- Québec (Stadt)
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Québec
Stadtzentrum von Québec
Wappen
FlaggeMotto: Don de Dieu feray valoir
(„Ich werde Gottes Geschenk gut nutzen“)Lage in Québec Staat: Kanada Provinz: Québec Région administrative: Capitale-Nationale Koordinaten: 46° 49′ N, 71° 13′ W46.816111111111-71.2241666666675Koordinaten: 46° 49′ N, 71° 13′ W Höhe: 5 m Fläche: 542,71 km² Einwohner:
– Metropolregion:500.691 (Stand: 2006)
746.252 (Stand: 2009)Bevölkerungsdichte: 922,6 Einw./km² Zeitzone: Eastern Time (UTC−5) Gründung: 1608 Bürgermeister: Régis Labeaume Webpräsenz: www.ville.quebec.qc.ca/ Québec (französisch [keˈbɛk], englisch Quebec [kwɨˈbɛk] oder [kəˈbɛk], deutsch wie französisch oder englisch und auch [kviˈbɛk][1]), offiziell frz. Ville de Québec, engl. Quebec City [kwɪˈbɛkˈsɪti], ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Québec, Kanada. Sie ist die einzige Stadt in Nordamerika mit einem Altstadtkern und intakten Festungsanlagen und wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.[2]
Die Stadt selbst zählt 500.691 Einwohner, genannt Québécois bzw. genauer Québécois de Québec, um sie von den anderen Bewohnern der Provinz begrifflich abzusetzen.[3] Die Flussenge zwischen den Städten Québec und Lévis auf dem gegenüberliegenden Ufer hat der Stadt den Namen gegeben. Kebek, ein Wort aus der Algonkin-Sprache, bedeutet „Engstelle“. Einst nannte der Schriftsteller Charles Dickens die Stadt Gibraltar Nordamerikas.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Québec ist – nach St. John’s – die zweitälteste europäische Kolonie in Kanada. Sie wurde am 3. Juli 1608 von Samuel de Champlain am heutigen Place Royale gegründet und war die Hauptstadt der französischen Kolonie Kanada. Dabei wurde ein Dorf eines irokesischen Volksstammes, welches die Indianer Stadaconé nannten, in eine Festung umgebaut. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der derzeitige Standort der Stadt nur von Algonkin- und Innu-Indianern besucht.
1690 wurde Québec von den Briten angegriffen, aber durch den Gouverneur Louis de Frontenac erfolgreich verteidigt. 1763, während des Siebenjährigen Kriegs, wurde die Stadt erneut von einer britischen Armee unter dem Kommando von James Wolfe belagert. Nahe Québec fand am 13. September 1759 die Schlacht auf der Abraham-Ebene statt, die von den Franzosen verloren wurde. Daraufhin musste die Stadt am 18. September kapitulieren. Durch den Frieden von Paris von 1763 wurde sie mit ganz Kanada von Frankreich an Großbritannien abgetreten.
Im Jahre 1775, während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, versuchten Truppen der amerikanischen Kontinentalarmee vergeblich, Québec zu erobern.
Québec war die Hauptstadt der britischen Provinz Québec bis 1791 und danach Hauptstadt von Niederkanada bis 1841. Nach der Gründung der kanadischen Konföderation wurde Québec erneut Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Während des Zweiten Weltkrieges im August 1943 war die Stadt Tagungsort der Quadrant-Konferenz. Die Regierungschefs Franklin D. Roosevelt (Vereinigte Staaten), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und William Lyon Mackenzie King (Kanada) beratschlagten, die Luftangriffe auf das Deutsche Reich zu erhöhen. Bei einer zweiten Konferenz im September 1944 wurden wichtige Planungen zur Operation Neptune in Québec beschlossen. Die Konferenz fand in der Zitadelle nahe dem Château Frontenac statt.
Geografie
Lage
Die Stadt Québec liegt im Tal des Sankt-Lorenz-Stromes rund 250 km nordöstlich von Montreal entfernt. Von hier aus spreizt sich der Fluss sehr stark und beginnt mehrere Kilometer breit zu werden. Nordöstlich der Stadt liegt die Île d’Orléans. Die Region liegt eher tief und ist flach. Das Flusstal verfügt über sehr fruchtbaren Boden, was die Region beim Anbau landwirtschaftlicher Erzeugnisse sehr ertragreich macht. Nördlich von Québec befinden sich die laurentinischen Berge. Die erhöht gelegene Oberstadt liegt auf dem Bergsporn Cap-Diamant. Die Unterstadt liegt auf dem Niveau des Flusses.
