tridente / Cristian Mendoza (Hrsg.): Pontificia Università della Santa Croce. Dono e compito. 25 anni di attività / Pontifical University of The Holly Cross. A gift and a calling. 25 years of activities, Cinisello Balsamo (Milano): Silvana Editoriale 2010
- Ralf van Bühren: Weltkirche und Universalität. Neue Projekte an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom, in: Die Tagespost, 21. Juli 2011, S. 7 (URL: http://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/Weltkirche-und-Universalitaet;art312,126240)
Weblinks
- Pontificia Università della Santa Croce -- Internetpräsenz der Universität (italienisch, englisch, spanisch)
- Istituto Superiore di Scienze Religiose all’Apollinare -- Institut für Religionswissenschaft (Institute for Advanced Religious Studies)
- Istituto storico San Josemaría Escrivá -- Historisches Forschungsinstitut (italienisch)
- Pontifical University of the Holy Cross Foundation -- Stiftung zur Unterstützung der Universität und bedürftiger Studenten (englisch)
- Collegio Ecclesiastico Internazionale Sedes Sapientiae -- Internationales Priesterseminar der Universität (italienisch)
- Collegio Sacerdotale Tiberino -- Priesterkolleg der Universität (italienisch)
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