Rauschenberg

Rauschenberg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Rauschenberg
Rauschenberg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rauschenberg hervorgehoben
50.8836111111118.9188888888889227
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Marburg-Biedenkopf
Höhe: 227 m ü. NN
Fläche: 67,33 km²
Einwohner:

4.467 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km²
Postleitzahl: 35282
Vorwahl: 06425
Kfz-Kennzeichen: MR
Gemeindeschlüssel: 06 5 34 017
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßstr. 1
35282 Rauschenberg
Webpräsenz: www.rauschenberg.de
Bürgermeister: Manfred Barth (SPD)
Lage der Stadt Rauschenberg im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Münchhausen (am Christenberg) Biedenkopf Breidenbach Steffenberg Angelburg Bad Endbach Dautphetal Gladenbach Lohra Fronhausen Wetter (Hessen) Lahntal Rauschenberg Wohratal Cölbe Weimar (Lahn) Marburg Ebsdorfergrund Neustadt (Hessen) Kirchhain Amöneburg Stadtallendorf Nordrhein-Westfalen Landkreis Waldeck-Frankenberg Schwalm-Eder-Kreis Lahn-Dill-Kreis Landkreis Gießen VogelsbergkreisKarte
Über dieses Bild

Rauschenberg ist eine Stadt im Norden des Landkreises Marburg-Biedenkopf in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Rauschenberg liegt am Südostrand des Burgwalds, nordöstlich von Marburg und nördlich von Kirchhain. Einige Ortsteile der Gemeinde werden von der Wohra durchflossen.

Nachbargemeinden

Rauschenberg grenzt im Norden an die Stadt Rosenthal (Landkreis Waldeck-Frankenberg) sowie die Gemeinden Wohratal (Landkreis Marburg-Biedenkopf) und Gilserberg (Schwalm-Eder-Kreis), im Osten an die Stadt Stadtallendorf, im Süden an die Stadt Kirchhain, im Südwesten an die Gemeinde Cölbe, sowie im Westen an die Stadt Wetter (alle im Landkreis Marburg-Biedenkopf).

Stadtgliederung

Rauschenberg besteht aus den Stadtteilen Albshausen, Bracht, Ernsthausen, Josbach, Rauschenberg, Schwabendorf und Wolfskaute.

Geschichte

Das Rathaus der Stadt
Rauschenberg – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Schon um das Jahr 1000 wurde im heutigen Gebiet von Rauschenberg eine Burg gebaut, die Burg Rauschenberg. Nach einem Brand um 1250 wurde fast die gesamte Siedlung zerstört. Kurz nach der Stadtgründung von Rauschenberg durch die Grafen von Ziegenhain wurden dem Ort 1266 die Stadtrechte verliehen. Als 1450 das Geschlecht der Grafen von Ziegenhain erlosch, fiel die Grafschaft Ziegenhain und damit auch Burg und Stadt Rauschenberg an das die Landgrafschaft Hessen. Bald darauf wurde die Burg zum Jagdschloss erweitert.

Im Hundsbachtal bei Ernsthausen befinden sich die Reste der Burg Hundsbach.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Rauschenberg durch schwedische Truppen geplündert. Nachdem zwei Jahre vor Kriegsende das Schloss im Zuge des hessischen Erbfolgekriegs auf Geheiß eines Kasseler Obristen gesprengt wurde, steht dort heute nur noch eine Ruine.

Zur Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen 1806–1813 war Rauschenberg Verwaltungssitz des Kantons Rauschenberg.