Stadtgliederung
Seit dem 1. Januar 2002 bilden die früheren Städte Sainte-Foy, Beauport, Charlesbourg, Sillery, Loretteville, Val-Bélair, Cap-Rouge, Saint-Émile, Vanier, L'Ancienne-Lorette, Saint-Augustin-de-Desmaures und Lac-Saint-Charles die heutige Stadt Québec. Diese Zusammenfassung war eine von vielen gemeindetechnischen Veränderungen, die zu diesem Datum stattfanden. Es folgte eine Volksbefragung, die in der Folge am 1. Januar 2006 die Teile L'Ancienne-Lorette und Saint-Augustin-de-Desmaures wieder aus der Stadt ausgliederten. Die Stadt verfügt heute über 34 Bezirke und acht Stadtgemeinden. Die Aufteilung erfolgt gemäß folgender Tabelle:
Stadtgemeinde Bezirk La Cité–Limoilou Latin/Old Quebec, Saint-Jean-Baptiste, Montcalm, Saint-Sacrement, Petit Champlain, Saint-Sauveur, Saint-Roch, Saint-Malo, Maizerets, Vieux-Limoilou, Lairet, Du Colisée Les Rivières Lebourgneuf, Duberger, Les Saules, Vanier Sainte-Foy–Sillery–Cap-Rouge Cité universitaire, Saint-Louis, Sillery, Du Plateau, Pointe-de-Ste-Foy, Cap-Rouge, Aéroport Charlesbourg Saint-Rodrigue, Des Sentiers, Des Monts Beauport Vieux-Moulin, Sainte-Thérèse-de-Lisieux, Villeneuve, Courville La Haute-Saint-Charles Lac-Saint-Charles, Saint-Émile, Neufchâtel and Loretteville, Val-Bélair Klima
Das Klima in Québec ist kontinental (Effektive Klimaklassifikation: Dfb) und zeichnet sich durch kalte Winter und warme Sommer aus. Die Temperaturwerte sind vergleichbar mit denjenigen von Moskau. Die beiden kältesten Monate sind Januar mit –11.5 °C und Februar mit –10.7 °C. Die beiden wärmsten Monate sind Juli mit 19.3 °C und August mit 18.2 °C. Niederschlag fällt über das gesamte Jahr. Der niederschlagsreichste Monat ist Juli mit 107 mm und der niederschlagsärmste der März mit 70 mm.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für QuébecJan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Max. Temperatur (°C) -7,9 -6,1 0,1 7,8 17,1 22,2 25,0 23,4 17,7 10,7 2,9 -4,8 Ø 9 Min. Temperatur (°C) -17,6 -16,0 -9,4 -1,3 5,3 10,6 13,4 12,4 7,2 1,7 -4,3 -13,4 Ø -1 Temperatur (°C) -12,8 -11,1 -4,6 3,3 11,2 16,5 19,2 17,9 12,5 6,2 -0,7 -9,1 Ø 4 Niederschlag (mm) 89,8 70,6 90,3 81,2 106,1 114,2 127,8 116,7 125,5 101,7 102,0 104,4 Σ 1.230,3 Sonnenstunden (h/d) 3,2 4,4 4,8 5,6 7,0 7,7 8,1 7,3 5,2 3,9 2,7 2,6 Ø 5,2 Regentage (d) 18,5 14,9 14,3 13,3 14,3 13,7 13,8 13,9 14,2 15,1 16,4 19,5 Σ 181,9 T
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r-7,9 -17,6 -6,1 -16,0 0,1 -9,4 7,8 -1,3 17,1 5,3 22,2 10,6 25,0 13,4 23,4 12,4 17,7 7,2 10,7 1,7 2,9 -4,3 -4,8 -13,4 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez N
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Im April 2001 war Québec Gastgeber des amerikanischen Gipfeltreffens, bei dem die amerikanische Freihandelszone Free Trade Area of the Americas diskutiert wurde. Hierbei gab es viele Proteste.
Seit einer Eingemeindung am 1. Januar 2002 umfasst die Großstadt Québec 13 ehemalige Stadtgemeinden, darunter Sainte-Foy, Beauport und Charlesbourg. Diese Eingemeindung wurde kritisiert, da sie teilweise gegen den Willen der betroffenen Gemeinden geschah. Nach einem Regierungswechsel in Québec ließ die Regierungspartei PLQ 2004 ein Referendum durchführen, in dessen Folge die Städte L'Ancienne-Lorette und Saint-Augustin-de-Desmaures 2006 wieder selbstständig wurden.
Québec zählt seit der Eingemeindung acht Arrondissements:
- La Cité
- Les Rivières
- Sainte-Foy--Sillery
- Charlesbourg
- Beauport
- Limoilou
- La Haute-Saint-Charles
- Laurentien
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Von Québec aus verkehren von VIA Rail Canada betriebene regelmäßige InterCity-Züge in Richtung Montreal-Ottawa/Toronto (Québec-Windsor-Korridor), ausgehend vom Bahnhof Québec Palais. Die Fernverkehrszüge in Richtung Halifax und Gaspé halten dagegen nur in Charny (Lévis) am Südufer des Sankt-Lorenz-Stroms gegenüber der Stadt. Zwischen Québec und Lévis überspannen zwei Brücken den Sankt-Lorenz-Strom, die Québec-Brücke und die Pont Pierre-Laporte.
Der innerstädtische Nahverkehr wird durch ein Netz aus Buslinien bewältigt. Die Stadt besitzt einen bedeutenden Hafen am Sankt-Lorenz-Strom. Im Sommer verkehren auch Schnellfähren zwischen Montreal und Québec. Der internationale Flughafen Jean Lesage (IATA: YQB) liegt rund 11 km südwestlich der Stadt.
Tourismus
Québec ist bekannt für seinen Karneval (carnaval d'hiver) und für das Château Frontenac, das die Stadtsilhouette beherrscht.
In der Altstadt befinden sich die Nationalversammlung und andere politische und Verwaltungseinrichtungen sowie kulturelle Institutionen wie das nationale Kunstmuseum (Musée national des beaux-arts du Québec) und das Musée de la civilisation.
Touristische Attraktionen der Umgebung sind der Montmorency-Fall (Chute Montmorency), der mit 83,5 Metern Fallhöhe die berühmten Niagara-Fälle deutlich übertrifft, und die Basilique de Sainte-Anne-de-Beaupré.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Québecs Altstadt wird vollständig von einer Stadtmauer umgeben. Dieser Teil des Stadtzentrums liegt leicht erhöht auf einem Hügel und trägt daher die Bezeichnung Haute-Ville (engl.: Upper Town, Oberstadt). Die Oberstadt wird durch das Hotelgebäude Château Frontenac dominiert. Nördlich vom Hotel befindet sich die Kathedrale Notre-Dame de Québec. Höchstes Gebäude der Oberstadt ist der 82 m hohe Édifice Price, in welchem der Premierminister der Provinz Quebec sitzt. Am südlichen Ende der Oberstadt und Teil der Stadtmauer ist die Citadelle de Québec.
Die Unterstadt (Basse-Ville) östlich davon liegt außerhalb der Stadtmauer. In beiden Innenstadthälften befinden sich historische Bauwerke. Zentraler Platz der Unterstadt ist der Place Royale, an dessen Südseite sich die Kirche Notre Dame des Victoires befindet. Ebenfalls in der Unterstadt befinden sich der Hafen und das Musée de la civilisation. Unter- und Oberstadt werden neben Straßen und Treppen auch durch die Zahnradbahn Funiculaire du Vieux-Québec (engl. Old Quebec Funicular) verbunden.
Bekannt ist die 1919 fertiggestellte Québec-Brücke, die während ihrer Errichtung zweimal einstürzte. Sie ist die größte Ausleger-Fachwerkbrücke der Welt. Sie wurde 1987 von der Canadian and American Society of Civil Engineers zu einem historischen Monument und am 24. Januar 1996 zu einem Nationaldenkmal Kanadas erklärt. Die 1970 freigegebene Hängebrücke Pont Pierre-Laporte besitzt die größte Spannweite in Kanada.
Sport
Seit 1984 zieht die namhafte Hochseeregatta Transat Québec Saint-Malo alle vier Jahre internationale Segler von Weltklasse wie auch Amateure an. Die Segelregatta nimmt ihren Ausgang in Québec und führt dann ohne Zwischenetappen den Sankt-Lorenz-Strom hinunter, über den Nordatlantik und in den Ärmelkanal hinein nach Saint-Malo. Nach Angaben des Veranstalters ist es die einzige Transatlantikregatta für Mannschaften in West-Ost-Richtung.[4]
Persönlichkeiten
Städtepartnerschaften
- Calgary (Alberta, Kanada), seit 1956
- Bordeaux (Frankreich), seit 1962
- Département Rhône (Frankreich), seit 1991
- Namur (Belgien), seit 1999
- Ouagadougou (Burkina Faso), seit 2000
- Xi'an (China), seit 2001
- Sankt Petersburg (Russland), seit 2002
- Paris (Frankreich), seit 2003
Weitere Städte, mit denen Beziehungen gepflegt werden:
- Guanajuato (Mexiko), seit 2002
- Lüttich (Belgien), seit 2002
- Huế (Vietnam), seit 2005
Einzelnachweise
- ↑ Duden Aussprachewörterbuch, 1990
- ↑ Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
- ↑ Institut de la statistique du Québec [1]
- ↑ Il s'agit de la seule course transatlantique sans escale en équipage à être disputée d'ouest en est, réunissant le Québec et la France, deux grandes régions à l'histoire complice. - Homepage der Transat Québec Saint-Malo (frz.; abgerufen 21. Januar 2011)
Weblinks
Commons: Quebec City – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienBanff-Nationalpark | Dinosaurier-Provinzpark | Gros-Morne-Nationalpark | Gwaii-Haanas-Nationalpark | Hamber Provincial Park | Head-Smashed-In Buffalo Jump | Jasper-Nationalpark | Kluane-Nationalpark | Kootenay-Nationalpark | L’Anse aux Meadows | Altstadt von Lunenburg | Mount Assiniboine Provincial Park | Mount Robson Provincial Park | Paläontologischer Park Miguasha | Nahanni National Park Reserve | Altstadt von Québec | Rideau Canal | Tatshenshini-Alsek Provincial Park | Waterton-Lakes-Nationalpark | Wood-Buffalo-Nationalpark | Yoho-Nationalpark
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