Zur Zeit des Nationalsozialismus arbeitete Franz Berthoud (1894–1977) als Pfarrer an der Stadtkirche zu Rauschenberg. Er war ein engagierter Gegner des Nationalsozialismus. Als einer der Wenigen weigerte er sich – zusammen mit seiner Frau – 1933 die NSDAP zu wählen. Als dies öffentlich bekannt wurde, bekam er Schwierigkeiten mit der örtlichen SA und geriet unter Druck. Dieser verschärfte sich, als Berthoud 1934 einen sterbenden Juden in der Nachbarschaft besuchte. Dieser Vorgang – im Pfarrarchiv als „Fall Plaut“ dokumentiert – führte zu einem ernsten innerkirchlichen Konflikt, zunächst mit dem Kirchenvorstand, dann aber auch mit der landeskirchlichen Leitung in Kassel. Berthoud blieb standhaft, engagierte sich aktiv als Obmann der Bekennenden Kirche im Kirchenkreis Kirchhain und blieb allen juristischen Verfolgungen bzw. Denunziationen zum Trotz über den Krieg hinaus seiner Kirchengemeinde treu. 1956 verließ er aus gesundheitlichen Gründen die Pfarrstelle und arbeitete als Pfarrer in Hofgeismar und später in Ottrau, wo er 1977 verstarb.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis: [2]

Gemeindewahl in Rauschenberg
2011
 %
40
30
20
10
0
32,0%
28,2%
20,2%
19,5%
FBL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-0,9%
-8,2%
-0,2%
+9,1%
FBL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Parteien und Wählergemeinschaften  %
2011
Sitze
2011
 %
2006
Sitze
2006
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 32,0 7 32,9 8
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,2 7 36,4 8
FBL Freie Bürgerliste 20,2 5 20,4 5
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 19,5 4 10,4 2
Gesamt 100 23 100 23
Wahlbeteiligung in % 51,4 52,4

Wappen

Das Wappen der Stadt Rauschenberg zeigt einen von schwarz und gold (gelb) geteilten Schild; darin oben einen sechsstrahligen silbernen Stern. Es entspricht dem Wappen der Grafen von Ziegenhain, den früheren Herren der Stadt. Das Hessische Ortswappenbuch von 1956 (Verlag C. A. Starke, Limburg) zeigt einen achtstrahligen Stern. Dieser erinnert daran, dass die Witwe des letzten Ziegenhainer Grafen eine geborene von Waldeck war, die in Rauschenberg(z. B. in die Stadtkirche) viel investiert hat. Der achtstrahlige Stern ist der Waldeckische schwarze Stern auf gelbem Grund.

Städtepartnerschaften

Die Partnerstadt von Rauschenberg ist Westende in Belgien.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die Marktstraße, nordöstlich dem Rathaus gegenüber stehend

In der Rauschenberger Altstadt befinden sich, insbesondere im Zentrum rund um das Rathaus, viele mehrere hundert Jahre alte Fachwerkhäuser in recht gutem Zustand.

Von der Burg bzw. dem Schloss Rauschenberg sind nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg nur noch geringe Reste vorhanden. Die Ruinen auf dem Hügel oberhalb der Altstadt von Rauschenberg sind frei zugänglich.

Erwähnenswert ist überdies die Stadtkirche zu Rauschenberg. Der älteste Teil, insbesondere das westliche Hauptschiff, stammt aus der Mitte des 13. Jhdt.. Um 1450 wurde die Kirche erweitert (u. a. spätgotischer Chor) und mit einem sehenswerten spätgotischen Altarbild ausgestattet. Der ehemalige Flügelaltar – vermutlich aus der Schule des Konrad von Soest – weist große Ähnlichkeit mit dem berühmten Bad Wildunger Altarbild auf, ist allerdings nicht mehr vollständig erhalten. In der Mitte fehlen einige der Bilder. Möglicherweise stand in der Mitte die an der nördlichen Seitenwand aufgestellte Mondsichelmadonna mit Kind, die ebenfalls auf den Anfang des 15. Jhd. datiert wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Rauschenberg ist über die Bundesstraße 3 Frankfurt/Kassel, und die Landesstraßen L3073 und L3077 an das Straßennetz angebunden.
  • Im ÖPNV bestehen mehrmals täglich Busverbindungen von und nach Kirchhain und Marburg. Rauschenberg war mit der Wohratalbahn an das Schienennetz (Strecke Kirchhain–Gmünden) angebunden. 1972 wurde der Personenverkehr, 1981 der Güterverkehr eingestellt sowie die Strecke stillgelegt und 1982 komplett abgebaut.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011, Rauschenberg, Hessisches Statistisches Landesamt. Abgerufen am 4. April 2011.

Weblinks

 Commons: Rauschenberg (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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